Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das AH-IPS-Panel des NEC PA302W verspricht eine ausgezeichnete Blickwinkelstabilität und wird diesem Anspruch auch im Praxistest gerecht. Farbton- und Gradationsveränderungen bleiben auf absolut vertretbarem Niveau. Farbkritische Arbeiten können sich damit über eine große Fläche erstrecken. Mit zunehmendem Winkel wird das Bild insgesamt flauer, die Helligkeit des Schwarzpunktes steigt. Abhängig vom Sitzabstand tritt dieser Effekt auch bei frontaler Betrachtung zu den Rändern hin auf.
Diese technologiebedingte Schwäche kann derzeit nur durch das Aufbringen spezieller Polarisationsfolien abgeschwächt werden. Leider stellt LG eine bekannte Variante (A-TW) schon seit geraumer Zeit nicht mehr her.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0, ISO Coated v2 (ECI)
Farbraum | Abdeckung |
ISO coated V2 | 99,8 % |
sRGB | 99,9 % |
AdobeRGB | 97,3 % |
ECI-RGB v2 | 88,9 % |
Die GB-r-LED-Hintergrundbeleuchtung verhilft dem NEC PA302W zu einem Farbumfang, der dem des Vorgängers in nichts nachsteht.
sRGB und AdobeRGB werden vollständig bzw. fast vollständig abgedeckt. Gleiches gilt für den durch das Profil ISO Coated v2 (ECI) beschriebenen Farbraum. Damit sind auch aussagekräftige Proofsimulationen möglich.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Werkseinstellung (Bildmodus Full) im Vergleich mit sRGB
White Point / CCT Kelvin | 6444K |
White Point XYZ (normalized) | 95.6 100.0 108.97 |
DeltaE to D50/ D65 | 19.47 / 0.97 |
Assumed Target Whitepoint* | 6400K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 1.44 |
Brightness / cd/m² ** | 163.7 |
Black Point / cd/m² ** | 0.22 |
Contrast / x:1 | 744:1 |
Gradation (Average) | 2.22 |
* Daylight / ** Measured with X-Rite DTP94
Bereits in der Werkseinstellung lässt der NEC PA302W seine Muskeln spielen. Die Graubalance ist hervorragend, unschöne Farbstiche bleiben in allen Bereichen aus. Gleichzeitig korreliert auch die Tonwertkurve gut mit der Vorgabe im OSD (hier: Gamma 2.2). Beides zeugt von einer präzisen Werksabstimmung.
Die Abweichungen in den Farbwerten ergeben sich vor allem aus dem Farbumfang des Bildschirms (und spielen bei der Bewertung keine Rolle). Er reicht standardmäßig deutlich über die hier verwendete sRGB-Referenz hinaus.
Bildmodus sRGB im Vergleich mit sRGB
White Point / CCT Kelvin | 6397K |
White Point XYZ (normalized) | 95.48 100.0 108.0 |
DeltaE to D50/ D65 | 18.84 / 0.93 |
Assumed Target Whitepoint* | 6400K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.89 |
Brightness / cd/m² ** | 147.0 |
Black Point / cd/m² ** | 0.2 |
Contrast / x:1 | 735:1 |
Gradation (Average) | 2.19 |
* Daylight / ** Measured with X-Rite DTP94
Bildmodus AdobeRGB im Vergleich mit AdobeRGB
White Point / CCT Kelvin | 6400K |
White Point XYZ (normalized) | 95.52 100.0 108.13 |
DeltaE to D50/ D65 | 18.92 / 0.95 |
Assumed Target Whitepoint* | 6400K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 1.0 |
Brightness / cd/m² ** | 146.7 |
Black Point / cd/m² ** | 0.2 |
Contrast / x:1 | 733:1 |
Gradation (Average) | 2.18 |
* Daylight / ** Measured with X-Rite DTP94
Bildmodus eciRGB_v2 (angepasst) im Vergleich mit ECI-RGB v2
White Point / CCT Kelvin | 6384K |
White Point XYZ (normalized) | 95.33 100.0 107.52 |
DeltaE to D50/ D65 | 18.54 / 0.97 |
Assumed Target Whitepoint* | 6400K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.53 |
Brightness / cd/m² ** | 146.9 |
Black Point / cd/m² ** | 0.2 |
Contrast / x:1 | 735:1 |
Gradation (Average) | 2.39 |
* Daylight / ** Measured with X-Rite DTP94
Der positive Eindruck nach Überprüfung der Werkseinstellung setzt sich während der weiteren Messungen fort. Die Graubalance ist nach wie vor vorbildlich. Geringe Abweichungen in den bunten Farben sind auf präzise Farbraumtransformationen zurückzuführen. Die Voreinstellungen können durch den Benutzer beliebig angepasst werden.
Für die Simulation von ECI-RGB v2, das relativ zu D50 definiert ist, haben wir beispielsweise eine geeignete Adaption der Zielwerte vorgenommen, um bei einem angestrebten Weißpunkt von D65 bestmögliche Ergebnisse erzielen zu können. Hier wird auch das Gamut-Mapping mit relativ farbmetrischem Rendering-Intent offensichtlich: Tonwerte innerhalb des Bildschirmfarbraums werden ideal umgerechnet. Alle anderen Tonwerte müssen auf die Farbraumgrenze verschoben werden. Es kann zu Farbabrissen kommen, wenn mehrere Farben auf den gleichen Repräsentanten abgebildet werden.
Im Ergebnis können Inhalte auch in nicht farbmanagementfähigen Anwendungen akkurat wiedergegeben werden, sofern ihre Charakteristik bekannt ist. Prominentes Beispiel sind viele Applikationen im Bereich des Video-Color-Grading. Bei hohen Ansprüchen an die Reproduktion empfehlen wir die Nutzung der Farbraumemulation in Verbindung mit einer Hardwarkalibration mittels SpectraView II.
Da der Monitor für sein Einsatzgebiet sehr gut aufgestellt ist.
Ehrlich gesagt kann ich bei der Aufhellung bei Blickwinkelveränderungen, fehlendem De-Interlacing, Streifenbildung (die auch beim LG und Dell negativ aufgefallen sind), PWM und der schlechtesten Latenz, nicht verstehen wie so ein Monitor ein „sehr gut“ bekommen kann.