Deinterlacing
Der NEC SpectraView 241 verbaut keinen Deinterlacer. Entsprechend kann nicht in Halbbildern zugespielt werden.
Unterstützte Farbmodelle und Signalpegel
Der NEC SpectraView 241 geht, unabhängig vom zugespielten Signal, immer von einem RGB-Signal mit PC-Leveln aus (Wertebereich pro Kanal von 0-255 bzw. 0-1023). Das ist bei fehlender Einstellmöglichkeit absolut sinnvoll. Während der Zuspielung über einen externen Player muss das Signal daher auf PC-Level gespreizt werden.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung ist gut und wird nur durch eine Unregelmäßigkeit im oberen Bereich getrübt. Aufnahmen mit langer Belichtungszeit – ein sehr synthetisches Szenario – machen keine weiteren Problemstellen sichtbar. Im realen Einsatz sind die blickwinkelbedingten Aufhellungen stärker.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, 75%-, 50%-, 25%-Grau), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
ColorComp zahlt sich aus: In der höchsten Einstellung (5) ist die Flächenhomogenität ausgezeichnet. Helligkeits- und Farbabweichungen erreichen nicht ansatzweise kritische Werte. Nur das Kontrastverhältnis leidet naturgemäß unter den Anpassungen, weil der Weißpegel insgesamt etwas absinkt. Nach der Deaktivierung von ColorComp ist die Flächenhomogenität immerhin noch auf befriedigendem Niveau.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Alle dynamischen Regelungen sind, sofern möglich, deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Die Helligkeitseinstellung erfolgt absolut in cd/m². Auswahl und Ist-Zustand korrelieren dabei – mit Ausnahme des obersten Bereiches, der allerdings auch über der garantierten Leuchtdichte liegt – gut. Interessant: Ausgehend vom nativen Weißpunkt bleibt die Helligkeit im Bereich von etwa 5800K bis 7800K (Blackbodykurve) im Maximum stabil bei über 370 cd/m².
NEC setzt damit das eingangs erwähnte Regelungskonzept konsequent um. Der durch die Weißpunktanpassungen reduzierte Weißpegel wird mit Reserven der Hintergrundbeleuchtung ausgeglichen. Um dies zu verdeutlichen, haben wir den Schwarzwert ebenfalls für die verschiedenen Einstellungen aufgeführt.
Leuchtdichte Weiß:
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
400 cd/m² | 373,0 cd/m² | 376,8 cd/m² | 374,6 cd/m² | 355,3 cd/m² |
220 cd/m² | – | 208,2 cd/m² | – | – |
40 cd/m² | – | 40,1 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz:
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
400 cd/m² | 0,44 cd/m² | 0,47 cd/m² | 0,50 cd/m² | 0,50 cd/m² |
220 cd/m² | – | 0,25 cd/m² | – | – |
40 cd/m² | – | 0,15 cd/m² | – | – |
Ohne ColorComp liegt das Kontrastverhältnis über weite Teile der Helligkeitseinstellung bei etwa 820:1. Mit nativem Weißpunkt erreichen wir maximal rund 850:1. Ab etwa 140 cd/m², das ist in der oberen Grafik knapp unter 30 Prozent, wird die Leuchtdichte nicht mehr über die Intensität der Hintergrundbeleuchtung reduziert. Dadurch sinkt das Kontrastverhältnis zwangsweise stark ab. Bei 40 cd/m² verbleiben etwa 270:1.
Mit ColorComp sinkt der Weißpegel, und es ergibt sich ein im Mittel verringertes Kontrastverhältnis von gut 620:1. Kann die gewünschte Leuchtdichte nicht erreicht werden, wird der Einstellwert von ColorComp sukzessive reduziert. Deswegen steigt das Kontrastverhältnis in der oberen rechten Grafik gegen Ende wieder an. Das OSD spiegelt dieses Verhalten leider nur unzureichend wieder, denn die Zahl färbt sich lediglich magenta, ohne ihren Wert zu verändern.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere, farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das P-IPS Panel des NEC SpectraView 241 besticht durch eine sehr hohe Blickwinkelstabilität. Farbton- und Gradationsveränderungen sind gegenüber Bildschirmen mit VA-Panel auch aus steileren Winkeln deutlich reduziert. Varianten mit TN-Panel sind für ernsthafte Bildbearbeitung von vornherein nicht geeignet.
Ein kleiner Wermutstropfen: Die Kontraststabilität ist weniger optimal und führt zu einem Aufscheinen dunkler Tonwerte aus dem Winkel. Dieser Effekt kann, abhängig vom Sichtabstand, bereits bei frontaler Betrachtung sichtbar werden. Leider stattet LG keine LC-Panels mehr mit der A-TW Polarisationsfolie aus. Sie verminderte das Problem deutlich.