Einleitung
Philips bringt seine TV-Serie OLED+908 in drei Größen heraus: 55, 65 und 77 Zoll stehen zur Auswahl. Wir entscheiden uns für das 65 Zoll große Flaggschiff, das folgende Produktbezeichnung hat: 65OLED908/12. Es besitzt eine Bilddiagonale von 164 cm und bringt vertrauenserweckende 28,3 kg auf die Waage.
Die Auflösung beträgt 3840 x 2160 Pixel. Die Farbräume Rec. 709 und DCI-P3 werden unterstützt, um Farben originalgetreu zu reproduzieren. Dank Calman-Ready-Zertifizierung kann der TV automatisch kalibriert werden.
Mit IMAX-Enhanced- und Filmmaker-Modus stehen zwei Presets zur Verfügung, die bestmögliche Bildergebnisse liefern sollen – genau so, wie es von den Filmschaffenden und IMAX vorgesehen ist. Via KI (Künstliche Intelligenz) werden Filme, Serien und TV-Sendungen weiterbearbeitet, um einen noch realistischeren Look zu erzeugen.
Die zweite Version von Ambilight-exklusiver Ambilight Intelligence sorgt für ansprechende Farben, mit denen TV-Inhalte rund um den Bildschirm erweitert werden. Das klangstarke 3.1-Soundsystem verfügt über 81 Watt, sodass eine externe Soundbar unnötig ist.
Die Preise beziffert Philips auf 2.699 Euro (55 Zoll), 3.699 Euro (65 Zoll) und 5.699 Euro (77 Zoll), wobei die aktuellen Preise – je nach Modell – 30 bis 40 % geringer sind. Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des Philips 65OLED908/12.
Lieferumfang
Geliefert wird der Fernseher gut geschützt in einer relativ großen, bedruckten Verpackung aus Pappe. Darin befinden sich neben dem Display ein Standfuß und die dazugehörige Haltesäule. Die Fernbedienung mit Batterien, eine Garantiekarte und die gedruckte Bedienungsanleitung in Buchform sind in einem stylishen schwarzen Karton verstaut, auf dem ein Philips-Logo in Relief-Optik prangt.
Optik und Anschlüsse
Das Design des Philips 65OLED908/12 ist minimalistisch und zeichnet sich durch seinen dunklen, superschlanken Metallrahmen aus. Dieser ist unten mit dem dunklen Audiomix-Lautsprechertuch von Kvadrat bezogen und mit einem offenen Metallfuß kombiniert, der einen sicheren Stand auf dem Sideboard gewährleistet.
Auf der Rückseite ist ein Subwoofer mit 30 Watt Leistung eingelassen. Alle Anschluss-Terminals befinden sich ebenfalls auf der Rückseite. Sie sind sowohl seitlich als auch von unten zugänglich. Dazu gehören 4 x HDMI 2.1, 3 x USB, WLAN mit 2-x-2-Dualband, 1 x SAT, ein Antennenanschluss sowie jeweils ein Audio-Eingang (DVI), optischer Digitalausgang, Kopfhörerausgang und Serviceanschluss. Auch an Bluetooth 5.1 und einen CI+-Slot wurde gedacht.
Verbaut ist lediglich ein Single-Tuner für den TV-Empfang. Daher ist es nicht möglich, eine Sendung zu sehen und gleichzeitig eine zweite aufzunehmen. Der Philips 65OLED908/12 unterstützt ohnehin keine USB-Aufnahmen. Wirklich schlimm finden wir das nicht, weil wir aufgrund zahlreicher Streamingdienste und Mediatheken schon lange nichts mehr aufgenommen haben.
28,3 kg bringt der Philips 65OLED908/12 auf die Waage. Damit gehört er nicht mehr zu den Leichtgewichten unter den TV-Geräten. Das ist lobenswert, weil durch das hohe Gewicht eine maximale Standfestigkeit gewährleistet ist. Die Abmessungen des Philips 65OLED908/12 betragen 890 x 1440 x 290 mm (H x B x T).
Zusammengefasst finden wir Design, Haptik und Optik herausragend. Verarbeitung und Materialqualität entsprechen einem Fernseher in diesem Preissegment.
Aufstellung und Montage
Die Montage sollte unbedingt zu zweit erfolgen, weil der Fernseher wirklich schwer und unhandlich ist. Zunächst verschrauben wir die kurze Haltesäule mit dem Standfuß. Erst danach nehmen wir den Bildschirm aus der Verpackung heraus, legen ihn auf einen Tisch und haken das Gebinde auf der Rückseite ein. Mit vier Schrauben wird der Standfuß abschließend arretiert. Eine Kappe aus Kunststoff wird noch darübergestülpt, sodass sich eine sehr ansprechende geschlossene Rückseite auftut.
Zu zweit tragen wir den Philips 65OLED908/12 zu unserem Sideboard, stellen ihn auf und verbinden 4K-Blu-ray-Player, Spielekonsole und Netzkabel. Die Stecker sitzen alle ruckelfrei in ihren Buchsen, sodass eine sichere Signalübertragung gewährleistet ist.
Installation und Bedienung
Wie von Philips schon seit Jahren gewohnt, öffnet sich nach dem ersten Einschalten ein Installationsmenü. Hier wählen wir zunächst die Sprache Deutsch aus. Danach werden wir schrittweise durch alle Einstellungen geführt. Dazu gehören: Netzwerkverbindung via Passwort und Google-Account-Anmeldung, um die Siri-Sprachsteuerung zu nutzen und auf den Movie-Store zugreifen zu können.
Die Installation der TV-Sender schließt das Installationsprozedere ab. Allerdings finden wir die Sortierung der Sender ein wenig umständlich. Wer kein SAT oder Kabel nutzen möchte, kann auf die kostenpflichtige TV-App Zattoo zugreifen, um private und öffentlich-rechtliche Sender und deren Mediatheken aufzurufen.
Das ist eine echte Überraschung: Die Fernbedienung wurde von Philips neu gestaltet. Besonders positiv fallen uns zwei Aspekte auf: Die Tasten sind hintergrundbeleuchtet, sodass wir auch in dunkler Umgebung sicher navigieren können. Der Lautstärkeregler besteht nur noch aus einem Schalter, der spürbar angehoben ist, wodurch wir ihn sofort ertasten können. Mit Druck darauf schaltet der Fernseher den Ton aus/ein. Für die komfortable Pegelregelung wird dieser nach vorn/hinten gedrückt. Darüber hinaus gibt es drei Direktwahltasten für die beliebten Streamingdienste Netflix, YouTube und Prime Video.
Betrieb
Der Philips 65OLED908/12 läuft nach der erstmaligen Inbetriebnahme in einem Energiesparmodus, um den Anforderungen der EU zu entsprechen. Das Bild erscheint dadurch recht dunkel. Da in dem Fernseher zahlreiche Bildoptimierer aktiv sind, schalten wir um auf den Filmmaker-Modus, weil hier alle „Verschlimmbesserer“ deaktiviert sind und wir das Bild so zu sehen bekommen, wie es sich die Filmemacher vorstellen. Trotzdem haben wir die Möglichkeit, beliebte Tools wunschgemäß zu aktivieren – zum Beispiel die Zwischenbildberechnung für schärfere Bewegungsabläufe. Mehr ist im Grunde nicht nötig, um ein beeindruckendes Bild mit natürlichen Farben zu erhalten.
Bedienung und OSD
Philips hat das OSD (On-Screen-Display) modifiziert. Auf der rechten Seite befindet sich das neu gestaltete „Kurzmenü“, in dem alle wichtigen Presets aufgeführt sind. Dazu gehören: Bildeinstellungen, WLAN, Quellenanzeige, Bildschirmschoner und individualisierte Konten. Für tiefer gehende Anpassungen öffnen sich auf der linken Seite die bekannten verschachtelten Fenster, die nach wie vor etwas unübersichtlich strukturiert sind. Sie lassen dankenswerterweise aber die Bildmitte frei, sodass Enthusiasten an dieser Stelle ihre Kalibrierung via Messsensor durchführen können. Überdies können hier tiefer gehende Abstimmungen vorgenommen werden, wie Klangeinstellungen, Bluetooth-Geräteverbindungen und das Verbinden von Philips-Wireless-Lautsprechern, die optional gegen Aufpreis erworben werden müssen.
Die Navigation durch das OSD gelingt zügig. Treffsicher können wir die einzelnen Reiter ansteuern, um die Parameter zu ändern. Unter „Helligkeit“ können OLED-Kontrast und Lichtverstärkung angepasst werden.
Für die Kalibrierung stehen alle benötigten Regler zur Verfügung. Im Menü „Farbsteuerung“ können wir Primär- und Sekundärfarben auf allen sechs Achsen anpassen. Das Gamma besitzt hingegen keine fixen Werte wie 2,2 oder 2,4. Stattdessen gibt es nur einen rudimentären Schieberegler, mit dem das Gamma abgesenkt oder erhöht werden kann. Darüber hinaus können Inhalte nahe Schwarz mit dem „Schwarzwert“ angepasst werden.
Die KI passt die Helligkeit automatisch an die Raumbeleuchtung an. Unser Fall ist das nicht, weil auf diese Weise Maximalhelligkeit verloren geht. Das Bild ist schlichtweg zu dunkel für unseren Geschmack. Von daher schalten wir dieses Tool aus und stellen im Untermenü „Helligkeit“ den OLED-Kontrast von 80 auf 100.
Für die Klangregelung bietet der Philips 65OLED908/12 mehrere Möglichkeiten, die wiederum tief im OSD vergraben sind. Dazu gehören unter anderem Dolby Atmos und Philips-Heimsystem mit DTS Play-Fi. Mit dem zuletzt genannten Feature können Fernseher in Sekundenschnelle mit kompatiblen kabellosen Lautsprechern zu Hause verbunden werden.
In der Praxis kann man damit in der Küche denselben Ton wiedergeben, der aktuell im Wohnzimmer spielt. Das ist praktisch, wenn man während eines Fußballspiels für Getränkenachschub sorgen möchte oder etwas zu Essen vorbereitet, aber nichts vom Spiel verpassen möchte. Ebenso kann auch Musik überall im Haus gespielt werden.