Test Philips 439P9H – Allround-Monitor mit HDR400
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Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)

Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben:

Bildmodus: Aus
Helligkeit: 60
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: 6500 K
RGB: k. A.
Color-Gamut: k. A.
DUE Priority: Aus
Schärfe: 50
Reaktionszeit: Aus

Wie man sieht, mussten wir für die Kalibrierung beim Philips 439P9H keinerlei Anpassungen vornehmen. Die im OSD eingestellten Werte für Farbtemperatur und Gamma wurden bereits ab Werk ausreichend genau erreicht. Lediglich die Helligkeit haben wir auf unsere Zielleuchtdichte von 140 cd/m² angepasst.

Die HDR-Funktion haben wir im OSD für die Messungen wie gewohnt deaktiviert.

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus "Aus"
Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus „Aus“

Der Philips 439P9H liefert in der Werkseinstellung ein zufriedenstellendes Ergebnis. Der Weißpunkt ist mit 6600 K geringfügig kälter als die gewünschten 6500 K. Der Gammawert liegt im Durchschnitt bei 2,32.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus "sRGB"
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „sRGB

Der Philips 439P9H verfügt auch über einen speziellen sRGB-Modus. Der ist allerdings nicht, wie man erwarten würde, unter den Bildmodi zu finden, sondern als gleichnamige Einstellung bei der Farbtemperatur.

Der Philips 439P9H ist ab Werk vorkalibriert. Dem Gerät liegt auch ein Kalibrierungsbericht mit Seriennummer bei, der sich auf den Modus „SmartUniformity“ bezieht. Letzterer ist aber aus oben genannten Gründen nicht zu empfehlen. Die Angaben zur Farbhomogenität können wir nicht nachvollziehen.

Im sRGB-Modus liegen unsere Messungen zu den Farbabweichungen ebenfalls deutlich höher. Bereits die Graubalance liefert nur ein zufriedenstellendes Ergebnis. Das ist vor allem der hohen Range geschuldet. Die durchschnittlichen Abweichungen wären noch gut (Delta-C-Average: 0.75, Delta-C-Range: 2.56).

Die Farbtemperatur liegt hier mit 6700 K erstaunlicherweise etwas höher, aber immer noch in einem guten Bereich. Der Gammaverlauf ist zwar einigermaßen passabel an die Normkurve angepasst, aber im Durchschnitt mit 2,34 merklich zu hoch.

Gut gelungen sind dagegen die Farbabweichungen, auch wenn der Kalibrierungsreport des Herstellers noch bessere Zahlen erhoffen ließ. Das gilt zumindest für den Durchschnitt (Delta E94: 1.65).

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: Aus
Helligkeit: 13
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: 6500 K
RGB: k. A.
Color-Gamut: k. A.
DUE Priority: Aus
Schärfe: 50
Reaktionszeit: Aus

Profilvalidierung

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der Philips 439P9H zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist ordentlich, die Farbwerte sind gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.

Auffällig ist nur die höhere Abweichung bei Blau. Sie ragt aber nur heraus, weil die anderen Werte sehr gut sind, und ist mit einer Maximalabweichung von 2,84 immer noch völlig im Rahmen. Da alle anderen Werte sehr gut sind und die Range bei der Graubalance auch nahe an einem „Gut“ liegt, fällt es leicht, hier ein Auge zuzudrücken und insgesamt ein gutes Ergebnis zu bescheinigen.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)
Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

Aufgrund der geringen Farbraumabdeckung von nur 83 statt der versprochenen 91 % ist klar, dass es hier zu größeren Farbabweichungen kommen muss. Stark gesättigte Farben an den Farbraumgrenzen können nur näherungsweise abgebildet werden. Das Delta E94 fällt im Durchschnitt zumindest noch zufriedenstellend aus.

Die Graubalance ist dagegen gut bis sehr gut. Aufgrund der schlechten Farbraumabdeckung ist die EBV im Adobe-RGB-Farbraum hier aber trotzdem nicht mehr zu empfehlen.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)
Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Besser sieht es im Vergleich zu DCI-P3 aus. Auch hier können einige gesättigte Tonwerte nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze dargestellt werden. Damit steigt gleichzeitig die Gefahr von Tonwertabrissen in diesen Bereichen.

Die Farbraumabdeckung von 86 % ist aber zumindest noch zufriedenstellend. Die Graubalance und die durchschnittlichen Farbabweichungen sind gut. Bei DCI-P3 handelt es sich aber um keinen Farbraum, der in der EBV eine ernsthafte Bedeutung hat.

Da wir beim Test des Philips 346B1C abhängig von der gewählten Bildwiederholfrequenz auf signifikante Unterschiede bei der Bildqualität gestoßen sind, haben wir auch den Philips 439P9H zweimal vermessen – bei 60 und bei 100 Hz. Beim Probanden fallen die Messungen aber erwartungsgemäß bereits bei den Werks-Presets im Rahmen der Messgenauigkeit identisch aus. Die gezeigten Ergebnisse stammen alle aus der Messung bei 100 Hz. Beim Philips 439P9H gibt es also keinen Grund, auf die höhere Bildwiederholfrequenz zu verzichten.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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3 Gedanken zu „Test Philips 439P9H – Allround-Monitor mit HDR400“

  1. Danke für den Test..der im Fazit als Alternative genannte Philips 499P9H hat aber einen aus meiner Sicht gravierenden Nachteil gegenüber dem 439P9H und zwar das er nur 60 Hz unterstützt bedingt durch die hohe Auflösung. Ich würde nie wieder freiwillig auf 60Hz only zurückgehen wollen.

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