Test NEC PE506UL: Lichtstarker 3LCD-Laserbeamer
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Mediaplayer

Der NEC PE506UL hat einen Mediaplayer implementiert, der von einer externen Festplatte oder einem USB-Stick zugespielte Fotos via USB-A-Funktion wiedergibt. JPG-Dateien werden mit einer Auflösung von bis zu 10 000 x 10 000 Pixeln unterstützt, die der Projektor dann mit seiner nativen Panel-Auflösung wiedergibt. Andere Formate wie TIFF, GIF und PNG nimmt er mit maximal 1280 x 800 Pixeln entgegen.

Übersicht USB-A-Funktion (Screenshot: NEC-Handbuch)
Übersicht USB-A-Funktion (Screenshot: NEC-Handbuch)

Wenn der USB-Speicher an den Projektor angeschlossen ist, kann die USB-A-Funktion die im USB-Speicher vorhandenen Bilder projizieren. Dafür muss lediglich die Eingangsquelle im Beamer gewechselt werden. Nun wird das Stammverzeichnis in einer Miniaturansicht angezeigt. Mit den Pfeiltasten auf der Fernbedienung wird durch die angezeigten Ordner navigiert. Einzelne Fotos können ausgewählt und projiziert werden.

Der Mediaplayer erstellt eine eigene Diashow, die er selbstständig auf die Leinwand projiziert. Dafür muss kein Notebook, Tablet oder PC angeschlossen werden. Es reicht aus, einen USB-Stick mit den Fotos in den USB-Port auf der Rückseite des Projektors einzustecken. Das finden wir sehr praktisch, wenn einmal kein Wiedergabegerät zur Verfügung steht. Als Übergangseffekt beim automatischen Bildwechsel kann vorab ausgewählt werden, ob das Bild nach rechts oder links geschoben wird.

Noch ganz wichtig: Es können nur USB-Speicher mit FAT32 (32 GB) gelesen werden.

Auflösung

Der NEC PE506UL ist ein 3-Chip-LCD-Projektor mit 1920 x 1200 Pixeln. Filme mit Full-HD-Auflösung werden mit korrektem Seitenverhältnis in 16:9 reproduziert. Blockbuster von der 4K-UHD-Blu-ray werden vom Player in Full HD ausgegeben. Da HDR nicht unterstützt wird, gibt der Player diese Bildsignale in SDR aus.

Der große Vorteil der 3LCD-Technologie liegt darin, dass es keinen Regenbogeneffekt mit dem NEC PE506UL gibt, weil die Farb- und Bilddarstellung gleichzeitig auf der Leinwand stattfinden und nicht sequenziell, wie es bei 1-Chip-DLP-Projektoren immer der Fall ist.

Bildschärfe und Konvergenz

Der Nachteil der 3-Chip-Technologie liegt darin, dass Konvergenzfehler auftreten können, wenn nicht alle drei Chips perfekt aufeinander abgestimmt sind. Die Folge sind rote, grüne oder blaue Säume infolge nicht deckungsgleicher Farb-Panels.

Bei genauer Betrachtung ist zu sehen, dass auch der NEC PE506UL leichte farbige Säume um 0,5 Pixel darstellt. Vom Sitzplatz aus können wir sie nicht mehr ausmachen. Von daher halten wir dieses Manko in der Praxis für nicht relevant.

Original-Testbild
Original-Testbild

In der Mitte liefert der NEC PE506UL ein scharfes Bild. Einzelne Zeilen werden sehr gut herausgearbeitet. Die roten Säume sind in der Makroaufnahme allerdings erkennbar. Ebenso fällt uns auf, dass zwischen den schwarzen und weißen Linien in Pixelauflösung nur wenig Differenzierung vorhanden ist. Das liegt aber nicht an der Schärfe des Projektors, denn die ist bis in die Ecken weitgehend ordentlich, sondern vielmehr an einem suboptimalen Kontrast. Ebenso ist im direkten Vergleich mit dem Original-Testbild ein leichter Blauüberschuss erkennbar.

Ausschnitt aus der Bildmitte: So sehen die Linien im Original aus
Ausschnitt aus der Bildmitte: So sehen die Linien im Original aus

 

100 %-Ausschnitt Mitte
100 %-Ausschnitt Mitte

Der sehr gute Eindruck setzt sich über weite Strecken des Bildes fort. Oben links und rechts verzeichnen wir eine leicht abnehmende Schärfe, die mit bloßem Auge aus normalen Betrachtungsabständen nicht zu sehen ist. Allenfalls direkt vor der Leinwand erscheinen die Inhalte in Pixelauflösung etwas weicher.

100 %-Ausschnitt oben links
100 %-Ausschnitt oben links
100 %-Ausschnitt oben rechts
100 %-Ausschnitt oben rechts

An den unteren Bildrändern stellt sich ein ähnlicher Effekt ein. Die Schärfe ist auch hier nicht perfekt. Beamer mit 1-Chip-Technologie haben diesbezüglich systembedingte Vorteile, weil keine drei Bilder aufeinander abgestimmt werden müssen.

100 %-Ausschnitt unten links
100 %-Ausschnitt unten links

Farbwiedergabe

Der NEC PE506UL wird ab Werk mit aktivem Bildmodus „Standard“ ausgeliefert. Farbanpassungen sind in diesem Preset nicht möglich. Daher schalten wir um auf „Bild des Nutzers“, um die Farben im Rahmen der wenigen vorhandenen Regelmöglichkeiten anzupassen.

Das Spektrum übertrifft den Farbraum Rec. 709 um rund 20 % und ist vor allem in Richtung Grün und Gelb erweitert. Allein durch den RGB-Farbabgleich der Farbtemperatur verschieben sich Cyan und Magenta minimal in Richtung ihres Targets. Eine im Bild sichtbare Verbesserung der Primär- und Sekundärfarben stellt sich damit in der Praxis nicht ein.

Der Weißpunkt liegt nach der Kalibrierung bei 6960 K und geht ganz leicht in Richtung Cyan. Das ist nicht perfekt, aber für Räume, die nicht komplett abgedunkelt sind, im akzeptablen Bereich.

Diagramm: Farbraum Rec. 709 ab Werk
Farbraum Rec. 709 ab Werk
Diagramm: Farbraum Rec. 709 kalibriert
Farbraum Rec. 709 kalibriert

Der UHD-Farbraum DCI-P3 wird mit rund 80 % abgedeckt. Das überrascht ein wenig, weil die Laserlichtquelle die Möglichkeit bietet, ein größeres Farbspektrum darzustellen. Vor allem Grün, Cyan und Rot sind untersättigt. Magenta ist ab Werk viel zu blaustichig. Gelb, Cyan und Magenta nähern sich im Rahmen der Kalibrierung ihren Sollwerten, ohne sie exakt zu treffen. Rot, Grün und Blau verändern sich im Grunde nicht, was bei den fehlenden Einstellmöglichkeiten nicht weiter verwundert.

Diagramm: Farbraum DCI-P3 ab Werk
Farbraum DCI-P3 ab Werk
Diagramm: Farbraum DCI-P3 kalibriert
Farbraum DCI-P3 kalibriert

Der Graustufenverlauf driftet Richtung Weiß zunehmend auseinander. Das erklärt den zunehmenden Rotmangel, einhergehend mit einem Grün- und Blauüberschuss in hellen Bereichen. Da RGB-Regler im Benutzer-Modus der Farbraumeinstellung vorhanden sind, haben wir zunächst damit den Weißpunkt eingestellt. Dieser beträgt ab Werk 7157 K. Im Rahmen der Kalibrierung erzielen wir zwar exakt 6501 K und treffen damit das Target praktisch punktgenau, daraus resultieren aber weiterführende Fehler, die es nun zu korrigieren gilt.

Michael B. Rehders

… arbeitet seit 1996 als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor mit Schwerpunkt Projektoren. Als Color-Management-Experte hält er Vorträge auf Hochschulen, Universitäten, Messen und schult Grafiker sowie Fotografen im Umgang mit Messequipment und Farbmanagement. Für PRAD ist er seit 2023 tätig.

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