Test Philips 346P1CRH: Monitor mit 1500 R Wölbung
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34 Zoll Ultrawide-Monitor besitzt eine integrierte USB-C-Dockingstation samt KVM-Switch mit Gigabit-LAN

Bedienung

Die Bedienung erfolgt über fünf Multifunktionstasten, die an der Rahmenunterseite angebracht sind. Die Beschriftung ist nur bei Tageslicht gut zu erkennen. Die Tasten sind leicht versenkt. Sie haben einen klaren Druckpunkt und fühlen sich bei der Bedienung recht hochwertig an. Der Soft-off-Button ganz rechts ist zwar durch eine kleine Erhebung auch haptisch zu erkennen. Bei der Bedienung haben wir trotzdem regelmäßig versehentlich das Gerät ausgeschaltet.

Tasten und Bedienung des Philips 346P1CRH
Tasten und Bedienung

Die Navigation erfordert etwas Eingewöhnung und kann mit der intuitiven Bedienung mittels Joystick-Button nicht mithalten. Sie ist aber dennoch gut und wird auch nicht übermäßig häufig benötigt.

OSD

Das OSD ist optisch eher nüchtern und funktional gehalten. Bis auf ein paar kleine Fallstricke findet man sich auch ohne Handbuch intuitiv zurecht. Weniger gut gefallen hat uns das unnötige Verstreuen auf sage und schreibe ganze zwölf Hauptmenü-Ebenen, die man erst durch vertikales Scrollen vollständig erreicht.

OSD: SmartImage-Modi (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: SmartImage-Modi (Screenshot: Philips-Handbuch)

Manche Funktionen wie „Picture“ und „Color“ hätte man besser zusammenfassen können. Das gilt erst recht für den Power- und Lichtsensor, deren Ein-/Ausschalt-Option jeweils gleich einen eigenen Hauptmenüpunkt belegt.

OSD: KVM-Switch (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: KVM-Switch (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: Power-Sensor (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: Power-Sensor (Screenshot: Philips-Handbuch)

Eine durchgängige Logik ist bei der Verteilung der OSD-Funktionen über die Hauptmenüpunkte leider auch nicht überall zu erkennen. Beispielsweise ist die Einstellung zur Verbesserung der Gleichförmigkeit unter „SmartImage“ untergebracht. Die Optionen dort erinnern ansonsten eher an die üblichen Bildmodi.

Den sRGB-Modus finden wir dagegen unter „Color“, wo sonst eigentlich nur die Farbtemperatur angepasst wird. Tatsächlich handelt es sich hier aber um einen „echten“ sRGB-Modus, der auch den erweiterten Farbraum auf die Norm zuschneidet. Das auf den ersten Blick sehr nutzerfreundlich illustrierte Handbuch lässt bei wirklich erklärungsbedürftigen Funktionen dann entsprechende Detail-Erläuterungen vermissen.

Sieht man davon ab, dass man öfter Funktionen über Trial & Error erkunden muss, sind Bedienung und OSD in Summe trotzdem ordentlich.

Das gilt auch für den Funktionsumfang. Neben dem KVM-Switch sind hier noch die umfangreichen PiP-/PbP-Optionen zu nennen. Der Philips 346P1CRH hat damit alles an Bord, um die große Display-Fläche sehr variabel nutzen zu können.

Power- und Light-Sensor am untern Displayrahmen
Power- und Light-Sensor

Dem Komfort, aber auch der Energieeffizienz dient ferner ein Infrarotsensor, der die Umgebungshelligkeit misst und die Abwesenheit des Nutzers vom Arbeitsplatz erkennt. Die letzte Abbildung zeigt die komplette Menüstruktur des OSDs.

Struktur des gesamten OSDs (Screenshot: Philips-Handbuch)
Struktur des gesamten OSDs (Screenshot: Philips-Handbuch)

 

Bildqualität

Der Panel-Rahmen ist beim Philips 346P1CRH mit ca. 1 bis 2 mm ohnehin sehr schmal und auch sonst frei von Reflexionen. Die Oberfläche des Panels ist ebenfalls wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugen nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.

Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein:

Bildmodus: Aus
Helligkeit: 60
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: 6500 K
RGB:
Color-Gamut: k. A.
DUE Priority: k. A.
Schärfe: 50
Reaktionszeit: Aus

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Die Graustufen wirken subjektiv recht ordentlich. Allerdings nicht ganz so gut, wie die späteren Messwerte vermuten lassen. Die hellsten und die dunkelsten Stufen sind vollständig zu erkennen. Aber sie wirken in den helleren Bereichen nicht vollständig neutral, sondern haben eine Tendenz ins Rötliche. Auch der Verlauf der Helligkeitsabstufungen scheint nicht ganz zu passen.

Graustufendarstellung des Philips 346P1CRH
Graustufen

Farbschimmer und Banding sind nicht zu beobachten. Feine Grauverläufe wirken aber etwas flimmerig und in der Vertikalen nicht gleichmäßig. Letzteres ist blickwinkelbedingt und hauptsächlich in den dunkleren, vertikalen Bereichen ganz am Bildrand zu erkennen.

Weicht man von der mittigen Sitzposition deutlich ab, ist eine starke Aufhellung der dunklen Bereiche festzustellen. Helle Areale verfärben sich gelblich. Die Zeichnung bleibt dabei zwar jeweils sichtbar, die Relation der Helligkeitswerte zueinander stimmt dann aber natürlich nicht mehr.

Anmerkung: In der Abbildung oben sind leider sehr deutliche Moiré-Effekte zu erkennen. Diese sind rein aufnahmebedingt und haben mit der Qualität des Bildschirms nichts zu tun. Die Vermeidung ist bei hochauflösenden Fotos vom Bildschirm generell schwierig und bei gewölbtem Display manchmal auch gar nicht zu erreichen.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Beim Schwarzbild sind zwar keinerlei Randeinstrahlungen auszumachen, aber dafür eine starke blickwinkelbedingte Aufhellung. In der Horizontalen wird sie bei mittiger Sitzposition durch die Wölbung gut ausgeglichen. An den Rändern oben und unten ist aber auch dann eine leichte Aufhellung sichtbar. Sie bleibt dabei weitgehend farbneutral.

Weicht man dagegen von der mittigen Sitzposition ab, wird die blickwinkelbedingte Aufhellung sofort deutlich – wenn auch nicht ganz so stark wie bei manchen IPS-Panels. Am stärksten ist die Aufhellung von schräg oben sichtbar. Sie zeigt eine bläuliche Einfärbung.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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7 Gedanken zu „Test Philips 346P1CRH: Monitor mit 1500 R Wölbung“

  1. Ist zwar schon ein etwas älterer Test, aber da ich mir den Monitor gerade geholt habe, ergänze ich hier mal: Ich bin kein Hardcoregamer, aber ab und daddel ich schon mal; deshalb waren die laut Test guten Spieleigenschaften ein Kriterium für den Kauf. Abgesehen davon, dass der Schirm in meinen Augen an den Seitenrändern ein viel zu großes Spaltmaß hat, bin ich mit der Spieleistung ziemlich unzufrieden. Ich habe zum Vergleich einen Viewsonic VP3481a, bei dem alles smooth läuft, während der Philips bei dem gleichen Spiel ein leicht ruckelndes Bild erzeugt. Und zwar bei allen Einstellungsstufen des Overdrive. Auf Faster und Fastest gibt es zudem bei einigen Objekten in dem Spiel unschöne Überschwinger.

    Ich frage mich jetzt, ob ich ein Montagsmodell erwischt habe und einfach Pecht hatte; bei der Sache mit dem Spaltmaß kann ich mir das vorstellen, aber bei den Gameeigenschaften? Das ist doch eher unwahrscheinlich, oder?

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  2. Interessant wäre mal zu erfahren, ob der Monitor mittels OC auch 120Hz schafft.

    Wenn man sich die infrage kommenden Panel bei Panelook ansieht, müsste das hier eigentlich auch ein 144Hz Panel sein, welches aber vermutlich wegen des Bandbreitenbedarfes des integrierten KVM-Switches und dem Fokus auf den Arbeitsbereich auf 100Hz runtergeregelt wurde.

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  3. Es gibt Kunden-Rezensionen, die davon berichten, dass die Stromzufuhr nicht ausreichend ist, wenn man Bild, Strom & Daten per USB-C gleichzeitig beansprucht. Konnte jemand etwas in dieser Richtung feststellen?

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    • Hallo Michael,

      kann ich leider ebenfalls bestätigen. Ferner hatte mir den Monitor geholt um mein DELL XPS 15 9575 per USB-C direkt ohne Umwege an den Monitor anschließen zu können. Allerdings erhält man schon beim Hochfahren vom Bios die Warnmeldung, dass nur ein 65W starkes, anstelle eines empfohlenden 130W, Netzteil angeschlossen ist. Im Desktopbetrieb stört das nicht weiter, allerdings konnte ich nach einer längeren Spielesaisson festellen, dass sich der Akku während des Spielens deutlich entladen hatte. Auch das Einrichten als Dockersatz hat bei mir nur bedingt funktioniert, so das ich nun schlussedlich den Philips 346P wieder über mein bewährtes DELL TB16 Dock betreibe. So auch ohne diese Probleme.

      Grüße
      Florian

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  4. Sehr guter Bericht. Leider gibt es nicht wirklich Alternativen wenn man einen Monitor mit eingebauter Kamera und Lautsprecher sucht. Von daher werde ich mir diesen zulegen müssen.

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  5. „…hat der Philips 346P1CRH fürs Gaming Adaptive Sync an Bord. Im Gegensatz zu FreeSync wird Adaptive Sync seit einiger Zeit auch von NVIDIA unterstützt. Als kompatibel werden im Handbuch aber leider nur AMD-Grafikkarten genannt.“

    Da versteht ihr das Ganze leider falsch. FreeSync ist AMDs Implementierung von Adaptive Sync, G-Sync ist Nvidias eigener Kram. Es sind allerdings viele FreeSync-Monitore von Nvidia als G-Sync Compatible gekennzeichnet und funktionieren mit neueren GPUs und Treibern.

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