Test Projektoren & Beamer Dell 4320
5/5

Sound

Die beiden Lautsprecher sind hinter den Seitenwandgittern unsichtbar eingebaut, sie geben den Stereoton mit 2 x 5 Watt wieder. Die Baugröße konnten wir nicht herausfinden, aber die Wiedergabe klingt schon ein wenig kräftiger als bei vielen anderen Geräten. Eine externe Verstärkeranlage können sie allerdings nicht ersetzen.

Die Lautstärke wird mit zwei Direkttasten auf der Fernbedienung eingestellt, alternativ auch per Menü. Die Mute-Taste auf der Fernbedienung schaltet den Ton vorübergehend aus und an.

DVD und Video

Für die Video-Tests benutzen wir dieselbe PC-Konfiguration wie für die Beurteilung der Bildqualität. Außerdem verwenden wir einen Blu-Ray Player am HDMI- und gegebenenfalls auch am Komponenten-Eingang.

Am PC kann aktuelle Videosoftware nahezu jedes andere Bildformat automatisch auf die native Auflösung des Projektors skalieren und mit schwarzen Randstreifen auffüllen. Bildformate aus anderen Quellen kann der Projektor eigenständig skalieren, allerdings mit teilweise deutlich sichtbaren Qualitätseinbußen.

Dell 4320 Beamer Dvd
Beurteilung der Videowiedergabe.

Der 4320 bietet einen Filmmodus an, doch bei der Farbuntersuchung stellte sich die sRGB-Einstellung als die bessere Option heraus. Der deutlich höhere Lichtstrom ermöglicht zudem die Nutzung des Ecomodus selbst auf größeren Leinwänden ohne totale Verdunkelung.

Das HD-ready-Video vom PC und vom BluRay Player lieferte eine gute Schärfe, die Mängel bei der Schärfeverteilung fielen bei bewegten Bildern ebenso wenig auf wie die ungleichmäßige Ausleuchtung.

Die Farben wirkten natürlich, auch kritische Hauttöne wurden gut wiedergegeben. Das helle Bild wirkte brillant und plastisch, die Durchzeichnung in dunklen Szenen war ebenfalls gut. Auf einer 5-Meter-Wand machte ein Videoabend in größerer Runde richtig Spaß.

3D Video

In der 3D-Einstellung kann der 4320 mit einer Bildfrequenz von 120 Hz arbeiten. Dabei sind je 60 Bilder pro Sekunde abwechselnd für das linke und rechte Auge gedacht. Für die korrekte Zuordnung der Bilder sorgt eine Shutterbrille.

Leider beherrscht das Gerät nur das Frame-Sequential Verfahren (HQFS) aus dem PC-Bereich in Kombination mit einer DLP Link Brille, als mögliche Auflösungen werden 800 x 600, 1.024 x 768 und 1.280 x 720 genannt. Die bei HDMI 1.4a verwendeten Verfahren Frame Packing und Side-by-Side wie auch das nVidia 3D Vision Verfahren sind nicht möglich.

In einem kurzen Test am PC lieferte der 4320 einen sehr schönen 3D-Effekt, der DLP-typisch kaum von Ghosting beeinträchtigt wurde. Wegen der enormen Helligkeit konnte auch das 3D-Bild mit ungewohnter Brillanz beeindrucken. Lästig ist und bleibt die klobige, schwere und schlecht sitzende DLP Link Brille.

Signalformate

Mit den Videoformaten 480i/p, 576i/p, 720p und 1080i/p verarbeitet der 4320 alle gängigen Kombinationen bis hin zu Full-HD. Je nach Bildquelle (HDMI, VGA, Komponenten und Video) sind aber zahlreiche Einschränkungen zu beachten.

Am PC-Eingang (VGA) reicht die maximale Auflösung bis 1.600 x 1.200, für (interpoliertes) FullHD muss per HDMI (1080P) oder Komponenten (1080i) zugespielt werden.

Entgegen den Angaben im Handbuch verarbeitete der HDMI-Eingang auch Halbbilder mit 1080i50 und 1080i60, und das sogar mit erfreulich wenig Bildzittern. Allerdings wirkten alle 1080er Auflösungen weich und etwas zu dunkel.

Bildformate

Das Bildseitenformat lässt sich beim 4320 auf 16:9, 4:3 und Ursprung justieren. Letztere Option zieht das Bild seitengerecht auf maximale Breite oder Höhe auf. Die Interpolationsleistung ist zufriedenstellend, wenn möglich überlässt man das Skalieren besser dem PC.

Overscan

Das OSD bietet keine Overscan-Option an. Eine vergleichbare Wirkung kann man aber zur Not auch mit den untersten Stufen der Zoom-Funktion im Menü Erweitert/Anzeigeeinstellungen erreichen.

Farbmodelle und Signallevel

Der Tonwertumfang kann manuell nicht beeinflusst werden, im Test unterschied die Automatik zuverlässig zwischen PC- und Videolevel. Das Farbmodell lässt sich dagegen manuell auf RGB, YCbCr und YPbPr einstellen.

Eine Informationsfunktion, die die aktuell verwendeten Werte für Tonwertumfang und Farbmodell anzeigt, gibt es nicht.

Bewertung

Kein Angebot verfügbar
3.6

(GUT)

Fazit

Der Dell 4320 kann als leistungsstarker Allrounder im Business- und Schulungsbereich durchaus überzeugen. Beeindruckend ist vor allem die sehr hohe Lichtleistung, gemessene 3800 Lumen sieht man bei einem derart kompakten Projektor nicht alle Tage. Wenn 3250 Lumen reichen, empfiehlt sich gleich der Ecomodus, der dann mit nur 31,2 dB(A) auch noch erstaunlich wenig Lärm entwickelt.

Falls Farbtreue mehr zählt als möglichst viel Licht, kann der eingebaute sRGB-Modus mit natürlicher Wiedergabe von Fotos und Videos glänzen, doch selbst dann ist das Bild mit 2300 Lumen nicht gerade dunkel – im Ecomodus wohlgemerkt. Die zeitgemäße HD-ready-Auflösung bietet ein angemessen detailreiches Bild dazu.

Der große Distanzbereich und das 1,2-fach Zoom sorgen für hinreichende Flexibilität bei der Aufstellung. Anschlussprobleme hat der 4320 ganz sicher nicht, neben der heute üblichen Phalanx von digitalen und analogen Bildeingängen finden sich auch Buchsen für einen USB-Bildschirm und die Direktprojektion vom Speicherstick.

Leider haben es auch die Schattenseiten in sich, denn sie betreffen die Kernkompetenzen jedes Projektors: zu bemängeln sind vor allem unübersehbare Schwächen bei der Verteilung der Helligkeit und der Bildschärfe. So kann der 4320 seine gute Note insgesamt nur knapp erhalten. Spätestens beim Preis-Leistungsverhältnis wird der kritische Blick des Käufers noch einmal geschärft.

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