Test Philips 346P1CRH: Monitor mit 1500 R Wölbung
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Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 451 cd/m². Das liegt mit 10 % nicht allzu weit unter der Herstellerangabe von 500 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit lediglich auf ein Minimum von 103 cd/m².

Helligkeits- und Kontrastverlauf des Philips 346P1CRH
Helligkeits- und Kontrastverlauf des Philips 346P1CRH

Nach der Kalibrierung steigt die Maximalhelligkeit sogar leicht auf 489 cd/m², die die minimale Leuchtdichte allerdings auch auf 111 cd/m². Inwieweit das für ein Arbeiten bei absoluter Dunkelheit reicht, hängt von den persönlichen Anforderungen ab.

Das Kontrastverhältnis des VA-LCD-Panels gibt der Hersteller mit 3000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei erstklassigen 2568:1.

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 6,9 % befriedigend und beim Maximalwert von 12,96 % gut. Ebenfalls gut gelungen ist die Farbhomogenität. Das gilt sowohl für das durchschnittliche Delta C mit 1,58 % als auch für die Maximalabweichung mit 2,86 %.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des Philips 346P1CRH
Coating des Philips 346P1CRH
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf der Bildschirmoberfläche: Der Proband besitzt eine leicht abgestumpfte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Das Foto zeigt den Bildschirm des 346P1CRH bei horizontalen Blickwinkeln von +/-60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad. Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Philips verwendet beim 346P1CRH ein VA-Panel mit White-LED-Hintergrundbeleuchtung.

Horizontale und vertikale Blickwinkel des Displays
Horizontale und vertikale Blickwinkel

Die Blickwinkelneutralität ist bei VA-Panels im Vergleich zu IPS-Panels bekanntermaßen erheblich schlechter. Bei extremeren Blickwinkeln verblassen die Farben sehr deutlich und dunkle Bereiche wirken ausgewaschen durch die blickwinkelbedingte Aufhellung. Die Farbänderung betrifft vor allem die Sättigung. Eine Farbverschiebung ist uns nicht aufgefallen.

Bei normaler Sitzposition einer Einzelperson kann der Philips 346P1CRH dieses Manko dank seiner 1500-R-Wölbung aber sehr gut ausgleichen, sodass wir die Blickwinkelneutralität zumindest bei den Farben sogar als recht gut einstufen. Problematisch kann in der EBV aber die Beurteilung von Schatten und Lichtern sein.

Interpolation

Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen. Die Standardeinstellung 50 haben wir für den Test so belassen.

Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik 1920 x 1080, Vollbild
Testgrafik 1920 x 1080, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe 1920 x 1080, Vollbild
Textwiedergabe 1920 x 1080, Vollbild

Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf. Die Interpolation durch die Grafikkarte führt hier in der Regel auch zu keinem besseren Ergebnis.

Zur Skalierung abweichender Formate hat das OSD die Optionen „Breitbild“, „4:3“ und „1:1“ parat. Eine pixelgenaue 1:1-Darstellung ist damit in jedem Fall möglich. Am Windows-PC oder Mac empfiehlt sich ohnehin immer die native Auflösung, sodass das Thema „Interpolation“ hier selten eine Rolle spielt.

Anders sieht es bei externer Zuspielung aus. Aufgrund des ungewöhnlichen 21:9-Formates bietet der Philips 346P1CRH hier noch die Optionen „Movie 1“ und „Movie 2“, um Cinemascope-Filme ebenfalls möglichst bildfüllend darstellen zu können.

In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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7 Gedanken zu „Test Philips 346P1CRH: Monitor mit 1500 R Wölbung“

  1. Ist zwar schon ein etwas älterer Test, aber da ich mir den Monitor gerade geholt habe, ergänze ich hier mal: Ich bin kein Hardcoregamer, aber ab und daddel ich schon mal; deshalb waren die laut Test guten Spieleigenschaften ein Kriterium für den Kauf. Abgesehen davon, dass der Schirm in meinen Augen an den Seitenrändern ein viel zu großes Spaltmaß hat, bin ich mit der Spieleistung ziemlich unzufrieden. Ich habe zum Vergleich einen Viewsonic VP3481a, bei dem alles smooth läuft, während der Philips bei dem gleichen Spiel ein leicht ruckelndes Bild erzeugt. Und zwar bei allen Einstellungsstufen des Overdrive. Auf Faster und Fastest gibt es zudem bei einigen Objekten in dem Spiel unschöne Überschwinger.

    Ich frage mich jetzt, ob ich ein Montagsmodell erwischt habe und einfach Pecht hatte; bei der Sache mit dem Spaltmaß kann ich mir das vorstellen, aber bei den Gameeigenschaften? Das ist doch eher unwahrscheinlich, oder?

    Antworten
  2. Interessant wäre mal zu erfahren, ob der Monitor mittels OC auch 120Hz schafft.

    Wenn man sich die infrage kommenden Panel bei Panelook ansieht, müsste das hier eigentlich auch ein 144Hz Panel sein, welches aber vermutlich wegen des Bandbreitenbedarfes des integrierten KVM-Switches und dem Fokus auf den Arbeitsbereich auf 100Hz runtergeregelt wurde.

    Antworten
  3. Es gibt Kunden-Rezensionen, die davon berichten, dass die Stromzufuhr nicht ausreichend ist, wenn man Bild, Strom & Daten per USB-C gleichzeitig beansprucht. Konnte jemand etwas in dieser Richtung feststellen?

    Antworten
    • Hallo Michael,

      kann ich leider ebenfalls bestätigen. Ferner hatte mir den Monitor geholt um mein DELL XPS 15 9575 per USB-C direkt ohne Umwege an den Monitor anschließen zu können. Allerdings erhält man schon beim Hochfahren vom Bios die Warnmeldung, dass nur ein 65W starkes, anstelle eines empfohlenden 130W, Netzteil angeschlossen ist. Im Desktopbetrieb stört das nicht weiter, allerdings konnte ich nach einer längeren Spielesaisson festellen, dass sich der Akku während des Spielens deutlich entladen hatte. Auch das Einrichten als Dockersatz hat bei mir nur bedingt funktioniert, so das ich nun schlussedlich den Philips 346P wieder über mein bewährtes DELL TB16 Dock betreibe. So auch ohne diese Probleme.

      Grüße
      Florian

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  4. Sehr guter Bericht. Leider gibt es nicht wirklich Alternativen wenn man einen Monitor mit eingebauter Kamera und Lautsprecher sucht. Von daher werde ich mir diesen zulegen müssen.

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  5. „…hat der Philips 346P1CRH fürs Gaming Adaptive Sync an Bord. Im Gegensatz zu FreeSync wird Adaptive Sync seit einiger Zeit auch von NVIDIA unterstützt. Als kompatibel werden im Handbuch aber leider nur AMD-Grafikkarten genannt.“

    Da versteht ihr das Ganze leider falsch. FreeSync ist AMDs Implementierung von Adaptive Sync, G-Sync ist Nvidias eigener Kram. Es sind allerdings viele FreeSync-Monitore von Nvidia als G-Sync Compatible gekennzeichnet und funktionieren mit neueren GPUs und Treibern.

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