Anschlüsse
Für digitale Bildquellen gibt es einen HDMI-Eingang, doch analoge Buchsen gibt es immer noch viel mehr: gleich dreimal DSub für VGA und Komponenten, je einmal Cinch für Composite und Mini-Din für S-Video.
Der Audioeingang verfügt über je zwei Cinch- und Klinkenbuchsen (davon eine für ein Mikrofon), für den Audioausgang ist nur eine Klinkenbuchse vorhanden. Der RS232-Anschluss (Mini-Din 6) dient ausschließlich zu Servicezwecken. Der DC 12V-Ausgang (oben rechts) kann eine Motorleinwand ansteuern.
Mit dem RJ45-Anschluss kann der S300 ins LAN eingebunden und administriert werden. Der Mini-USB-Anschluss ermöglicht das Blättern mit der Fernbedienung. Software für diese Funktionen findet sich auf der beiliegenden CD nicht.
OSD
Das On-screen Display wird über die Menü-Taste am Projektor oder auf der Fernbedienung aufgerufen. Das Menü ist in acht Bereiche mit jeweils mehreren Optionen unterteilt, am längsten ist das Sprachmenü mit 15 Einträgen. Vereinzelt sind auch Unteroptionen, Eingabefelder oder Scrollbalken anzutreffen.
Die Gestaltung der textorientierten Menüseiten ist nüchtern und übersichtlich, teilweise sollen kleine Icons bei der Orientierung helfen. Die Menüpunkte sind im Handbuch beschrieben und mit sparsamen Hinweisen versehen. Die Bedeutung der allermeisten Optionen erschließt sich allerdings schon deshalb ohne Handbuch, weil sich das OSD weitestgehend auf grundlegende Parameter beschränkt.
Bildqualität
Für den Test am PC haben wir den Projektor am HDMI-Anschluss in der nativen Auflösung betrieben. Zudem wurde der Projektor mit einem Reset auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Die Farbmessungen haben wir mit einem i1 Pro und einem i1 Display Pro von X-Rite durchgeführt.
Auflösung
Der DMD-Chip des S300 (DarkChip 3, S450) kann mit seinen nativen 1.280 x 800 Bildpunkten die kleine HD-Auflösung ohne Umrechnung wiedergeben. Die eingebaute Skalierungseinheit verarbeitet natürlich auch zahlreiche andere PC- und AV-Formate, hinauf bis zu FullHD mit 1080p und hinab bis zu 476i (Video) bzw. VGA (PC).
Die möglichen Auflösungen sind in einer langen Liste am Schluss des Handbuchs aufgeführt. Wegen der Skalierungsverluste müssen dann allerdings Einbußen bei der Bildqualität akzeptiert werden. Am PC sollte man daher immer die native Auflösung einstellen.
Das Pixelgitter ist der Auflösung entsprechend sichtbar, aber nicht besonders auffällig. Pixelfehler traten bei unserem Testgerät nicht auf.
Bildschärfe und Konvergenz
Einen elektronischen Bildschärferegler gibt es am HDMI-Eingang nicht. Grafiken und Schriften werden scharf und klar wiedergegeben, selbst sehr kleine Schriften laufen nicht zu – jedenfalls an den Stellen, wo man das Bild scharf gestellt hat.
Denn obwohl der Fokusring am Objektiv gleichmäßig und spielfrei arbeitet, ist es zumindest auf einer flachen Leinwand kaum möglich eine zufriedenstellende Einstellung für die gesamte Bildfläche zu finden: die projizierte Schärfenebene ist nicht flach, sondern anscheinend stark gewölbt.
Beim Durchdrehen des Fokusrings erkennt man deutlich, wie sich die Bereiche gleicher Schärfe konzentrisch um das Zentrum des Bildes herum verschieben. So muss man sich stets mit einem Schärfekompromiss zwischen der Bildmitte und den Außenbereichen abfinden.
Die vertikalen Konvergenzfehler fallen moderat aus, erst weit außen findet man grüne und magentafarbene Farbsäume. An horizontalen Kanten macht sich dagegen leider ein roter Farbsaum über die ganze Breite bemerkbar.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Für diese Untersuchung messen wir die mittlere Helligkeit bei einem weißen und einem schwarzen Testbild. Das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich als Quotient der beiden Werte. Zusätzlich berechnen wir die Effizienz der Lichtausbeute in Lumen/Watt.
Dell beziffert den Lichtstrom mit 2200 Lumen, einen abgesenkten Eco-Modus gibt es nicht. Wir haben die vier Voreinstellungen durchgemessen.
Den höchsten Lichtstrom messen wir in der Einstellung Brillant mit 1988 Lumen, das sind 90 Prozent der Herstellerangabe. Die Effizienz ist mit 8,6 Lumen/Watt sehr gut. Die nächst helleren Einstellungen sRGB und Präsentation liegen mit knapp 1500 Lumen gleichauf. Im Filmmodus bleiben nur noch 750 Lumen übrig, das ist auch für Entertainment in verdunkelten Räumen nicht mehr üppig.
Schwarze Flächen erscheinen subjektiv schon recht dunkel. Die gemessenen Schwarzwerte liegen mit 0,7 Lumen (Film) bis 1,2 Lumen (Brillant) dann auch sehr schön niedrig. Das statische Kontrastverhältnis erreicht damit sehr gute Werte zwischen 1280 (Film) und 2055:1 (sRGB). In Schulungs- oder Konferenzräumen wird man dies wegen des unvermeidlichen Fremdlichts nur selten ausschöpfen können. Bei richtiger Verdunkelung wirkt das Bild allerdings beeindruckend brillant und kontraststark.