Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz und bei 100 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Bei den Grafiken unten ist Folgendes zu beachten: Durch die extrem schnelle Bildaufbauzeit mussten wir unsere Skala, die eigentlich bis 40 ms geht, fast überall auf 15 ms verkürzen, da sonst die Werte nicht darstellbar waren.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 4 ms für GtG (MPRT: 1 ms) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Schnell“, „Schneller“ und „Am schnellsten“. Als Standardwert ist „Normal“ voreingestellt.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Aus“
Bereits bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive erreicht der Philips 34E1C5600HE teils schnelle Reaktionszeiten. In der Werkseinstellung ist diese Einstellung gesetzt.
Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir mit 9,3 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 4,7 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 10,7 ms. Lediglich der CtC-Wert lässt mit 14,8 ms noch Wünsche offen. Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „Schneller“
In der mittleren Overdrive-Stufe „Schneller“ können die Schaltzeiten noch einmal deutlich verkürzt werden. Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 8,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3,2 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt lediglich 7,9 ms. Auch der CtC-Wert ist mit 8,4 ms jetzt auf jeden Fall im grünen Bereich.
Völlig neutral ist die Abstimmung nun aber leider nicht mehr. Teils muss man schon mit sichtbaren Überschwingern leben.
60 Hz, Overdrive „Am schnellsten“
In der höchsten Stellung „Am schnellsten“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 7,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 2,2 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt sehr schnelle 6,1 ms. Ein CtC-Wert von 6 ms ist ebenfalls sehr kurz.
Die weitere Verbesserung der Reaktionszeiten ist zwar messbar, aber angesichts der jetzt ganz erheblichen Überschwinger sicherlich den Preis nicht wert. In der höchsten Overdrive-Stufe sind leider auch die Überschwinger extrem. Artefakte und Doppelkonturen sind deutlich erkennbar.
Overdrive 100 Hz
100 Hz, Overdrive „Aus“
Bereits bei 100 Hz und ausgeschaltetem Overdrive erreicht der Philips 34E1C5600HE solide Reaktionszeiten. Auffällig ist jedoch, dass sie schlechter ausfallen als mit 60 Hz. Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir mit 12 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 6,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 14,5 ms. Auch der CtC-Wert ist mit 22 ms hoch.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
100 Hz, Overdrive „Schneller“
In der mittleren Overdrive-Stufe „Schneller“ können die Schaltzeiten deutlich verkürzt werden. Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 8,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3,2 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt lediglich 7,7 ms. Auch der CtC-Wert ist mit 11,2 ms deutlich verbessert. Die Werte sind denen bei 60 Hz sehr ähnlich.
Völlig neutral ist die Abstimmung jetzt aber leider nicht mehr. Überschwinger sind nun sichtbar.
100 Hz, Overdrive „Am schnellsten“
In der höchsten Stellung „Am schnellsten“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 8,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 2,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt sehr schnelle 6 ms. Ein CtC-Wert von 6,4 ms ist ebenfalls kurz.
Die weitere Verbesserung der Reaktionszeiten ist zwar messbar, aber angesichts der jetzt ganz erheblichen Überschwinger sicherlich den Preis nicht wert. In der höchsten Overdrive-Stufe sind leider auch die Überschwinger extrem. Artefakte und Doppelkonturen sind deutlich erkennbar.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Zusammenfassung und Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit.
Der Input-Lag ist mit 10,9 ms eigentlich bereits bei 60 Hz recht ordentlich. Dank der 100-Hz-Technik lässt er sich aber sogar auf nur 1 ms verkürzen. In der mittleren Overdrive-Stufe hat man dabei praktisch keinen Nachteil bei den Reaktionszeiten gegenüber 60 Hz. Die Reaktionszeiten sind in jedem Fall äußerst schnell. Die höchste Overdrive-Stufe dient dann jedoch nur noch dem Zahlenrekord und ist aufgrund der extremen Überschwinger kaum sinnvoll zu verwenden. Wir verwenden daher zur Berechnung der Latenzzeit die mittlere Overdrive-Stufe bei 100 Hz.
Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist hier mit 3,9 ms sehr kurz. Zusammen mit dem Input-Lag ergibt das erstklassige 4,9 ms.