Test Tablet Nexus 7

Einleitung

Am 27.08.2012 startete Google in Deutschland den Verkauf des sehnlichst erwarteten Nexus 7 Tablets, denn bis zu diesem Datum mussten Interessenten aus Deutschland das Tablet z.B. aus den USA importieren. Beim Nexus 7 handelt es sich um ein 7 Zoll Android-Tablet, das mit einem IPS-Display ausgestattet ist, über eine 4-Kern Tegra 3 CPU mit integrierter GPU verfügt und 1 GB Arbeitsspeicher besitzt. Das Nexus 7 wurde von ASUS in relativ kurzer Zeit für Google entwickelt.

Das Nexus 7 Tablet gibt es in zwei Versionen, die sich nur in der Größe des eingebauten Flash-Speichers unterscheiden: mit 8 GB Flash-Speicher zum Preis von 199 Euro und mit 16 GB Flash-Speicher zum Preis von 249 Euro.

Nicht nur der Preis macht das Nexus 7 Tablet von Google interessant, sondern die technischen Eckpunkte lassen einiges Erwarten. Uns steht die 16 GB Version zur Verfügung und im folgenden Test werden wir ausloten, was in dem Tablet steckt und ob es die Erwartungen erfüllen kann.

Lieferumfang

Das Nexus 7 wird in einem schwarzen Karton geliefert, der mit einer farbig bedrucken Pappbanderole umhüllt ist. Zum Lieferumfang des Tablet-Computers gehören ein USB-Netzteil, ein USB-Daten und Ladekabel, eine kurze Bedienungsanleitung für das Tablet und ein Garantieheftchen. Kein umfangreiches Zubehör, aber es ist alles dabei, was zur Nutzung des Tablets benötigt wird.

Lieferumfang des Nexus 7 von Google
Lieferumfang des Nexus 7 von Google

Optik und Handhabung

Das Nexus 7 wurde von ASUS in Googles Auftrag entwickelt und wird auch von ASUS produziert. Mit ASUS hat sich Google einen Partner ausgesucht, der sich mit seinen Tablets schon einen guten Namen gemacht hat.

Front des Nexus 7 Tablets

Beim Nexus 7 handelt es sich um ein Tablet der 7 Zoll Klasse. Das Gehäuse besteht aus einer Bodenplatte aus schwarzem Kunststoff, der mit einer Lochstruktur versehen ist, die ein bisschen an die Optik eines Golfballs erinnert. Der Kunststoff vermittelt ein Griffgefühl, als ob dieser gummiert wäre, was aber nicht der Fall ist.

Tablet Rückseite mit ASUS Logo
Rückseite: Gut erkennbar die Struktur, das große Nexus Logo und am Rand hin zu den Anschlüssen, ein kleines Logo von ASUS

Der Rand des Displays ist mit einem silberfarbenen Kunststoff eingerahmt und die Oberseite wird von einer Schutzscheibe aus Corning Gorilla-Glas abgeschlossen. Das 7 Zoll Tablet hat ein ansprechendes Design und die Verarbeitung ist einwandfrei, alle Gehäuseteile sind passgenau zusammengefügt und auch die Panelschutzscheibe ist sauber eingesetzt.

Die Bodenplatte ist zu den Seiten hin abgerundet und der daran anschließende sieberfarbene Kunststoffrahmen ist sowohl zur Bodenplatte also auch zum Panel hin leicht abgeschrägt (gefast). So gibt es keine harten Kanten welche in die Handfläche schneiden könnten. Durch das Zusammenwirken von abgerundeten Kanten, Lochtextur und gummiertem Griffgefühl, liegt das Nexus 7 sicher und angenehm in der Hand.

Silberfarbener Rand des Nexus 7
Silberfarbener Rand des Nexus 7

Das 7 Zoll Tablet hat eine Größe von 198,5 x 120 Millimeter, eine Höhe von 10,5 Millimeter und bringt 340 Gramm auf die Waage. Ein größeres Tablet hat zweifellos seinen Reiz, doch je größer ein Tablet wird, desto unhandlicher und schwerer wird es auch. Das Nexus 7 ist weder zu groß noch zu schwer und ist dank der anderen Merkmale komfortabel in der Handhabung.

Links auf dem Bild die Ein/Aus-Taste und rechts, die Tastenwippe zur Lautstärkeeinstellung der eingebauten Lautsprecher.

Kommunikation und Anschlüsse

Zur drahtlosen Datenübertragung bietet das Nexus 7 integriertes WLAN 802.11 a/g/n und Bluetooth 3.0, außerdem noch NFC (Near Field Communication) mit Android-Beam-Funktion. UMTS oder gar LTE sind hingegen nicht integriert. Wenn kein WLAN zur Verfügung steht, lässt sich das Android-Tablet per Bluetooth mit einem Handy koppeln, das Handy fungiert in dem Fall als Modem, was als Tethering bezeichnet wird.

Bei den Anschlüssen gibt sich das Nexus 7 spartanisch, es ist nur ein Micro-USB Anschluss der OTG-Unterstützung (On-the-Go) bietet und ein 3,5 mm Klinkenbuchse für Kopfhörer oder Headset vorhanden. Ein SD-Kartenslot oder gar HDMI-Ausgang existiert nicht. Der Akku des Tablets wird über den Micro-USB Port aufgeladen, entweder über das USB-Netzteil oder jeden aktiven USB-Anschluss z.B. am PC.

3,5 mm Klinkenbuchse und den Micro-USB Port.

Es gibt noch einen weiteren Anschluss, der aus vier Kontaktstiften besteht (Pogo-Pin), für die es bisher allerdings noch keine Anwendungsmöglichkeit gibt. Rein spekulativ könnte dieser Connector für eine Dockingstation genutzt werden!

Bild oben zeigt den Kontaktstiftanschluss.

Mit einem USB-Adapter lassen sich auch USB-Sticks oder SD-Kartenleser am Nexus 7 anschließen, auf die Daten kann dann z.B. mittels der App „Nexus Media Importer“ zugegriffen werden (das Nexus 7 lässt sich auch „rooten“, doch damit verliert man den Gewährleistungsanspruch). Auf diese Art lassen sich auch größere Datenmengen nutzen, die die interne Speicherkapazität des Nexus 7 übersteigen. Das ist natürlich nicht so komfortabel wie mit einer SD-Karte die in einen Slot eingeschoben wird, aber besser als nichts und es funktioniert einwandfrei.

USB-Adpter von Micro-USB auf USB
USB-Adpter von Micro-USB auf USB, der Adapter gehört nicht zum Lieferumfang

An den USB-Anschluss lassen mittels eines USB-Adapters auch problemlos USB Mäuse und Tastaturen anschließen, die sich im Einstellungsmenü von Android konfigurieren lassen, wie Mausempfindlichkeit und Tastaturlayout (Sprache) – das gilt im Übrigen auch für Bluetooth Mäuse und Tastaturen.

USB-Tastatur die mittels eines USB-Adapters am Nexus 7 angeschlossen ist (ein Teil des Tests wurde auf dem Nexus 7 mit Tastatur und der App „OfficeSuite Pro“ erstellt).

Display

Das Nexus 7 ist mit einem 7 Zoll IPS-Display ausgestattet, das eine Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten bietet, was einer Pixeldichte von 216 ppi (pixel per inch) entspricht. Damit erreicht das Display die HD-Auflösung 720p problemlos, für Full-HD (1080p) reicht die Auflösung des Displays allerdings nicht. Full-HD Material muss vom Tablet somit herunterskaliert werden. Im Folgenden werden wir die Anzeigeeigenschaften des IPS-Displays unter die Lupe nehmen.

Helligkeit

Die Helligkeit haben wir in der Displaymitte gemessen:

Helligkeitseinstellung Messwert
100 % 327 cd/m²
75 % 278 cd/m²
50 % 217 cd/m²
25 % 102 cd/m²
0 % 24 cd/m²

Mit einer maximalen Helligkeit von 327 cd/m² kann sich das Nexus 7 wortwörtlich mehr als sehen lassen, denn diese Helligkeit reicht für die meisten Lichtverhältnisse aus. Selbst bei lichtdurchfluteter Umgebung kommt die max. Helligkeit des Displays meist noch an, bei direkter Sonneneinstrahlung muss sich das Display des Tablets aber geschlagen geben.

Helligkeitsverteilung

Die Helligkeitsverteilung haben wir an 15 Messpunkten auf dem Display ermittelt:

Links die gemessene Helligkeitsverteilung und rechts die prozentualen Abweichungen der Helligkeit zum Referenzpunkt in der Mitte.

Die größte Helligkeit haben wir in der Mitte gemessen und diese nimmt zu den Randbereichen hin ab, besonders zum unteren Rand. Die maximale Helligkeit liegt bei 327 cd/m² und beim Schwarzwert konnten wir 0,3 cd/m² ermitteln.

Damit liegt der maximale Kontrast bei guten 1090:1 und selbst der durchschnittliche Kontrast liegt mit 983:1 auf einem mehr als guten Niveau. Die maximale prozentuale Abweichung zum Mittelpunkt befindet sich mit 12,8 % in der linken unteren Ecke des Displays. Die durchschnittliche Abweichung liegt bei ordentlichen 7 %.

Blickwinkel

Ein IPS-Panel lässt auf einen im größeren Bereich stabilen Blickwinkel hoffen und das Display des Nexus 7 kann dies auch erfüllen. An der Blickwinkelstabilität gibt es kaum was auszusetzen, es kommt nur bei sehr flachem Winkel zu einem leichten Verlust bei der Helligkeit und dem Kontrast, die Farben „saufen“ dabei aber nicht ab.

Blickwinkel: frontal, oben, unten, links und rechts.

Achim Behrendt

... ist bereits seit 2003 im Team und startete als Autor für Testberichte. Mittlerweile kümmert er sich allerdings ausschließlich um unsere Fernseher- und Monitor-Datenbank. In seiner Freizeit ist er sportlich und gilt als ambitionierter Mountain-Biker.

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