Test Philips 346P1CRH: Monitor mit 1500 R Wölbung
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Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Grafikbereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB- und Adobe-RGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Sofern er eine vollwertige Hardware-Kalibration besitzt, wird stattdessen diese in Verbindung mit der Hersteller-Software verwendet.

Farbraumvergleich in CIELAB (D50)

Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).

Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB

Laut Datenblatt müsste der Philips 346P1CRH einen etwas erweiterten Farbraum bieten: BT.709 96 %, DCI-P3 90 %, NTSC 98 %, sRGB 120 % und Adobe RGB 88 %. Überraschend sind die großen Unterschiede bei den Angaben für sRGB und Rec. 709, da die beiden Farbräume eigentlich praktisch deckungsgleich sind.

Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung zunächst nach dem Rücksetzen auf Werkseinstellungen. Im Vergleich zum sRGB-Farbraum sieht man, dass der Monitorfarbraum überwiegend deutlich darüber hinausgeht und der Zielfarbraum nur in einem sehr kleinen Bereich (Spitze oben, Abbildung links) nicht ganz abgedeckt wird.

Abdeckung des sRGB-Farbraums in den Werkseinstellungen (Farbtemperatur auf 6500 K), 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums in den Werkseinstellungen (Farbtemperatur auf 6500 K), 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums in den Werkseinstellungen (Farbtemperatur auf 6500 K), 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums in den Werkseinstellungen (Farbtemperatur auf 6500 K), 3D-Schnitt 2

Der Farbtemperatur-Regler steht in den Werkseinstellungen auf 6500 K. Das entspricht bereits der Vorgabe des sRGB-Farbraums. Verwendet man stattdessen die Auswahl „sRGB“, wird überraschenderweise auch der Farbraum in Richtung des sRGB-Farbraums eingeschränkt, wie die folgenden Abbildungen zeigen. Philips hat hier unter dem Farbtemperatur-Regler also einen „echten“ sRGB-Modus versteckt.

Die Einschränkung geht dabei leider etwas weiter als gewollt, sodass der sRGB-Farbraum hier nur zu 93 % abgedeckt wird. Umgekehrt weist der Monitorfarbraum aber zumindest kaum noch eine unerwünschte Überdeckung auf.

Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus (Farbtemperatur auf „sRGB“, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus (Farbtemperatur auf „sRGB“, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus (Farbtemperatur auf „sRGB“, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus (Farbtemperatur auf „sRGB“, 3D-Schnitt 2

Die beiden letzten Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung nach der Software-Kalibration. Im Vergleich zu den Werkseinstellungen bei 6500 K wird die dort noch zu erkennende Unterdeckung fast vollständig ausgefüllt. Bezogen auf Adobe RGB und DCI-P3 bleibt der Monitorfarbraum aber auch dann etwas hinter den Erwartungen zurück.

Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Kalibrierung, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Kalibrierung, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Kalibrierung, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Kalibrierung, 3D-Schnitt 2

Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration zusammen. Mit Werks-Preset ist dabei der sRGB-Modus gemeint:

Farbraum Abdeckung im Werks-Preset Abdeckung nach Kalibrierung
sRGB 93 % 99 %
Adobe RGB 81 %
ECI-RGB v2 73 %
DCI-P3 RGB 86 %
ISO Coated v2 (FOGRA39L) 94 %

Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Diagramm: Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus "Aus"
Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus „Aus“

Die Graubalance des Philips 346P1CRH liefert in der Werkseinstellung ein gutes Ergebnis. Den Weißpunkt ermitteln wir mit 7100 K aber kühler als gewünscht und eingestellt. Der Gammawert liegt im Durchschnitt bei 2,07 und damit merklich unter der Vorgabe von 2,2. Der Verlauf entspricht keiner gängigen Norm.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus "sRGB"
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „sRGB“

Der Philips 346P1CRH verfügt auch über einen speziellen sRGB-Modus. Der ist allerdings nicht wie man erwarten würde unter den Bildmodi zu finden, sondern als gleichnamige Einstellung bei der Farbtemperatur. Die ändert sich jedoch nicht und bleibt mit 7100 K kühler als gewünscht. Das Gleiche gilt für das durchschnittliche Gamma, das mit 2,04 deutlich unter der Vorgabe bleibt. Der Verlauf zeigt eher einen linearen Anstieg denn eine akkurate Anpassung an die sRGB-Kurve.

Unsere Messungen zur Graubalance liefern dennoch jetzt sehr gute Ergebnisse (Delta-C-Average: 0.40, Delta-C-Range: 0.79). Die Farbabweichungen fallen dagegen nur zufriedenstellend aus (Delta-E94-Average: 2.32), und die Abdeckung des Standardfarbraums erreicht nur 93 %.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: Aus
Helligkeit: 7
Kontrast: 50
Gamma: 2,4
Farbtemperatur: Benutzerdefiniert
RGB: 100/95/97
Color-Gamut: k. A.
DUE Priority: k. A.
Schärfe: 50
Reaktionszeit: Aus

Profilvalidierung

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der Philips zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist sehr gut, die Farbwerte sind gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Auch die Maximalabweichung bleibt unauffällig.

Insgesamt ist das Ergebnis bei den Farbwerten und den durchschnittlichen Grauwerten sehr gut. Bei der Graubalance ist es die etwas erhöhte Range, die zu einem „nur“ guten Gesamtergebnis führt.

Auf einen ausführlicheren Vergleich mit Adobe RGB und DCI-P3 haben wir angesichts der etwas mageren Farbraumabdeckung verzichtet.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

Interessante Themen

7 Gedanken zu „Test Philips 346P1CRH: Monitor mit 1500 R Wölbung“

  1. Ist zwar schon ein etwas älterer Test, aber da ich mir den Monitor gerade geholt habe, ergänze ich hier mal: Ich bin kein Hardcoregamer, aber ab und daddel ich schon mal; deshalb waren die laut Test guten Spieleigenschaften ein Kriterium für den Kauf. Abgesehen davon, dass der Schirm in meinen Augen an den Seitenrändern ein viel zu großes Spaltmaß hat, bin ich mit der Spieleistung ziemlich unzufrieden. Ich habe zum Vergleich einen Viewsonic VP3481a, bei dem alles smooth läuft, während der Philips bei dem gleichen Spiel ein leicht ruckelndes Bild erzeugt. Und zwar bei allen Einstellungsstufen des Overdrive. Auf Faster und Fastest gibt es zudem bei einigen Objekten in dem Spiel unschöne Überschwinger.

    Ich frage mich jetzt, ob ich ein Montagsmodell erwischt habe und einfach Pecht hatte; bei der Sache mit dem Spaltmaß kann ich mir das vorstellen, aber bei den Gameeigenschaften? Das ist doch eher unwahrscheinlich, oder?

    Antworten
  2. Interessant wäre mal zu erfahren, ob der Monitor mittels OC auch 120Hz schafft.

    Wenn man sich die infrage kommenden Panel bei Panelook ansieht, müsste das hier eigentlich auch ein 144Hz Panel sein, welches aber vermutlich wegen des Bandbreitenbedarfes des integrierten KVM-Switches und dem Fokus auf den Arbeitsbereich auf 100Hz runtergeregelt wurde.

    Antworten
  3. Es gibt Kunden-Rezensionen, die davon berichten, dass die Stromzufuhr nicht ausreichend ist, wenn man Bild, Strom & Daten per USB-C gleichzeitig beansprucht. Konnte jemand etwas in dieser Richtung feststellen?

    Antworten
    • Hallo Michael,

      kann ich leider ebenfalls bestätigen. Ferner hatte mir den Monitor geholt um mein DELL XPS 15 9575 per USB-C direkt ohne Umwege an den Monitor anschließen zu können. Allerdings erhält man schon beim Hochfahren vom Bios die Warnmeldung, dass nur ein 65W starkes, anstelle eines empfohlenden 130W, Netzteil angeschlossen ist. Im Desktopbetrieb stört das nicht weiter, allerdings konnte ich nach einer längeren Spielesaisson festellen, dass sich der Akku während des Spielens deutlich entladen hatte. Auch das Einrichten als Dockersatz hat bei mir nur bedingt funktioniert, so das ich nun schlussedlich den Philips 346P wieder über mein bewährtes DELL TB16 Dock betreibe. So auch ohne diese Probleme.

      Grüße
      Florian

      Antworten
  4. Sehr guter Bericht. Leider gibt es nicht wirklich Alternativen wenn man einen Monitor mit eingebauter Kamera und Lautsprecher sucht. Von daher werde ich mir diesen zulegen müssen.

    Antworten
  5. „…hat der Philips 346P1CRH fürs Gaming Adaptive Sync an Bord. Im Gegensatz zu FreeSync wird Adaptive Sync seit einiger Zeit auch von NVIDIA unterstützt. Als kompatibel werden im Handbuch aber leider nur AMD-Grafikkarten genannt.“

    Da versteht ihr das Ganze leider falsch. FreeSync ist AMDs Implementierung von Adaptive Sync, G-Sync ist Nvidias eigener Kram. Es sind allerdings viele FreeSync-Monitore von Nvidia als G-Sync Compatible gekennzeichnet und funktionieren mit neueren GPUs und Treibern.

    Antworten

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