Blickwinkel
Philips verwendet beim 34E1C5600HE ein Panel mit VA-Technologie. Das Foto zeigt den Bildschirm des Gerätes bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad. In den Werksangaben für VA-Panels wird üblicherweise die gleiche Blickwinkelneutralität versprochen wie bei IPS-Technologie, nämlich 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen.
Wir hatten noch kein VA-Panel im Test, auf das diese Angabe auch nur ansatzweise zugetroffen hat. Und der Philips 34E1C5600HE ist hier keine Ausnahme.
Bereits ab Blickwinkeln von 20° hellen sich dunkle Bereiche extrem auf und wirken daher ausgewaschen und verbleicht. So weit ist das für ein VA-Panel typisch.
Beim Philips 34E1C5600HE bleiben aber komplett schwarze Bereiche eigenartigerweise auch tatsächlich schwarz. Dadurch stimmt vor allem in den Tiefen die Relation der Abstufungen zueinander überhaupt nicht mehr. Auch die Farben verblassen sehr schnell und deutlich. Bei maximal gesättigten Farben ist das jedoch deutlich weniger bzw. kaum zu beobachten, bei schwach gesättigten Farben dagegen sehr stark. Farbverschiebungen sind uns nicht aufgefallen.
Insgesamt wirkt das Bild bei abweichenden Blickwinkeln daher sehr ungleichmäßig. Farbverschiebungen sind uns nicht aufgefallen.
Gedacht ist der Philips 34E1C5600HE schon allein wegen der Wölbung für eine möglichst zentrierte Sitzposition. Hier ist die Blickwinkelneutralität auch dank der ausgleichenden Wölbung bis zu den Rändern hin recht gut.
Problematisch kann allerdings die Beurteilung der Zeichnung in Lichtern und Schatten sein, wenn diese Bildbereiche weit außen an den seitlichen Rändern liegen. Für die EBV empfiehlt es sich daher, nur den mittleren Bereich zu nutzen und die Ränder für Werkzeugleisten.
Interpolation
Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen. Die Standardeinstellung 50 haben wir für den Test so belassen.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Die Interpolation durch die Grafikkarte führt hier in der Regel auch zu keinem besseren Ergebnis.
Zur Skalierung abweichender Formate hat das OSD die Optionen „Panel Size“, „Aspect“ und „1:1″ parat. Die Option „Aspect“ soll dabei eigentlich für eine maximal bildschirmfüllende, aber zugleich verzerrungsfreie Darstellung sorgen. Das gelingt dem Philips 34E1C5600HE aber noch nicht mal in der nativen Auflösung. Das Bild passt zwar in der Höhe, wird jedoch seitlich extrem zusammengestaucht. Ähnliches gilt auch für 1080p und 720p.
Wählt man 1080p als PC-Auflösung – also 1920 x 1080 – sollte das Ergebnis eigentlich zu 1080p identisch sein. Tatsächlich wird es noch schlimmer. Der Desktop verwandelt sich in ein kleines Quadrat in der Bildschirmmitte, das nicht mal mehr die Bildschirmhöhe voll ausfüllt. Normalerweise ist „Aspect“ die Standard-Option, die fast immer die richtige ist. Beim Philips 34E1C5600HE ist diese Option aber praktisch völlig unbrauchbar.
Hinter der Option „Panel Size“ verbergen sich von 17″ (4:5) über 24″ (16:9) und 27″ (16:9) bis hin zu 34″ zahlreiche Einstellmöglichkeiten, die Display-Größe mit einem Display-Format zu verknüpfen. Das hört sich eigentlich nach einer Funktion an, die bei einer 16:9-Auflösung wie 1920 x 1080 Pixeln jeweils ein seitengerechtes Bild erzeugt, das in der Bildhöhe exakt einem 24″- bzw. 27″-Monitor entspricht. Das Bild müsste beispielsweise bei der Option 24″ (16:9) – unabhängig von der gewählten 16:9-Auflösung – auch immer gleich groß sein. Technisch dürfte das kaum zu realisieren sein.
Erwartungsgemäß müsste dann zumindest die Option 27“ (16:9) in Verbindung mit der 16:9-Auflösung 2560 x 1440 zu einer korrekten Darstellung führen, die der eines 27 Zoll großen WQHD-Monitors entspricht (volle Bildhöhe, verzerrungsfrei, mit schwarzen Balken an der Seite). Stattdessen bekommt man ein Quadrat in der vollen Bildhöhe, das seitlich entsprechend gestaucht ist.
Was sich also auf den ersten Blick interessant anhört, ist schlussendlich völliger Unsinn. Was auch immer mit der Option „Panel Size“ gemeint ist, konnten wir selbst mit zahlreichen Versuchen nicht erkunden. Im Handbuch wird die Funktion einfach totgeschwiegen. Dazu kommt, dass die Monitorskalierung auch abhängig von der Signalquelle zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt. Das Gleiche gilt für an sich identische Auflösungen bei der Auswahl unter HDTV- bzw. PC-Auflösungen. Via HDMI ist die Monitorskalierung generell nicht zu gebrauchen, wie wir bereits im Kapitel „Graustufen“ ausführlich beschrieben haben.
Vielleicht ist mit „Panel Size“ auch gemeint, dass der Monitor sich selbst nicht kennt und daher die Hilfe des Benutzers benötigt, um sein Format (34 Zoll) einzustellen. Das scheint die einzig vernünftige Option zu sein, die dann zumindest in der nativen Auflösung zu einer korrekten Darstellung führt. Bei 1080p bekommt man ebenfalls das erwartete Ergebnis: bildschirmfüllend, aber seitlich gedehnt. Bei 1920 x 1080 hingegen erhält man eine unverzerrte 1:1-Darstellung (entsprechend klein).
Am PC/Mac empfiehlt sich ohnehin immer die native Auflösung, sodass das Thema „Interpolation“ hier selten eine Rolle spielt. Wer dagegen auf die Monitorskalierung zum Beispiel bei externen Zuspielern angewiesen ist, sollte besser einen großen Bogen um den Philips 34E1C5600HE machen.