Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten eines Monitors wird im Wesentlichen von den Schaltzeiten, dem Beschleunigungsverhalten und der Latenzzeit bestimmt. Diese Einflussgrößen ermitteln wir mit Fotosensoren und einem Oszilloskop. Den IP240ex LED haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen.
Schaltzeiten
Nach der älteren Norm ISO 13406-2 wird der Monitor von Schwarz zu Weiß umgeschaltet und wieder zurück. Die gemessenen Schaltzeiten zwischen 10 und 90 Prozent Helligkeit hin und zurück (rise + fall) werden addiert und als Bildaufbauzeit bezeichnet. Die aktuelle Norm ISO 9241-305 beschreibt die Bildaufbauzeit als mittlere Übergangszeit zwischen fünf verschiedenen Grauwerten hin und zurück, hierbei darf der Hersteller die günstigsten Einzelwerte aus dem Messfeld heraussuchen. Die Bildaufbauzeit wird auch als Reaktionszeit oder Response Time bezeichnet.
Erläuterung der Darstellung: Die erste Messreihe enthält die Zeiten für einen Wechsel von Schwarz zu Grauwerten zwischen 30 % (RGB 77) und 100 % (RGB 255 = Weiß, entspricht ISO 13406-2). Diese Reihe beschreibt das Verhalten bei starken Kontrasten. Die zweite Messreihe enthält die Zeiten für einen Wechsel zwischen zwei Graustufen, deren RGB-Werte jeweils um 30 Prozent auseinander liegen. Diese Reihe beschreibt das Verhalten bei geringen Kontrasten.
Das Datenblatt des IP240ex LED nennt Reaktionszeiten von 12 (Schwarz-zu-Weiß) bzw. 6 Millisekunden (Grau-zu-Grau). Unsere Messungen zeigen, dass die Herstellerangaben stimmen: die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) beträgt nur 12,8 Millisekunden. Die Fall-Zeit liegt ziemlich konstant bei etwa 7 Millisekunden, die Rise-Zeit nimmt von nur 4 Millisekunden bei 100% auf 8 Millisekunden bei 30% zu.
Overdrive
Jeder Helligkeitsstufe eines Bildpunktes ist eine ganz bestimmte Steuerspannung zugeordnet. Leider folgen die Pixel den Spannungsänderungen bei Helligkeitswechseln nur zögerlich, was bei schnell bewegten Bildern zu sichtbaren Qualitätseinbußen führen kann. Zur Beschleunigung der Wechsel kann man nun zunächst eine höhere Spannungsdifferenz anlegen als es dem Helligkeitsunterschied eigentlich entsprechen würde. Anschließend wird die Spannung korrigiert, um die Helligkeit auf den korrekten Zielwert zu bringen. Dieses Verfahren wird als Overdrive bezeichnet.
Wir untersuchen das Beschleunigungsverhalten mit einer Folge von je fünf Frames, die zwischen 70 und 40 Prozent Grauwert wechseln. Die Grafik zeigt den gemessenen (grün) und den idealen (grau) Helligkeitsverlauf.
Das Beschleunigungsverhalten kann beim IP240ex LED nicht beeinflusst werden. Ein aktiver Overdrive hilft dem Panel auf die Sprünge. Bei allen Helligkeitsstufen messen wir deutliche Überschwinger, deren Höhe jedoch noch moderat ist. Stets benötigt das Panel zwei Frames, um einen Grauwechsel abzuschließen.
Latenzzeit
Neben kurzen Schaltzeiten, die für den schnellen Bildaufbau notwendig sind, ist vor allem die Latenzzeit (Verzögerung) eines Monitors von Bedeutung für das Reaktionsempfinden. Dies gilt besonders für Spiele mit schnellen Bewegungen, wie sie bei Rennsimulationen oder Shootern vorkommen. Wenn zwischen der Eingabe und der Bildausgabe zu viel Zeit vergeht, wird die Steuerung zu indirekt und der Spielspaß wird beeinträchtigt. Dieser Effekt wird als Input Lag bezeichnet.
Eine Normvorgabe für die Bestimmung der Latenzzeit bei Monitoren gibt es nicht (siehe hierzu auch unser Special „Untersuchung des Input Lag Testverfahrens“). Wir messen zunächst die Verzögerungszeit bis zum eindeutigen Beginn des Aufleuchtens (10 Prozent der Endhelligkeit). Zu diesem Wert addieren wir noch die Hälfte der mittleren Bildaufbauzeit (hin und zurück).
Erläuterung der Darstellung: Die Verzögerungszeit des LCD ergibt sich als die Zeitdifferenz zwischen dem Steuersignal (rot) und dem Aufleuchten des Pixels (10%-Schwelle, grüne Kurve).
Unsere Messung ergibt beim IP240Ex eine Verzögerungszeit von 7,2 Millisekunden. Hinzu kommt noch die halbe mittlere Bildaufbauzeit von 6,4 Millisekunden, die mittlere Gesamtlatenz beträgt somit 13,6 Millisekunden. Offensichtlich wird kein Frame zwischengespeichert.
Der gezackte Helligkeitsverlauf im Bild zeigt, dass die Hintergrundbeleuchtung auch bei voll aufgedrehtem Helligkeitsregler noch sehr stark getaktet wird. Bei Bildschirmen mit CCFL-Technik geschieht dies bei Highend-Monitoren oft, um die Alterung der Röhren zu verlangsamen. Warum Quato nun auch das LED-Backlight taktet, wissen wir nicht.
Subjektive Bewertung
Quato positioniert den IP240ex LED eindeutig als EBV-Spezialisten und nicht als Wiedergabegerät für Spiele. Tatsächlich kann man sich mit dem Boliden aber durchaus auch auf diesem Terrain bewegen. Die aktive Beschleunigung führt zu leichten Artefakten (Corona- bzw. Ghosting-Effekte), die aber stets nur gering ausgeprägt sind. Die Bewegtbilddarstellung dürfte für die meisten Anwender völlig ausreichend sein.
Die Darstellungsqualität in Spielen ist grundsätzlich gut, leidet aber unter der enorm bunten Darstellung. Sobald Quato die 3D-LUT gebändigt hat, wird sich dieses Problem nicht mehr stellen. Da die Kalibration in Hardware durchgeführt wird, bleibt sie auch nach Spielstart erhalten. Mit der Wahl der sRGB-Gradation kann man dementsprechend die Detailzeichnung in Spielen ohne größere Negativeffekte verbessern.
Das nicht besonders hohe Kontrastverhältnis lässt den letzten „Punch“ in der Wiedergabe vermissen. Aktuelle Bildschirme mit anderen Panels (z.B. C-PVA) liefern teils deutlich beeindruckendere Werte. Darüber hinaus vermindert die Kompensationsschaltung zur Verbesserung der Bildhomogenität den nativen Panelkontrast (immerhin bei rund 1000:1) deutlich. Trotzdem ist die Wiedergabe keineswegs zu flau. Durch die Verwendung der A-TW Polarisationsfolie ist der Bildeindruck auch in dunklen Spielabschnitten einwandfrei und ohne störende Aufhellungen.
Thanks Denis,
I appreciate your help
best regards
Yes Quatos implementation is just fine. The LM240WU5 is EOL now but offers a big color gamut due to its RGB-LED blu. Regarding the color space emulation – which is important for color critical work in non-color-managed applications – you will find very precise solutions in current high-end/ prosumer screens.
As mentioned a RGB-LED blu leads to an impressive color gamut. However: Panels coupled with WCG-CCFL or brand new GB-r-LED respectively Quantum-Dot solutions don’t remain too far behind.
Thanks Andi,
but the test you have done on the NEC 21’s was previous than this one; if this quato is, as much as the review says, better than the nec 21, it should still be considered a top level, even after two years. I’ve never owned anything better than the 21 ref, so I’m just wondering if „a lot“ of high-end monitors offer today better performance (7 years have passed) and quato is one of them, but not the best one, or if the led rgb technology is still unmatched, and so quato is one of the few that can be in that olympus (even if with flaws)
thanks again
This test is from 2011! And meanwhile we test a lot of monitors with excellent quality.
Hallo,
I apologize I can’t write in german; I’d like to ask you something about your final statement where you say that this is the best LED display you have ever tried: does this mean that this is even better than the 21 nec reference LED?
Because of your final rating it seems not, but maybe it menas that this is the best display and had had the same evaluation than the 21 but its misbehaviour in unmanaged application and due to the low cr it has to be judged just as „gut“?
It shares the panel with the hp dreamcolor that doesn’t seem to work perfectly, does it behave properly within the quato?
thank a lot, best regards
esse