Test Philips 439P9H – Allround-Monitor mit HDR400
8/8

HDR

Trotz des eher aufs Büro ausgerichteten Bildformats hat der Hersteller dem Philips 439P9H eine HDR-Funktion spendiert. Das Gerät ist dazu nach DisplayHDR 400 zertifiziert. Die Vorgabe wird dabei hinsichtlich Peak-Helligkeit sogar übererfüllt. Am Desktop im Vollbild haben wir bei höchster Helligkeitsstufe rund 530 cd/m² gemessen.

Trotzdem handelt es sich bei DisplayHDR 400 um die unterste Leistungskategorie, der man sich auch mit eher gedämpften Erwartungshaltungen nähern sollte. Das Problem ist die menschliche Wahrnehmung. Während wir Helligkeitsänderungen bei schwachem Licht überproportional deutlich wahrnehmen, braucht es bei viel Licht schon eine Verdoppelung der Lichtmenge, damit wir den Unterschied deutlich merken.

Der Unterschied von den üblichen 350 cd/m² zu 400 oder 530 cd/m² ist also eher gering. Von 1000 zu 2000 cd/m² ist er auch nicht größer als der Sprung von 500 zu 1000 cd/m². Das stellt die Technik beim Thema HDR natürlich hinsichtlich Leistung, Stromverbrauch und Kühlung vor enorme Herausforderungen.

Trotzdem hat uns der Philips 439P9H bei der HDR-Wiedergabe dann doch sehr positiv überrascht. Entscheidend ist schließlich nicht nur die Maximalhelligkeit, sondern letzten Endes der Kontrast. Und hier kann der Philips 439P9H eben mit seinem VA-Panel punkten, ohne auf Local-Dimming-Tricks zurückgreifen zu müssen. Auch die aus EBV-Sicht vielleicht etwas kritisch gewürdigte Farbraumabdeckung reicht bei HDR-Material auf jeden Fall bereits aus, um den Unterschied zu sehen – und vor allem Spaß zu haben.

Bewertung

4.1

(GUT)

Fazit

Der Philips 439P9H ist in der Herstellerdarstellung mit seiner integrierten USB-Dockingstation, dem KVM-Switch und der Pop-up-Webcam vor allem auf die Steigerung der Arbeitsproduktivität ausgerichtet. Dazu passt auch das ungewöhnliche 32:10-Format, das im Prinzip zwei 16:10-Full-HD-Monitore (24 Zoll) in einem Display vereint.

Dabei beeindruckt aber nicht nur die Display-Diagonale mit 43-Zoll, die in Verbindung mit der Display-Wölbung für eine sehr gute Rundumsicht beim Arbeiten sorgt, denn auch das Design und die Verarbeitung des Philips 439P9H können nicht zuletzt aufgrund der großzügigen Verwendung von Metall rundum überzeugen.

Trotz der Flügelspannweite von über 1 m sind zugleich alle Ergonomie-Funktionen, die bei diesem Display-Format möglich sind, an Bord. Eine 1 mit Stern gibt es dabei für die Leichtgängigkeit und die Stabilität der Mechanik. Das Gleiche gilt für die Energieeffizienz.

Geeignet ist der Philips 439P9H besonders für Notebook-Besitzer mit USB-C-Anschluss. Das Anschließen eines Kabels genügt, um sich mit der integrierten Dockingstation samt KVM-Switch-Funktion zu verbinden. Dann ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis besonders attraktiv.

Der Philips 439P9H gibt insgesamt einen tollen Allrounder ab. Das VA-Panel sorgt dabei einerseits für große Stärken, aber auch für sichtbare Defizite. Die betreffen überwiegend die Bildverarbeitung. Das muss natürlich niemanden davon abhalten, seine Urlaubsbilder am Philips 439P9H zu beschneiden und zu optimieren. Für eine ambitioniertere Bildbearbeitung würden wir das Gerät aber nicht empfehlen.

Über die Produktivitätssteigerung hinaus kann das Display ansonsten auch im Unterhaltungsbereich überzeugen. Gamer werden sich über die guten Reaktionszeiten und die 100-Hz-Wiedergabe freuen. Überrascht hat uns der Philips 439P9H mit einer vergleichsweise sehr guten HDR-Wiedergabe – obwohl nur eine DisplayHDR-400-Zertifizierung vorhanden ist.

Das Ganze gibt es dann auch noch zu einem moderaten Preis von 979 EUR zum Zeitpunkt der Testerstellung. Der Haken dabei kommt vom Hersteller selbst, denn mit dem Philips 499P9H bekommt man ein praktisch baugleiches Modell mit noch größerem Display, vor allem höherer Auflösung und ansonsten fast identischem Feature-Set aktuell sogar noch etwas günstiger.

Testlogo Philips 439P9H

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Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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3 Gedanken zu „Test Philips 439P9H – Allround-Monitor mit HDR400“

  1. Danke für den Test..der im Fazit als Alternative genannte Philips 499P9H hat aber einen aus meiner Sicht gravierenden Nachteil gegenüber dem 439P9H und zwar das er nur 60 Hz unterstützt bedingt durch die hohe Auflösung. Ich würde nie wieder freiwillig auf 60Hz only zurückgehen wollen.

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