Smart-Funktionen und Apps
Ausgestattet ist der Philips 65OLED909/12 mit personalisiertem Google TV, das auf dem Android-Betriebssystem aufbaut. Das gewohnte Kacheldesign ist übersichtlich strukturiert. Überdies stehen tausende Apps und Streamingdienste zur Verfügung. Dazu gehören Netflix, Disney+, Prime Video und YouTube Music. Die Mediatheken von ARD und ZDF können ebenfalls genutzt werden.
Wie von Philips-TV-Geräten gewohnt, funktioniert die Sprachsteuerung exzellent. Das ist überaus hilfreich, denn auch wir wissen bei der Vielzahl an Streamingdiensten nicht immer, welcher Dienstleister eine TV-Serie oder einen bestimmten Spielfilm aktuell anbietet. So sagen wir einfach ins Mikrofon der Fernbedienung „Alien Romulus“, und sofort werden alle Dienste aufgeführt, die diesen Science-Fiction-Film anbieten.
Auf YouTube stehen reichlich Songs zur Auswahl. Bild- und Tonqualität werden vom Philips 65OLED909/12 exzellent reproduziert. Electric Energy von Boy George und Ariana DeBose wird audiovisuell hervorragend dargestellt.
Soundsystem
Philips hat sich für das Soundsystem seiner OLED909-Serie wieder an die Tonspezialisten von Bowers & Wilkins gewendet. Das britische Unternehmen entwickelte ein 3.1-Lautsprechersystem mit einer Ausgangsleistung von 81 Watt (RMS). Diese verteilt sich auf sechs Lautsprecher mit jeweils 8,5 Watt und einen 30-Watt-Woofer.
Die im Quellmaterial von Dolby-Atmos-Mischungen hinterlegten 11.1.4-Kanäle werden demzufolge auf eine 3-Kanal-Wiedergabe plus Subwoofer heruntergerechnet.
Wer während eines Fußballspiels frische Kaltgetränke besorgt, hat die Möglichkeit, den TV-Sound zusätzlich in der Küche zu empfangen. Mit DTS Play-Fi können zuverlässige Verbindungen zu kompatiblen Soundbars und kabellosen Lautsprechern hergestellt werden, die sich in anderen Zimmern befinden.
Philips hat dem OLED+ einen Nachtmodus spendiert, der den Dynamikumfang reduziert. In den Abendstunden muss bei Actionfilmen nicht ständig die Lautstärke nachgeregelt werden. Explosionen und Stimmen sind vergleichbar laut. Empfindliche Nachbarn und schlafende Kinder werden somit nicht gestört.
Ambilight
Der Philips 65OLED909/12 besitzt auf der Rückseite des Bildschirms ein vierseitiges Ambilight. Die farbigen LEDs sind rundherum ins Gehäuse eingelassen und sorgen für farbige Lichteffekte, die sich um den Fernseher herum auf der Rückwand verteilen. Sportübertragungen, Spielfilme und Serien werden über den schmalen Rand des Bildschirms quasi erweitert, sodass Zuschauer noch besser in Filme eintauchen können. Darüber hinaus kann auf eine externe Lampe im Raum verzichtet werden, weil das Ambilight für eine spiegellose Atmosphäre sorgt.
Gleich mehrere Ambilight-Funktionen stehen zur Auswahl: „Anpassung an die Wandfarbe“, „Lounge-Modus“, „Spielemodus“, „Ambilight Musik“, „Sunrise-Alarm“, „AmbiSleep“ und „Ambilight FTI Animation“.
Auflösung und KI
Der Philips 65OLED909/12 hat eine native Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln, die sich auf einer Diagonalen von 65 Zoll verteilen. Bildsignale, die niedriger aufgelöst sind, werden hochskaliert. Fehler können wir nicht ausmachen, wenn Inhalte mit 720p oder 1080p übertragen werden, die dem TV zuzuschreiben sind.
Um Bilder ähnlich wie das menschliche Gehirn zu verarbeiten, kommt in dem Testkandidaten die P5-Engine mit KI-Prozessor ins Spiel. Ein Deep-Learning-Algorithmus sorgt dafür, dass die Kantenschärfe, das Gamma und die Farbwiedergabe effektvoll dargestellt werden. Um das TV-Bild an das Umgebungslicht anzupassen, kommt ein Lichtsensor zum Einsatz, der das Raumlicht misst und den Weißpunkt auf dem Bildschirm entsprechend regelt.
Aufgrund der flachen Füße des OLED+ kommt das vierseitige Ambilight unterhalb des Fernsehers weniger zur Geltung als bei einer Wandmontage. Es fehlt schlichtweg der Platz, damit das Licht sich vollumfänglich ausbreiten kann.
Bildschärfe und Konvergenz
Der Philips 65OLED909/12 besitzt bis in die Ecken ein messerscharfes Bild. Selbst bei genauer Betrachtung gibt es keine Farbsäume, die den exzellenten Eindruck schmälern.
Der Philips 65OLED909/12 spielt seine ganze Stärke aus. Einzelne Zeilen werden originalgetreu reproduziert. Direkt neben den schwarzen Linien werden weiße Elemente mit Vollaussteuerung dargestellt.
Der positive Eindruck setzt sich fort über das gesamte Bild. Oben links und rechts verzeichnen wir eine herausragende Schärfe. Farbsäume sind nicht zu sehen. Die Ausschnittsvergrößerung zeigt einzelne schwarz-weiße Zeilen, so wie sie auch direkt vor dem Display zu sehen sind.
Am unteren Bildrand bleibt die Schärfe unverändert gut, sodass praktisch keine Abweichungen zur Bildmitte auszumachen sind. Allenfalls der leichte Helligkeitsabfall von 12 % ist auf den Fotoaufnahmen leicht erkennbar, spielt aber in der Praxis keine Rolle, da dieser sich an der Grenze zur Wahrnehmungsschwelle befindet.
Farbwiedergabe
Inzwischen nutzen fast alle TV-Geräte einen Eco- oder Ökomodus in der Werkseinstellung, um die Energievorgaben der EU zu erfüllen. Dieser Modus ist meistens sparsamer im Stromverbrauch, indem das Bild dunkler dargestellt wird. Praktisch jeder Hersteller empfiehlt, andere Presets zu verwenden, die ein viel natürlicheres und vor allem helleres Bild reproduzieren. Um gefälliger zu erscheinen, nutzt der Philips 65OLED909/12 in der Werkseinstellung einen erweiterten Farbraum in Richtung DCI-P3.
Da wir natürliche Farben für eine objektive Vergleichbarkeit anstreben, wechseln wir zum Bildmodus „Calman“. Jetzt wird das Farbspektrum im Rahmen der Industriestandards präzise dargestellt. Anpassungen sind nicht nötig, weil die Farbräume für HDTV (Rec. 709) und UHD (DCI-P3) ihren Vorgaben praktisch punktgenau entsprechen.
Der UHD-Farbraum DCI-P3 wird in der Werkseinstellung mit 99 % abgedeckt. Weiß, Cyan und Magenta sind leicht in Richtung Blau verschoben, wodurch das Bild ein wenig kühler erscheint. Nach der Kalibrierung macht der Weißpunkt mit 6500 K eine Punktlandung, ebenso die Sekundärfarben Cyan und Magenta.
Der Graustufenverlauf soll der 100 %-Linie folgen. In der Werkseinstellung des Bildmodus „Calman“ verlaufen Rot, Grün und Blau schon sehr gut um die Vorgabe herum. Die Abweichungen sind so gering, dass sie bereits unterhalb der Wahrnehmungsschwelle liegen. Experten und engagierte Enthusiasten können das Ergebnis via „20 Weißpunktanpassung“ noch weiter trimmen.
Das Gamma driftet ein wenig in Richtung 2.0, sodass Inhalte ein wenig heller erscheinen. Nach der Kalibrierung ist der Helligkeitsverlauf von 10 bis 90 % auf Referenzniveau. Dunkle und helle Szenen sind somit bestens durchgezeichnet. Nichts überstrahlt ins Weiß oder läuft im Schwarz zu.