Skalierung
Monitore und Projektoren arbeiten heute ausschließlich mit quadratischen Bildpunkten, die im Videobereich aber nur bei HD-Material vorliegen. Die niedriger auflösenden SD-Formate verwenden dagegen nicht-quadratische (anamorphe) Bildpunkte, die vom Wiedergabegerät mit dem korrekten Seitenverhältnis skaliert werden müssen. Für den Test verwenden wir ein anamorphes Video mit Kreisen, die nach der Skalierung absolut rund abgebildet werden müssen.
Der Xeed SX80-II bietet die Formateinstellungen 1:1, 4:3 und 16:9 und automatisch an, allerdings variieren die angebotenen Optionen je nach Bildeingang. Ein Vollbild, das nicht-seitengerecht auf die volle Fläche aufgezogen wird, gibt es nur bei Zuspielung in Full-HD am DVI-Anschluss: hier reagiert die automatische Anpassung nicht wie erwartet, und das Seitenverhältnis muss manuell auf 16:9 eingestellt werden. Am HDMI-Eingang ist das Verhalten korrekt, hier kann bei Bedarf auch ein leichter Overscan aktiviert werden.
Unser Testvideo mit der SD-Auflösung von 576 Bildpunkten konnte der Projektor am Komponenten-Eingang korrekt skaliert wiedergeben. Am HDMI-Eingang konnten wir weder mit 480p noch mit 576p ein Bild erzeugen, obwohl beide Auflösungen im Bildschirmtreiber angeboten werden.
Farbmodelle und HDMI-Blacklevel
Ebenfalls sehr wichtig für die korrekte Darstellung des Materials ist die Abstimmung des Videolevels. Abstimmungsprobleme können hier zu starkem Clipping in helleren und dunkleren Farben oder zu einem flauen Bild mit reduziertem Tonwertumfang ohne volles Schwarz und Weiß führen.
Im OSD kann der Tonwertumfang am HDMI-Eingang auf automatisch, normal oder erweitert eingestellt werden. Beim Test am PC erkannte die Option „automatisch“ den korrekten Level, das Testbild zeigt keinerlei Probleme mit dem Signalpegel. Das bei HDMI verwendete Farbmodell kann nicht beeinflusst werden.
Bewertung
Skalierung, Interpolation: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Aufstellungsflexibilität: | |
Verarbeitung: | |
Bedienung: | |
Eignung für Präsentationen: | |
Eignung für Unterhaltung: | |
Eignung für Heimkino: | |
Preis [incl. MWSt. in Euro]: | Kein Angebot verfügbar |
Gesamtwertung: |
3.3 (BEFRIEDIGEND) |
Fazit
Der Canon Xeed SX80 Mk II Medical ist ein solider Projektor mit der seltenen LCoS-Technik, der sich für hochwertige kommerzielle wie wissenschaftliche Anwendungen empfiehlt. Die von uns getestete Medical-Version bringt einen zusätzlichen DICOM-Modus mit, der die Graustufendarstellung speziell für diagnostische Zwecke in der Medizin verbessern kann.
Die Teleoptik ist für größere Räume mit Projektionsabständen ab etwa 5 Meter ausgelegt. Mit bis zu 2300 gemessenen ANSI-Lumen erzeugt der Projektor helle und brillante Bilder auch in beleuchteter Umgebung. Auch wenn er nicht gerade als Leichtgewicht daher kommt, ist er mit der stabilen Tragetasche noch mobil genug. Der schnelle Auf- und Abbau wird durch ein vollautomatisches Setup und den Lüfternachlauf hervorragend ergänzt.
Leider stört auch bei diesem Gerät der Lärm: mit fast 39 dB(A) im Normal-Modus ist dieser Projektor unüberhörbar, erst im Silent-Modus kann man sich mit gut 33 db(A) arrangieren. Obwohl das Bild bei Schärfe und Homogenität viele Pluspunkte macht, sind doch die Mängel bei der Konvergenz nicht zu übersehen. Gar nicht überzeugen konnte uns die Farbwiedergabe: kein einziger Bildmodus ist geeignet, um Fotos und Videos farbtreu wiederzugeben.
Einem Businessprojektor mit derart spezieller Ausrichtung wird man diese Nachteile in vielen Fällen nachsehen. Dennoch wirkt das Gesamtkonzept, das mit kleinen Anpassungen nun schon drei Jahre auf dem Markt ist, inzwischen ein wenig überholt: 2011 ist es weder vom Preis noch von der Leistung her mehr sonderlich attraktiv.
Technische Spezifikationen: Canon Xeed SX80 Mark II Medical
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