Bildqualität
NEC setzt beim SpectraView Reference 21 ein hauseigenes „SA-SFT SA-IPS Panel“ mit der komplizierten Bezeichnung NL160120BC27-02 ein. SA-SFT steht für Super Advanced Super Fine Technology und SA-IPS für Super Advanced In-Plane Switching. Im Grunde genommen handelt es sich um ein optimiertes S-IPS-Panel.
Der TFT stellt 8 Bit pro RGB-Farbe dar, was 256 Intensitätsabstufungen der Farben rot, grün und blau ermöglicht. Es lassen sich also 16,77 Millionen Farben darstellen. Der Monitor verfügt zusätzlich über eine 10 Bit LUT (Look-up-Table) und verwaltet damit intern einen Farbraum von über einer Milliarde Farben. Der 24 Bit Farbraum (8 Bit pro RGB-Farbe) liegt intern innerhalb des von der LUT verwalteten 30 Bit Farbraums (10 Bit pro RGB-Farbe).
Der NEC SpectraView Reference 21 wartet darüber hinaus noch mit einer Besonderheit auf: Als derzeit einziger TFT-Monitor kommt anstelle der üblichen CCFL-Lampen, eine LED-Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz. Dabei handelt es sich nicht um über die gesamte Panelfläche verteilte, weiße Leuchtdioden, sondern um Reihen aus roten, grünen und blauen Hochleistungs-LEDs, die zusammengeschaltet werden.
Die LEDs werden in der Intensität so angesteuert, dass sie zusammen ein weißes Licht innerhalb eines bestimmten Spektrums erzeugen. Der Vorteil gegenüber einer CCFL-Röhre (Cold Cathode Fluorescent Lamp) liegt darin, dass das LED-Licht störende Frequenzanteile minimiert.
Zusammen mit speziell angepassten Farbfiltern ist es möglich, den anzeigbaren Farbraum deutlich zu vergrößern. Der NEC SpectraView Reference 21 erreicht bis zu 105 Prozent des Adobe RGB und bis zu 101 Prozent des NTSC Farbraums. Herkömmliche TFT-Monitore mit CCFL-Röhren können nur bis zu 70 Prozent des Adobe RGB Farbraums erreichen.
LED-Hintergrundbeleuchtung
Damit ist der NEC SpectraView Reference 21 geradezu prädestiniert für Anwendungen in der Druckvorstufe, wo es auf einen großen Farbraum und hohe Farbverbindlichkeit ankommt.
Farbraumvergleich
Mit dem Colorimeter Silver Haze Pro (x-rite Modell DTP94) und der iColor Software von Quatographic haben wir den NEC SpectraView Reference 21 farblich kalibriert und den anzeigbaren Farbraum sowie die Farbausgabequalität nachgemessen.
Kalibrierung
Ziel | Erreicht | |
Gamma | 2.2 | 2.2 |
Kelvin | 6500 | 6505 |
cd/m2 | 140 | 140 |
Der Farbraum und die Farbtreue sind mehr als nur beeindruckend und stellen mit Abstand das beste Ergebnis aller von uns bisher getesten TFTs dar. Der NEC SpectraView Reference 21 trägt mit recht ´Referenz´ im Namen, denn im grafischen Bereich setzt der Monitor den Maßstab.
Zum Vergleich des Farbraums haben wir den EIZO S2110W mit S-PVA Panel und den NEC LCD2180UX herangezogen, beides Monitore, die im Test diesbezüglich bereits sehr gut abgeschnitten haben.
Sie sind anstelle des LED-Backlights allerdings mit herkömmlichen CCFL-Röhren ausgestattet. Beide Displays verfügen ebenfalls über eine 10 Bit LUT. Wie die folgenden Bilder zeigen, stellt der NEC SpectraView Reference 21 einen deutlich größeren Farbraum dar, als der Eizo S2110W und der NEC LCD2180UX.
NEC gibt für das SA-IPS Panel einen typischen Kontrast von 430:1 an. Damit liegt der Kontrast deutlich unter dem, was andere TFTs erreichen, wie z.B. der EIZO S2110W, dessen S-PVA Panel über einen Kontrast von 1000:1 verfügt.
Auch wenn in der Praxis zählt, wie der Schwarzwert beim Anwender ankommt, so zeigt der direkte Vergleich, dass der hohe Kontrast moderner PVA-Panels im Vergleich zum SpectraView Reference 21, zu einem sichtbar besseren Schwarzwert führt. Insgesamt ist der Kontrast aber noch als gut anzusehen.
Die typische Helligkeit wird von NEC mit 200 Candela pro Quadratmeter angegeben. Wir haben die Angaben zur Helligkeit nachgemessen und als minimale Helligkeit 34 cd/m² bzw. maximal 181 cd/m² ermittelt. Das sind 19 cd/m² unter der Herstellerangabe. Subjektiv reicht die maximale Helligkeit des Testgeräts dennoch aus, zumal der TFT mit Sicherheit unter relativ optimalen Lichtbedingungen in Grafikstudios oder Druckereien betrieben wird.
Der Blickwinkel des SpectraView Reference 21 wird von NEC bei einem 10:1 Kontrast horizontal und vertikal mit 176 Grad angegeben. Der Monitor bietet damit einen sehr großen Blickwinkelbereich. Der Kontrast wird auch sehr stabil bis in den Grenzbereich gehalten und erst ab ca. 170 Grad macht sich ein leichtes Abdunkeln der Farben bemerkbar. Bei der Blickwinkelstabilität gehört der SpectraView Reference 21 zu den besten Geräten, die wir bisher getestet haben.
Die Ausleuchtung unseres Testgeräts ist nahezu perfekt. Bei der Fertigung der SpectraView-Serie wird darauf mit besonderer Sorgfalt geachtet und NEC legt auch bei der Qualitätskontrolle ein hohes Maß an.