Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset. Zusätzlich geben wir einen Überblick über die Farbwiedergabe in den anderen Voreinstellungen. Für die Messungen verwenden wir ein X-rite i1 Pro Spectrophotometer.
Wenn der Packard Bell M240DML am PC genutzt wird, sind im Menü „Farbtemperatur“ nur drei Voreinstellungen möglich: Standard, Warm und Kühl. In der Werkseinstellung ist die Vorgabe Standard eingestellt. Einen Benutzermodus mit freien RGB-Reglern gibt es ebenso wie einen Gammaregler leider nicht.
Im TV-Modus sind weitere Profile für bestimmte Verwendungszwecke verfügbar (Film, Sport, Konzert und Spiel).
In der Standardeinstellung finden wir bereits eine sehr erfreuliche Farbwiedergabe vor. Der Gammaverlauf hält sich ganz gut an die sRGB-Kurve, und die Graustufen zeigen recht niedrige Abweichungen. Bei den Primärfarben finden wir zwei Ausreißer bei Rot und Grün, ansonsten aber recht akzeptable Ergebnisse. Mit 7350 K ist die Farbtemperatur ein wenig zu hoch.
Die Einstellung Warm liefert ähnlich ansehnliche Ergebnisse und dazu noch eine Farbtemperatur von 6680 K, die schon nahe beim Normwert 6500 K liegt. Diese Einstellung ist damit unser Favorit für die möglichst farbtreue Darstellung von Fotos und Filmen.
Die Einstellung Kühl kann daran nichts mehr verbessern, trägt ihren Namen aber zu Recht. Mit der Farbtemperatur von 7350 K ist der Unterschied allerdings nicht sehr groß.
Die technische Analyse zeigt, dass es – kennzeichnend für die derzeitigen White LED – in allen Einstellungen ein wenig an Rot mangelt. Die Unterschiede zwischen den drei Profilen bestehen hauptsächlich in der Variation des Blau-Anteils. Dies ist offensichtlich aber ganz gut gelungen.
Interpolation
Bei der Wahl des Bildformates bietet der Packard Bell M240DML folgende Möglichkeiten: 16:9-Material wird stets als Vollbild gezeigt und unterliegt damit auch keinen Verzerrungen, während es bei allen anderen Auflösungen die Möglichkeit gibt, das Signal auf das Seitenverhältnis 4:3 zu normen. Auf eine seitengerechte Darstellung wurde leider genauso verzichtet wie auf die pixelgenaue 1:1-Anzeige.
Zwar verfügt der M240DML bei der digitalen Zuspielung über keinen Schärferegler, aber dennoch zeigt die native Auflösung wie erwartet eine gute Bildschärfe. Bei der 720p-Auflösung wirken Strukturen und Texte aufgrund der Hochskalierung etwas fetter und unschärfer. Insgesamt bleibt die Lesbarkeit jedoch gut erhalten und interpolationsbedingte Farbverfälschungen an harten Kontrasten bleiben komplett aus. Auch alle weiteren Auflösungen hinterlassen weitestgehend einen ähnlich guten Eindruck.
Reaktionsverhalten
Den M240DML haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am HDMI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Handbuch zum M240DML wird die Reaktionszeit mit 5 Millisekunden (GtG) angegeben. Bei unseren Messungen ermitteln wir den besten Grauwechsel allerdings mit sehr langen 19,7 Millisekunden. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 23,7 Millisekunden nicht viel länger, wir messen also an allen Messpunkten ähnliche Zeiten.
Eine Overdrive-Option im OSD gibt es nicht. Die gemessenen Helligkeitsverläufe zeigen keine erkennbare Beschleunigung. An den meisten Messpunkten ist der Wechsel von dunkel nach hell erst nach zwei Frames abgeschlossen, die Zeit von hell nach dunkel ist dagegen (außer bei den hellsten Grauwechseln) durchgängig sehr kurz. Überschwinger sind nicht zu erkennen.
Latenzzeit
Die Latenz ermitteln wir als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim M240DML messen wir eine längere Signalverzögerung von 12,8 Millisekunden. Bis zur Soll-Helligkeit vergehen im Durchschnitt weitere 11,4 Millisekunden, die mittlere Gesamtlatenz fällt daher mit insgesamt 24,2 Millisekunden lang aus.
Sowohl die Schaltzeiten wie auch die Latenzzeit sind für ein TN-Panel ungewöhnlich lang.
Subjektive Beurteilung
Die recht hohe gemessene Gesamtlatenz konnten wir im Vergleich zu schnelleren TN-Panels in Form einer leichten Eingabeverzögerung nachvollziehen, dies fiel aber auch nur auf, wenn man sich besonders darauf konzentrierte. Etwas auffälliger war aber die allgemeine leichte Schlierenbildung, welche sich nicht auf Kontrastwechsel bestimmter Farben festnageln ließ, sondern bei bewegten Inhalten stets auftrat. Insgesamt halten sich die negativen Auswirkungen zwar in Grenzen, aber dennoch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Leistung hinter der anderer TN-Modelle zurückbleibt.