Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung zeigt sich, dass der 274E5QHAB den sRGB-Farbraum mit 94 Prozent gut abdeckt.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: SmartImage Standard, Farbeinstellung 6500K, Helligkeit 100 und Kontrast 50. Einen Gamma-Regler gibt es nicht.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Mit 7100K ist der Weißpunkt in der Werkseinstellung deutlich kühler als die Referenztemperatur (6500K). Die Graustufen liegen dagegen alle bei 6700K, das führt zwangsläufig zu großen deltaC-Abweichungen bezogen auf das native Weiß.
Auch der Rangewert ist hoch, bei einem Consumermonitor aber vielleicht noch akzeptabel. Die abenteuerlich verbogene Gammakurve verläuft entgegengesetzt zur Normkurve, bei den hellsten Graustufen springt sie plötzlich in die Höhe.
Für normale Arbeiten im Bereich Office, Internet und auch Video ist die Farbwiedergabe in Ordnung. Hinsichtlich der Farbverbindlichkeit bewerten wir in der Werkseinstellung nur die Grauwiedergabe, wegen der hohen Abweichungen und vor allem wegen des hohen Rangewertes bekommt sie eine schlechte Note.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der sRGB-Einstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Wie bei anderen Philips-Modellen auch ist der sRGB-Modus identisch mit dem 6500K-Modus, messbare Unterschiede fanden wir nicht. Die Graubewertung ist also weiterhin schlecht. Bei den Buntfarben sind einzelne Abweichungen schon sehr hoch, der Mittelwert von 2,5 deltaE ist aber zufriedenstellend.
Leider ist der Helligkeitsregler im sRGB-Modus gesperrt. Beim Versuch die Helligkeit zu ändern, schaltet der Monitor stets auf den 6500K-Modus um. Das ist unnötig und ärgerlich, zumal der Bildschirm mit viel zu hellen 287 cd/m² strahlt und ein ergonomisches Arbeiten nicht möglich ist.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe hergestellt. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Vor der Kalibrierung mit iColor 3.8 und einem Xrite i1 Pro haben wir zunächst den Weißpunkt im Benutzermodus justiert, dafür musste nur der Blau-Regler um 5 Punkte abgesenkt werden. Der gemessene Gammawert vor der Kalibrierung betrug danach 2,09.
Die Farbechtheit wird durch die Kalibration deutlich besser. Die Abweichungen sinken an allen Messpunkten auf kleine Werte, und die Gammakurve folgt dem Normverlauf jetzt einigermaßen gut. Das Kontrastverhältnis steigt durch die Kalibrierung sogar noch ein wenig an. Richtig gut ist das Ergebnis aber noch lange nicht, die Details zeigen, dass die matrixbasierte Kalibration von iColor doch einige Mühe mit dem Ausbügeln hat. Hierzu gehört in jedem Fall der Grauverlauf mit dem verbleibenden Rangewert von 1,5 deltaC.
Nach der Kalibrierung bietet der 274E5QHAB eine gute Farbwiedergabe auch bei farbkritischen Anwendungen. Engagierte Foto- oder Grafikamateure, denen die Werkseinstellung nicht genügen wird, müssten ein Colorimeter beschaffen. Kleinere Nachteile, die auch aus dem etwas eingeschränkten Farbraum resultieren, lassen sich aber auch damit nicht ganz ausgleichen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Wow, schönes Display. Danke für das tolle Review.