11.3.8 Colorimeter-Korrektur (X-Rite DTP94)
Wir überprüfen nachfolgend die Abweichungen des X-Rite DTP94 gegenüber dem EyeOne Pro. Sie fallen, abhängig vom Spektrum des Testgerätes, unterschiedlich groß aus. Sofern sinnvoll möglich, aktivieren wir auch die generischen Korrekturen in iColor Display.
Anschließend ermitteln wir die individuelle Korrekturmatrix für die Kombination aus unserem DTP94 und dem Testgerät. Als Referenz dient das EyeOne Pro.
Da die Korrekturauswahl in unserer Version von iColor Display nicht funktionierte, haben wir die hinterlegte Matrix für den Intelli Proof 300 excellence in eine ältere Version importiert.
EyeOne Pro | DTP94 | DTP94 (generic cor.) | DTP94 (Intelli Proof 300 excellence cor.) | |
Weißpunkt / CCT Kelvin | 6553 | 5894 | 6704 | 6795 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 94.89 100.00 109.39 | 100.74 100.00 109.53 | 94.98 100.00 111.83 | 95.59 100.00 114.23 |
DeltaE in Bezug zum EyeOne Pro | – | 10,07 | 1,48 | 3,16 |
In diesem Fall liefert die generische Korrektur für IPS-Panels mit WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung etwas bessere Ergebnisse. Quato hat die individuelle Korrektur, wie schon beim IP240ex LED, vermutlich auf die neueren DTP94B abgestimmt. Für die generischen Korrekturen dürften Messwerte verschiedener (auch im Hinblick auf Alterungseffekte) DTP94A und DTP94B gemittelt worden sein.
Da Quato schon eine speziell abgestimmte Korrekturmatrix anbietet, verzichten wir an dieser Stelle auf eine eigene Ermittlung mit dem EyeOne Pro als Referenz.
Reaktionsverhalten
Vorbemerkungen
Den Quato Intelli Proof 300 excellence haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Das Datenblatt beziffert die Reaktionszeit mit 12 Millisekunden. Wir messen den schnellsten Grauwechsel mit 10,9 Millisekunden und Schwarz-Weiß mit 8,8 Millisekunden. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 14,2 Millisekunden noch etwas länger.
Für ein IPS-Panel sind dies bereits verkürzte Schaltzeiten, ein sehr moderater Overdrive ist somit schon in der Werkseinstellung aktiv. Der Helligkeitsverlauf zeigt eine sorgfältige neutrale Abstimmung, die jeden Überschwinger vermeidet.
Im OSD kann der Overdrive über die Option Response Improve verstärkt werden. Der Beschleunigungszuwachs ist allerdings moderat, dementsprechend verkürzen sich die Schaltzeiten nur um rund 30 Prozent.
Wie die leichten Überschwinger zeigen, ist die Grenze des Panels für einen neutralen Helligkeitsverlauf hiermit erreicht. Wieder ist die sorgsam gleichmäßige Abstimmung an allen Messpunkten zu erkennen.
Latenzzeit
Die Latenz ermitteln wir als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim Intelli Proof 300 excellence messen wir eine sehr kurze Signalverzögerung von nur 1,0 Millisekunden. Bis zur Soll-Helligkeit vergehen im Durchschnitt nur weitere 7,1 Millisekunden, die mittlere Gesamtlatenz fällt mit insgesamt nur 8,1 Millisekunden recht kurz aus. Mit aktiviertem Overdrive verkürzt sich die Gesamtlatenz auf nur noch 5,8 Millisekunden.Backlight
Die CCFL-Hintergrundbeleuchtung des Intelli Proof 300 excellence ist PWM-gesteuert, bei Helligkeiten unterhalb von 100 Prozent werden kurze Dunkelzeiten eingelegt. Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz messen wir eine Umschaltfrequenz von 180 Hz, wegen der starken Abregelung von maximal knapp 400 cd/m² beträgt das Tastverhältnis nur 31 Prozent.
Sehr empfindliche Menschen könnten daher ein Backlight-Flimmern wahrnehmen, obwohl dies bei der CCFL-Technik seltener vorkommt.
Subjektive Beurteilung
Die Bewegtbilddarstellung des Quato Intelli Proof 300 excellence kann uns überzeugen. Natürlich handelt es sich bei dem High-End-Monitor nicht um einen ausgewiesenen Spezialisten für die Wiedergabe schneller Spiele.
Artefakte können wir auch nach Aktivierung der Overdrive-Funktion nicht ausmachen. Davon unabhängig erreichen wir im „PixPerAn“-Lesbarkeitstest Stufe 8. Ein solides Ergebnis, das aber nur Hinweischarakter hat.
Die sehr gute Bildqualität zahlt sich auch in diesem Bereich aus. Durch die Hardwarekalibration hat man nicht mit der Zurücksetzung der Grafikkarten-LUT bei Spielstart zu kämpfen und die Farbraumemulation vermeidet unschöne Bonbonfarben.
Mit Auswahl der sRGB-Gradation erreicht der Quato Intelli Proof 300 excellence eine wunderbare Detailzeichnung in dunklen Spielabschnitten.