Interpolation
Ein Schärferegler ist im OSD vorhanden und bietet einen Bereich von 0 bis 5. Nach unserer Einschätzung kann man den Wert bei 0 belassen. Wer etwas nachschärfen möchte, kann ihn aber bedenkenlos auf 2 erhöhen. Wir testen die Interpolation via DisplayPort. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 2560 x 1440 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als gut zu bezeichnen.
Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 wiedergeben kann. Da wir aber die Möglichkeiten des MSI 274URDFWDE E16M testen wollen, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird. Beim Test der 1:1-Darstellung wird ein Vollbild zugespielt.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter HDMI im OSD-Menü via „Bild -> Bildschirmgröße“ die Einstellmöglichkeiten „Auto“, „4:3“, „16:9“, „16:10“, „1:1“ und „24,5 Zoll“. Die Option „16:10“ ist allerdings immer ausgegraut/deaktiviert, selbst bei einem 16:10-Bildformat. Hintergrund ist das standardmäßig aktivierte DSC („Display Stream Compression“), worauf wir noch separat eingehen. „Auto“ zeigt ein seitengerechtes Bild an und dürfte die sinnvollste Einstellung sein.
Letztendlich funktionieren unter DisplayPort nur die SD-Auflösungen korrekt, und die Skalierung kann per OSD angepasst werden, wobei die Auswahl „Auto“ eine zuverlässige Interpolation ermöglicht. Für die PC-Auflösungen überlässt man die Skalierung der Grafikkarte, was sowieso deutlich komfortabler ist.
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | Ja | Ja |
SD (576p) | Ja | Ja |
HD (720p) | Ja | Ja |
HD (1080p) | Ja | Ja |
UHD (4K) | Ja (nativ) | Ja (nativ) |
PC (5:4) | Nein | Nein |
PC (4:3) | Nein | Nein |
PC (16:10) | Nein | Nein |
PC (16:9) | Nein | Nein |
Farbwiedergabe
Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit DisplayCAL kalibriert. Falls eine Hardware-Kalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Software des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter Calibrite Display Plus HL zum Einsatz.
Hinsichtlich Farbraumvolumen (CIE 1976) verspricht der Proband 143 % sRGB, 120 % Adobe RGB und 113 % DCI-P3. Wir ermitteln 166 % sRGB, 114 % Adobe RGB und 118 % DCI-P3. Die Grafiken zeigen die Abdeckung in den Farbräumen sRGB, Adobe RGB und DCI-P3 einmal im jeweiligen Modus des Monitors und nach der Software-Kalibrierung. Der jeweilige Modus sollte das größere Farbraumvolumen idealerweise entsprechend einschränken, was bei den Farbräumen sRGB und DCI-P3 auch ordentlich gelingt. Lediglich beim Adobe-RGB-Farbraum hat dies nicht funktioniert. Die Farbraumabdeckung nach der Kalibrierung beträgt 99 % sRGB, 98 % Adobe RGB und 96 % DCI-P3.
Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter.
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 96 % | 99 % |
Adobe RGB | 95 % | 98 % |
ECI-RGB v2 | – | 90 % |
DCI-P3 RGB | 93 % | 96 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 99 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Spielmodus „Premium-Farbe“ und Professionell „Öko“ (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Das Ergebnis fällt insgesamt sehr gut aus. Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,46) und die Range (Delta-C-Range: 0,89) sind ausgezeichnet.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,23; Delta-C-Range: 0,78) sind die Ergebnisse sehr gut. Die Farbwerte sind gut (Delta-E-2000-Average: 1,19). Die Maximalabweichung liegt bei 3,74 Delta E 2000 (RGB: 0 191 191). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,14 und bewegt sich etwas unter der Ideallinie, verläuft aber korrekt.
Die Helligkeit kann in allen Modi angepasst werden, was vorbildlich ist. Um eine Leuchtdichte von 140 cd/m² zu erzielen, sollte bei der Helligkeit ein Wert von ca. 24 % gewählt werden. Viele Hersteller sperren die Helligkeitsanpassung in den vordefinierten Farbmodi.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich Adobe-RGB-Modus mit dem Adobe-RGB-Arbeitsfarbraum

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,30; Delta-C-Range: 1,17) sind die Ergebnisse gut bis sehr gut. Die Farbwerte (Delta-E-2000-Average: 1,86) erzielen ein gutes Resultat. Die Maximalabweichung liegt allerdings bei 8,81 Delta E 2000 (RGB: 255 0 0), was sehr hoch ausfällt. Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,13 und verläuft annähernd korrekt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich DCI-P3-Modus mit dem DCI-P3-Arbeitsfarbraum

So gelungen die beiden ersten Modi sind, kann der DCI-P3-Modus nicht mithalten. Dafür ist das durchschnittliche Delta E 2000 zu hoch und verwundert uns etwas, insbesondere weil der beiliegende Testreport ein Delta-E-Average (Delta E 94) von 0,81 ausweist. Merkwürdig ist auch, dass nicht der DCI-P3-Modus, sondern der „User Mode“ herangezogen wurde. Wir haben deshalb auch den „User Mode“ überprüft, der aber sehr ähnliche Ergebnisse liefert.
Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,22; Delta-C-Range: 0,88) sind die Ergebnisse sehr gut. Die Farbwerte (Delta-E-2000-Average: 4,30) können allerdings kein befriedigendes Ergebnis mehr erzielen. Die Maximalabweichung liegt bei 8,59 Delta E 2000 (RGB: 0 127 191). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,12. Wer auch nur ansatzweise farbverbindlich im DCI-P3-Farbraum arbeiten möchte, sollte den DCI-P3-Modus besser nicht verwenden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Im Netz gibt es diese Bezeichnungen, könnt Ihr bitte kurz die Unterschiede erkären? Danke!
MSI MAG 274URFWDE
MSI MPG 274URDFW E16M
MSI MPG 274URDFWDE E16M
Deine Frage wird in der Einleitung geklärt. Modelle mit und ohne DE sind identisch. MSI vermarktet aber alle für den deutschen Markt vorgesehenen Modelle mit dem Zusatz DE.
Klingt gut!
Den Pixelfehler als „Ausreißer“ zu bezeichen finde ich dagegen, naja. Das ist doch ein NoGo.
Biite geht doch in dem Test mehr auf den Officebtrieb ein. Schließlich beützen die meisten user Monitore als Allrounder.
Danke!
Hat ja keiner gesagt, dass es kein NoGo ist. Jeder wird den Monitor an den Verkäufer zurücksenden oder sich ein Neugerät durch den Hersteller tauschen lassen. So etwas ist inakzeptabel, kann aber mal passieren. Nur solche wirklich extrem seltenen Fehler lassen wir nicht in die Beurteilung einfließen. Aber wir weisen darauf hin. Ist ja nicht zu übersehen.
“ Nach unseren Messungen beläuft sich der maximale Kontrast bei 80 und 100 % Helligkeit auf 877:1 und im Durchschnitt auf gute 856:1. Nach der Kalibrierung liegt er bei 844:1.“
Find ich peinlich, dass sowas immer noch für über 500€ verkauft wird. Die Bildqualität muss bei einem neuen Monitor möglichst auch erhöht werden, und unter 1500:1 ist einfach nicht in Ordnung, unter 1000:1 ist jämmerlich. Dabei dachte ich, dass früher Quantum Dot meist auch mit einer deutlichen Erhöhung des Kontrastes verbunden war. Und Kontrast ist ja nicht rein für den „Schwarzwert“, was eine bisschen abstrakte, vereinfachte Darstellung ist, sondern er beeinflusst die Tiefenwirkung der gesamten (Farb-)Darstellung, und ein hoher Kontrast ist auch meist angenehmer.
Okay, immerhin hat er Local Dimming.