Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-Rite-i1-DisplayPro-Colorimeter und ein X-Rite-i1-Pro-Spektrofotometer eingesetzt.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 90 % | 99 % |
Adobe RGB | – | 86 % |
ECI-RGB v2 | – | 79 % |
Der Umfang der Farbraum-Abdeckung entspricht somit den Hersteller-Angaben und ist gemessen am Haupteinsatzzweck des Gerätes sehr gut.
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben:
SmartImage: | Aus |
Helligkeit: | 100 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 2,2 |
Farbtemperatur: | 6500 K |
RGB: | 100/100/100 |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | k. A. |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Aus |
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Bereits in Werkseinstellung ist das Ergebnis bei der Graubalance gut. Lediglich die Range verhindert ein sehr gutes Gesamtergebnis. Der Weißpunkt ist mit 6600 K geringfügig kälter als die gewünschten 6500 K. Der Gammawert liegt im Durchschnitt fast punktgenau auf dem eingestellten Wert von 2,2 und zeigt auch einen bereits mehr als akzeptablen Verlauf.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Im Menü „SmartImage“ findet man zunächst keinen speziellen sRGB-Modus. Dafür gibt es etwas irreführend im Hauptmenü unter „Farbe“ Einstellmöglichkeiten für Farbtemperatur, sRGB und „Benutzerdefiniert“. Irreführend deshalb, weil man zunächst den Eindruck hat, alle Optionen könnten getrennt geregelt werden und bei „sRGB“ würde es sich um einen Schalter für den zu verwendenden Farbraum handeln.
Tatsächlich sind die drei Schalter als „Entweder-oder“ ausgelegt. Wenn man eine Option regelt, sind die anderen nicht aktiv. Die getroffenen Werte (z. B. RGB-Gain) bleiben aber gespeichert und stehen auch wie bei einem Bildmodus in Verbindung zu anderen Einstellungen wie Helligkeit etc.
Bei Auswahl der Option „sRGB“ wird der native Farbraum sichtbar etwas beschnitten. Für die folgende Messung haben wir diese Option verwendet. Wie sich später herausgestellt hat, deckt der native Farbraum aber sRGB zu 99 % ab – ohne ihn an anderer Stelle nennenswert zu überschreiten. Daher ist die Option „sRGB“ im Menü „Farbe“ eigentlich nicht zu empfehlen, und das Ergebnis wäre in Werkseinstellungen möglicherweise sogar noch besser.
Abgesehen vom noch nicht ganz normgerechten Verlauf der Gammakurve kann der Philips aber auch so mit einem guten Ergebnis überzeugen. Die Farbtemperatur liegt nur knapp über den gewünschten 6500 K. Graubalance und durchschnittliche Farbabweichungen sind gut. Auch die Farbraum-Abdeckung ist gut, liegt aber bei lediglich 90 % des sRGB-Farbraums, obwohl der Monitor doch viel mehr kann.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der Philips 328P6VJEB aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
SmartImage: | Aus |
Helligkeit: | 45 |
Kontrast: | 50 |
Gamma eingestellt: | 2,2 |
Gamma gemessen: | 2,16 |
Farbtemperatur: | 6500 K |
RGB: | 99/100/98 |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | k. A. |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Aus |
Die minimal erforderlichen Anpassungen der RGB-Gain-Regler für die Kalibration sind bereits ein Zeichen für die gute Werkskalibration des Philips 328P6VJEB.
Profilvalidierung
Bei der Profilvalidierung zeigt der Philips 328P6VJEB keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist sehr gut, und die Farbwerte sind gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Insgesamt ist das Ergebnis sowohl bei den Farbwerten als auch bei den Grauwerten sehr gut und frei von Auffälligkeiten.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.