Test Monitor NEC SpectraView 241
7/8

Reaktionsverhalten

Den NEC SpectraView 241 haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 6 Millisekunden für Grau-zu-Grau und 16 Millisekunden für Schwarz-Weiß angegeben, für ein IPS-Panel sind das flotte Werte. Nach dem Reset ist die Overdrive-Option Response Improve aktiviert, damit messen wir 10,4 Millisekunden für Schwarz-Weiß und 11,2 Millisekunden für den schnellsten Grauwechsel. Auch die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 11,4 Millisekunden recht kurz.

Überschwinger treten an allen Messpunkten auf, allerdings sind sie angesichts dieser kurzen Schaltzeiten noch gering und über den gesamten Helligkeitsbereich sorgfältig ausbalanciert.

Nec Spectraview 241 Monitor Reaktion On
Nec Spectraview 241 Monitor Over On
Werkseinstellung RI on: Kurze Schaltzeiten, aber nur moderate Überschwinger.

Mit deaktiviertem Response Improve werden die Schaltzeiten erwartungsgemäß länger, mit nur 20 Prozent bleibt der Zuwachs aber gering.

Die Untersuchung des Helligkeitsverlaufs zeigt, dass der Overdrive nicht abgeschaltet sondern nur so weit zurückgenommen wird, dass gerade keine Überschwinger mehr entstehen. Außer bei schnellen Shootern ist dies also die eigentlich günstigere Einstellung.

Nec Spectraview 241 Monitor Reaktion Off
Nec Spectraview 241 Monitor Over Off
RI off: Etwas längere Schaltzeiten, gerade keine Überschwinger mehr.

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit 17,2 Millisekunden Signalverzögerung beim SV241W zeigt sich, dass hier ein ganzer Bildframe zwischengepuffert wird. Bis zur Soll-Helligkeit vergehen noch weitere 6,0 Millisekunden (RI on), somit ergibt sich die mittlere Gesamtlatenz zu insgesamt 22,9 Millisekunden. Für Hardcore-Gamer ist das zu viel.

Die Helligkeit des CCFL-Backlights wird mit Hilfe des PWM-Verfahrens gesteuert, bei dem während des Betriebs andauernd kurze Dunkelzeiten eingelegt werden, um die vom Anwender eingestellte Helligkeit einzuhalten.

Der gemessene Helligkeitsverlauf zeigt, dass das Backlight bei voller Helligkeit (Reglerstellung 400 cd/m², rote Kurve im Chart) kontinuierlich leuchtet. Abgeregelt auf 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) messen wir eine Taktfrequenz von 180 Hz und ein Tastverhältnis von 54 Prozent.

Die große Verschiebung der gelben Kurve zeigt, dass neben der PWM-Taktung auch der Strom durch die CCFL-Röhren gesenkt wird, andernfalls wäre ein noch viel kleineres Tastverhältnis nicht zu vermeiden.

Diese Werte sind für CCFL-Backlights seit langem üblich, ein Backlight-Flimmern sollte daher nur ganz besonders empfindliche Menschen treffen.

Nec Spectraview 241 Monitor Back
CCFL-Backlight mit kombinierter Strom- und PWM-Steuerung.

Subjektive Beurteilung

Gerne wird die Spieletauglichkeit auf eine möglichst geringe Bildaufbau- und Latenzzeit reduziert. Beides sind natürlich wichtige Faktoren, die aber ohne eine ansprechende Bildqualität kein optimales Erlebnis garantieren. Und hier liegt die ausgewiesene Stärke des NEC SpectraView 241, der in Spielen besonders von seiner Farbraumemulation profitiert.

Dank der perfekten sRGB-Wiedergabe bleiben Bonbonfarben aus, und auch die Differenzierung in den Tiefen gelingt optimal. Der vergleichsweise geringe Kontrastumfang und die mäßige Kontraststabilität – ebenfalls keine Stärke von schnelleren TN-Panels – trüben den sehr guten Eindruck kaum.

Nec Spectraview 241 Monitor Spiel
Bild aus dem Spiel Battlefield 3 (1920 x 1200 Pixel).

Die Bewegtbilddarstellung ist gut und wird durch die Overdrive-Schaltung noch leicht verbessert. Störende Artefakte können wir nicht ausmachen. Im PixPerAn-Lesbarkeitstest erreichen wir Stufe 8. Für einen High-End Bildschirm, der sicher nicht mit Fokus auf die Wiedergabe von Spielen entwickelt wurde, ist das Ergebnis erfreulich.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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