Graustufen
Die Graustufen wie auch der Grauverlauf wirken ab Werk bereits völlig neutral. Die Graubalance macht insgesamt einen sehr guten Eindruck. Farbschimmer sind keine festzustellen. Die hellsten Stufen sind vollständig und die dunkelsten bis einschließlich Stufe 6 zu erkennen. Beide Bildhälften wirken dabei auch völlig identisch.
Auffällig ist lediglich, dass die Farbtemperatur bei Blickwinkeln ab ca. 40° merklich kühler wird. Dunkle Bereiche hellen sich auch etwas auf. Hier können 1 bis 2 Stufen verloren gehen. In den hellen Bereichen ist die Zeichnung dagegen kaum betroffen. Der Farbtemperatur-Effekt fällt vor allem bei Schwarz-Weiß-Bildern bzw. -Grafiken auf. In der Praxis am Arbeitsplatz spielt das selbst für die EBV keine große Rolle, da solche Blickwinkel dabei eigentlich nicht auftreten.
Feine Grau- und Farbverläufe werden ebenfalls sehr gleichmäßig und ohne Banding dargestellt. Lediglich die Aufhellungen in den Ecken (siehe Ausleuchtung) können in der Vertikalen den ansonsten in der Horizontalen sehr gleichmäßigen Verlauf stören.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Bei mittiger Sitzposition sind lediglich blickwinkelbedingte Aufhellungen in den Ecken zu erkennen – links etwas stärker als rechts. Sie sind insgesamt recht dezent, und auch eine leichte Einfärbung ist mit freiem Auge bestenfalls minimal zu erkennen.
Bei extremeren Blickwinkeln wird die übliche Aufhellung der gesamten Display-Fläche sichtbar – am stärksten von diagonal oben. Dieser Glow-Effekt ist dabei ebenfalls überwiegend farbneutral.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 251 cd/m². Das trifft die Herstellerangabe von 250 cd/m² sehr exakt. Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 36 cd/m², sodass auch ein Arbeiten in sehr dunklen Umgebungen problemlos möglich ist. Da der NEC EA272F bereits ab Werk exakt auf 6500 K eingestellt ist, macht die Kalibrierung zu den oben genannten Werten keinen Unterschied.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Nach unseren Messungen wird auch das ziemlich genau erreicht. Es liegt im Durchschnitt bei sehr guten 992:1.
Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
In Sachen Bildhomogenität liefert der NEC EA272F sowohl bei der Helligkeitsverteilung als auch bei der Farbreinheit ein recht ordentliches Ergebnis, das sich aber von wesentlich günstigeren Geräten nicht spürbar absetzen kann.
Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 6,53 % und einem Maximalwert von 16,71 % zufriedenstellend. Das Gleiche gilt für die Farbhomogenität. Die größte Abweichung finden wir mit einem Delta C von 3,69 in der Ecke links oben. Subjektiv würden wir die Bildhomogenität beim NEC EA272F aber sogar noch etwas besser beurteilen, als die Messwerte vermuten lassen.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der NEC EA272F besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des NEC EA272F bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
Die Blickwinkelneutralität ist auch beim NEC EA272F ausgezeichnet. Selbst bei extremeren Blickwinkeln bleiben die Farben dank des IPS-Panels sehr stabil. Bei horizontalen Blickwinkeln wird die Farbtemperatur zwar sichtbar kühler, die Farben bleiben zueinander aber stets stimmig. Bei farbigen Bildern fällt der Effekt im Gegensatz zu Schwarz-Weiß-Grafiken auch kaum auf. Ferner sorgt dieser Effekt dafür, dass der übliche Helligkeits- und Kontrastverlust vor allem in der Horizontalen eher gering ausfallen.