3D-Farbraumvergleich
Wie gut die Farbräume tatsächlich umschlossen werden, kann aber nur die folgende dreidimensionale Betrachtung der Farbräume zeigen.
Erläuterung: In den 3D-Ansichten repräsentiert das schwarze Gitternetz den jeweiligen Standardfarbraum dar, das weiße Gittermodell den Monitorfarbraum. Der bunte Würfel kennzeichnet die Schnittmenge beider Farbräume. Ragt das schwarze Gitternetz aus dem bunten Würfel heraus, ist der jeweilige Standardfarbraum größer, als der vom TFT darstellbare Farbraum. Umgekehrt ist dort, wo das weiße Netz aus dem Würfel herausragt, der Monitorfarbraum größer als der jeweilige Standardfarbraum.
ISOcoated: 91 % Abdeckung




Als mäßig kann die Farbraumabdeckung bezeichnet werden: Der ISOcoated-Farbraum kann zu 91 Prozent dargestellt werden, während der sRGB-Farbraum zu 96 Prozent abgedeckt wird. Wie an den Grafiken zu erkennen ist, handelt es sich beim Farbraum des Viewsonic VX2268wm nicht um einen erweiterten Farbraum. Die Farbräume AdobeRGB und ECI 2.0 finden daher im Rahmen dieses Tests keinerlei Beachtung.
deltaE Abweichung
Erläuterung der Abweichung deltaE: Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben, wobei deltaE das Maß für den empfundenen Farbabstand ist. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Der kleinste Farbunterschied, den das menschliche Auge üblicherweise wahrnehmen kann, entspricht einem deltaE-Wert von eins.
Viele Menschen erkennen Unterschiede bei den Farben erst ab einem Wert von drei. Eine Ausnahme bilden Grüntöne: Weil unsere Augen für sie besonders empfindlich sind, nehmen wir hier bereits kleinere Unterschiede wahr. Die empfohlene durchschnittliche Abweichung wird mit drei dE beziffert, das Maximum sollte kleiner sein als zehn dE, noch besser: kleiner als sechs dE. Bis zu einem Wert von zehn deltaE haben zwei Farben jedoch noch genügend Ähnlichkeit zueinander.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 5947 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 266 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,27 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 984 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,45 |

Auch der Viewsonic VX2268wm hat mit den typischen Schwächen der Werkseinstellung zu kämpfen: Die Helligkeit ist viel zu hoch und das Gamma sehr instabil. Zudem weicht der Weißpunkt gehörig von der sRGB-Vorgabe ab. Durch den geringen Schwarzwert wird die Kontrastangabe des Herstellers mit 1.000:1 beinahe getroffen. Die Grauabweichungen stechen durch die von der Vorgabe (Gamma: sRGB) stark abweichende Gradation etwas heraus, während sich die Abweichungen der Primär- und Sekundärfarben – bis auf einen Ausreißer – auf vertretbarem Niveau bewegen. Die durchschnittliche Farbabweichung von 3,3 liegt jedoch noch im tolerierbaren Bereich.
Da die Werkseinstellung als Ausgangspunkt für die meisten Benutzer sehr wichtig ist, haben wir mit Hilfe von HCFR eine noch genauere Darstellung aufbereitet.
Während die Grauachse des Viewsonic VX2268wm sich neutral verhält, zeigt sich das Gamma etwas problematisch.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Standard
sRGB-Modus | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 5813 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 100 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,28 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 356 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,28 |

Um ein Arbeiten nahe den Vorgaben zu ermöglich, bieten viele Hersteller ein vorgefertigtes sRGB-Profil zur Auswahl – Viewsonic macht hier keine Ausnahme. Dieses Farbprofil schneidet jedoch nur geringfügig besser ab als die Werkseinstellung. Der Weißwert wird nicht getroffen, dafür der Gammawert.
Profilgenauigkeit sRGB
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Geringe Abweichungen lassen, sofern das Messgerät exakt arbeitet, darauf schließen, dass die Monitorcharakteristik korrekt erfasst wurde und stabil bleibt. Das CMM (ColorManagementModule) farbmanagementfähiger Software kann damit möglichst (die Grenze setzt spätestens der Monitorfarbraum) ideal in Monitor-RGB transformieren. Steigen die Abweichungen zu einem späteren Zeitpunkt spürbar an, ist es Zeit für eine neue Kalibrierung und anschließende Profilierung.
Von den im Zug der Kalibrierung durchgeführten Änderungen an Bildschirmeinstellungen und Grafikkarten-LUT (bzw. in diesem Fall Monitor-LUT), die zu einer neutralen Grauachse, gewünschter Gradation und Weißpunkt führen sollen, profitiert man auch in ungemanagten Umgebungen.
Profilgenauigkeit | Profilwert | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6542 | 6493 |
Helligkeit / cd/m² | 118 | 117 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,18 | 0,18 |
Kontrast / x:1 | 655 | 649 |
Gamma / Durchschnitt | 2,23 | 2,14 |

Das in iColor erstellte Profil beschreibt den Monitor sehr gut. Abweichungen von Werten über eins sind nur bei zwei Grautönen sowie bei Grün und Cyan abzulesen. Die übrigen Abweichungen sind minimal. Deutlich unter Kalibrierung zu leiden hatte jedoch der Kontrast.
Vergleich des kalibrierten Farbprofils mit dem sRGB-Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6493 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 118 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,18 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 655 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,23 |

Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem jeweiligen Profil des Arbeitsfarbraumes (sRGB) versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz.
Mit der Beschränkung auf Primär- und Sekundärfarben können wir natürlich kein wirklich detailliertes Bild zeichnen. So müssen beispielsweise Unterabdeckungen überhaupt nicht ins Gewicht fallen, wenn entsprechende Tonwerte, die außerhalb des Monitorfarbraums liegen, nicht im betrachteten Bild vorhanden sind. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
UGRA-Test
Um den Monitor nach allgemeingültigen Anforderungen zu testen, haben wir den 22-Zöller auf die Vorgaben der UGRA kalibriert (5800 K, Gamma 1,8 und 120 cd/m²). Leider besteht der Viewsonic VX2268wm den UGRA-Test nicht, weil er nach der Kalibrierung auf die Vorgaben nicht genügend Graustufen (89,3 %) darstellen kann.
Sound
Erwartungsgemäß dünn fällt die Soundausgabe aus. Die Lautsprecher sind mit einer Leistungsangabe von zwei Watt nicht gerade kräftig, zusätzlich fehlen sämtliche tiefen Frequenzen. Die gebotene Leistung reicht für die Windowssystemklänge und für Nebenbeimedien wie Internetradio oder MP3-Wiedergabe aus. Eine deutlich hörbare Verbesserung stellt sich ein, wenn die mitgelieferte Software „SRS Premium Sound“ installiert wird. Besonders die Sprachausgabe bei Filmen erfährt eine akustische Aufwertung.
Das kleine Tool bietet die Wiedergabeprofile Music, Movie, Games und lässt die Tonausgabe auf die Modi Kopfhörer, Monitor-Stereolautsprecher und Notebooklautsprecher einstellen. Nichtsdestotrotz bleiben Klangumfang und insbesondere die Tiefen mager, die maximale Lautstärke scheitert an den physikalischen Grenzen der Monitorboxen: Mit oder ohne die SRS-Verstärkung kommen verzerrte und scheppernde Klänge aus den Boxen des Viewsonic.