Einleitung
Vor etwa einem Jahr präsentierte LG die Notebooks der gram-Serie erstmals auch in Deutschland. Die Modelle kamen gut an, insbesondere das geringe Gewicht kombiniert mit einer guten Ausstattung überzeugte. Die Modelle 2020 wurden in 14, 15 und 17 Zoll mit einem 16:9-Format (bzw. 16:10 bei der 17-Zoll-Variante) präsentiert. 2021 haben nun fast alle Ausführungen (14, 16 und 17 Zoll) ein 16:10-Format und bieten somit vertikal mehr Display-Fläche. Lediglich ein 15,6-Zoll-Modell ist laut Homepage noch im 16:9-Format verfügbar. Insgesamt sind auf der LG-Produktseite elf verschiedene Varianten zu finden, die sich ausschließlich beim Prozessor (Intel Core i5 oder i7) und beim Speicher (512 GB oder 1 TB) unterscheiden.
Der Anspruch, die leichtesten Notebooks am Markt herzustellen, stand dabei weiterhin im Vordergrund. Verbesserungen bei Lautsprechern und Tastatur sowie ein optimiertes Gehäuse führten zu keiner gravierenden Zunahme des Gewichts. Beim IPS-Panel verspricht LG, den DCI-P3-Farbraum zu 99 % abzudecken, was vielversprechend klingt. Das 14-Zoll-Modell überschreitet die Schallmauer eines Kilogramms nicht, und die 16- und 17-Zoll Modelle gehören weiterhin zu den leichtesten Notebooks am Markt.
Der DC-Ladeport wurde weggelassen, und stattdessen ist ein zweiter USB-C-Port mit 65 Watt Power-Delivery zu finden. Beide USB-C-Anschlüsse unterstützen dank Tiger-Lake-Chip auch Thunderbolt 4. Die neuen Stereolautsprecher bieten statt der bisherigen 1,5 Watt jetzt 2 Watt DTS-Ultra-Sound je Lautsprecher. Das Trackpad ist größer geworden und führt dazu, dass die Modelle etwas tiefer sind als die Vorgänger.
Weiterhin gibt es in Deutschland nur die Farben Silber und Schwarz, wobei LG die silberne Variante im Consumer-Bereich mit Windows 10 Home Plus ansiedelt und die schwarzen Modelle den Business-Kunden vorbehält, die auf Windows 10 Pro zurückgreifen können. Weiße LG gram gibt es nach wie vor nicht, wobei das Silber bei den neuen Modellen deutlich heller ist als noch das „Dark Silver“ im Jahr 2020. Unterschiede bei den Consumer- und Business-Modellen sind nach unserer Kenntnis nur bei Farbe und Betriebssystem vorhanden. Wer als Business-Kunde nun lieber ein silbernes Modell haben möchte, muss ein Windows-10-Upgrade durchführen und hat dann sozusagen auch ein Business-Modell des LG gram.
Komprimierte Informationen und Testberichte zu den LG Produkten finden Sie bei PRAD in der LG Business Area.
Wir beschäftigen uns in diesem Test mit dem 16 Zoll großen gram (16Z90P). Nachfolgend lesen Sie die genauen Spezifikationen des Testgerätes.
Spezifikationen LG gram 16Z90P-G.AA79G
Prozessor: Intel Core i7-1165G7 (4 x 2,80 GHz, bis zu 4,70 GHz Turbo, L3-Cache 12 MB, 28 W)
Grafikchip: Intel Iris X Plus Graphics
Hauptspeicher: 16 GB LPDDR4X (Dual-Channel, 4266 MHz)
Bildschirm: 16 Zoll (40,6 cm) 16:10, 2560 x 1600 Pixel, 189 ppi, IPS-LCD, W-LED, spiegelnd, 60 Hz
Massenspeicher: 1 TB (M.2-2280-SSD)
Anschlüsse: USB 3.2 (2 x), USB 4 Typ C (Power-Delivery, DisplayPort, Thunderbolt 4), HDMI, Kopfhörerausgang, microSD, Fingerabdrucksensor
Netzwerk: Intel Wi-Fi 6 AX201 (Wi-Fi 6 (802.11ax), 2×2, BT Combo), Bluetooth 5.1
Abmessungen: Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 16,8 x 355,9 x 243,4
Akku: 80 Wh mit 22 Stunden Laufzeit
Betriebssystem: Microsoft Windows 10 Home 64 Bit
Kamera: HD-Webcam
Sonstiges: Lautsprecher: 2 x 2 W, Tastatur: Chiclet, Tastaturbeleuchtung: ja, Reader-Mode, Update Center, Control Center, Tastaturschutz, Slim Kensington Lock, 24 Monate Garantie
Gewicht: 1,19 kg, Netzteil + Netzkabel: 297 g
Preis: 1.799 Euro
Extrem leichtes Notebook dank Metallgehäuse
Das gram 16 besitzt ein Metallgehäuse aus einer Magnesiumlegierung und ist nach der militärischen Qualitätsnorm MIL-STD-810G zertifiziert. Die matte Oberfläche ist gut gewählt, denn Fingerabdrücke sind selbst nach einer längeren Nutzung nicht auszumachen. Das Silber der 2021er-gram-Serie gefällt uns deutlich besser als das „Dark Silver“ des letzten Jahres. Die Bildschirmränder fallen an allen vier Seiten schmal aus und machen das Notebook damit kompakt. Der maximale Öffnungswinkel liegt bei etwa 140 Grad. Die Öffnung des Deckels mit nur einer Hand ist problemlos möglich.
An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts zu bemängeln. Die Einfassung des Displays, die Anschlüsse, die Tastatur und das Touchpad sowie die Passgenauigkeit der einzelnen Elemente ohne Grate oder geringste Spaltmaße können überzeugen. Der beim Vorgängermodell bemängelte nicht völlig anliegende untere Display-Rahmen ist beim gram 16 jetzt in Ordnung.
Das geringe Gewicht geht zulasten der Gehäusestabilität, daran hat sich nichts geändert. Bereits ein leichter Druck auf den Gehäusedeckel des geschlossenen Notebooks reicht, um die Oberfläche ein wenig einzudrücken und in Bewegung zu bringen. Ein Antippen des Displays führt zu einem deutlichen Nachwippen. Auch unseren Verwindungsversuchen hat das LG gram 16 nicht viel entgegenzusetzen und ist somit leichter zu verwinden als die meisten anderen Laptops am Markt. Durch den Fokus auf ein möglichst geringes Gewicht muss das spiegelnde Display ohne eine Versteifung durch Gorilla Glass auskommen. Das Ergebnis: ein äußerst elastischer Gehäusedeckel, der zumindest beim Verwindungsversuch lautlos ist und keinerlei Knarzen von sich gibt. Uns hat dieser Umstand im Praxiseinsatz zumindest nicht gestört. Und bezüglich Langlebigkeit muss man sich auch keine Sorgen machen, denn das Metallgehäuse ist, wie bereits erwähnt, nach MIL-STD-810G zertifiziert.
Das Gehäuse kann durch das Lösen diverser Kreuzschrauben in der Bodenplatte geöffnet werden. Allerdings sind diese durch Plastikabdeckungen und fest angeklebte Gummifüße verdeckt. Wartungsfreundlich ist das Ganze leider nicht. Ein Aufrüsten des Arbeitsspeichers ist nicht möglich, weil er fest verlötet ist. Der Massenspeicher kann durch eine zweite NVMe-SSD allerdings erweitert werden.
Ausstattung: LG gram bietet zahlreiche Verbindungsmöglichkeiten
Anschlüsse
Anschlussauswahl und Positionierung sind vorbildlich und durchdacht. Auf der Rück- und Vorderseite existieren keine Anschlüsse, sie sind links und rechts positioniert worden. Links sind HDMI 2.0, 2 x USB-C (Thunderbol t4/USB 4) mit Power-Delivery und DisplayPort via USB-C sowie 3,5-mm-Klinke für Audio zu finden. Rechts sind ein Speicherkartenleser (microSD), 2 x USB 3.2 Gen 1 (Typ A) und ein Slim Kensington Lock positioniert.
Das macht insgesamt drei digitale Videoausgänge, was schon beachtlich ist. Noch optimaler wäre es gewesen, wenn auf jeder Seite ein USB-C-Steckplatz vorhanden wäre. Dann hätte man die freie Wahl, von welcher Seite man das Ladekabel zuführt. Aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau.
microSD-Kartenleser
Die Übertragungsgeschwindigkeit des microSD-Kartenlesers ist mit knapp 80 MB/s bei kleineren Dateien und 90 MB/s bei größeren Datenblöcken ausreichend schnell. Grundsätzlich ist ein Kartenlesegerät eine schöne Sache, allerdings ist man leider auf die microSD-Größe beschränkt.
Rein technisch gibt es nichts auszusetzen, und wer seine microSD-Karte aus dem Smartphone in den Slot einlegen will, wird zufrieden sein. Daten von einer Kamera einzulesen, wird kaum möglich sein, weil hier in der Regel eine SD-Karte zum Einsatz kommt. Natürlich kann man mit einem Adapter, der für unter 15 Euro erhältlich ist, problemlos einen der schnellen USB-Anschlüsse nutzen. Nur ist wieder zusätzliches Equipment notwendig, bei dem gern vergessen wird, es einzupacken.