Auflösung
Der LG PH300 kann mit seinen nativen 1.280 x 720 Bildpunkten nur die sogenannte HD-Ready-Auflösung ohne Umrechnung wiedergeben. Die eingebaute Skalierungseinheit verarbeitet aber auch zahlreiche andere PC- und AV-Formate.
Die möglichen Auflösungen sind in einer Liste im Handbuch zusammengestellt. Skalierungsverluste führen allerdings grundsätzlich bei jedem Gerät zu Einbußen bei der Bildqualität. Die native Auflösung ist daher immer die beste Wahl.
Das Pixelgitter ist nur sichtbar, wenn man sehr nahe an das Bild herangeht. Bei normalen Betrachtungsabständen ist es praktisch nicht auszumachen. Pixelfehler traten bei unserem Testgerät nicht auf.
Bildschärfe und Konvergenz
Die für den Test verwendete Gittergrafik ist im Original nicht viel größer als das hier gezeigte Thumbnail, wird durch die Aufnahme vom Screen durch das Kamera-Objektiv aber stark vergrößert. Daher haben wir die Originalgrafik zur besseren Vergleichbarkeit ebenfalls so weit vergrößert, dass das Pixelraster sichtbar wird.
Helligkeitsunterschiede an den Rändern sind aufnahmebedingt und spielen hier keine Rolle. Wichtig ist, dass die Pixelstruktur auch bei einer Interpolation sauber erhalten bleibt.
Im Gegensatz zum LG PA1000 mit seiner etwas ungewöhnlichen 1.280×800 Auflösung sind beim PH300 die Pixel wieder konventionell in Reihe (statt rautenförmig) angeordnet. Die Darstellung unserer Pixelgrafik gelingt dem PH300 damit bei nativer Auflösung auch deutlich besser – ohne ausgefranste Kantenverläufe.
Die einpixeligen Strukturen unseres Testgitters kann der PH300 bei nativer Auflösung recht sauber wiedergeben. Senkrechte und waagrechte Linien sowie feine Strukturen werden akkurat dargestellt. Das Gleiche gilt für die Darstellung von Texten.
Die bei Zuspielung von Full-HD-Material notwendig werdende Interpolation stellt den PH300 dagegen zumindest bei unseren Testgrafiken vor Probleme. Feine Strukturen verlaufen jetzt teilweise zu grauen Flächen. Die Lesbarkeit von sehr kleinen Schriftarten – beispielsweise der Icons am PC-Desktop – ist bei 1.080p-Auflösung schon etwas erschwert.
Auch mit einer gleichmäßigen Verteilung der Schärfe über das gesamte Bild hat das Objektiv des PH300 etwas Probleme. Den stärksten Einbruch sieht man in der Ecke rechts oben.
In Verbindung mit der etwas fummeligen und wenig präzisen Fokussierung am Objektiv zählt die Bildschärfe nicht zu den besonderen Stärken des PH300. In Summe würden wir die Leistung hier aber trotzdem – insbesondere für den mobilen Einsatz – noch als gut genug bezeichnen.
Das elektronische Nachschärfen beherrscht LG bereits mit den Werkseinstellungen recht gut, so dass die gezeigten Schwächen im Filmbetrieb oder bei Fotovorführungen kaum auffallen.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Helligkeit gibt LG mit 300 ANSI-Lumen an; in welchem Modus, ist nicht vermerkt. Der Kontrast soll sagenhafte 100.000:1 erreichen. Auf die Stärke des Lichtstroms wirkt sich beim PA1000 primär die Einstellung „Eco“ (min, mittel, max) aus.
300 ANSI-Lumen? Das ist wahrlich nicht viel. Hier stellt sich vor allem die Frage, ob die Lichtleistung des PH300 tatsächlich ausreicht, um irgendetwas Sinnvolles mit ihm anfangen zu können. Dabei muss man den Anspruch aber auch nicht gleich auf eine riesige Kinoleinwand setzen. Bereits die Bildgröße eines 24-Zoll-TFTs wäre im Hotelzimmer ein echter Gewinn.
Im direkten Vergleich zu einem 24-Zoll-Monitor macht der LG PH300 eine ausgesprochen gute Figur. Der Beamer erreicht die gleiche Helligkeit, aber eine sichtbar farbenfrohere Bildwiedergabe. Sofern man nicht ganz nahe davorsitzt und stundenlang Textverarbeitung betreibt, merkt man auch hinsichtlich der Bildschärfe vermutlich keinen Unterschied.
Doch auch für den gelegentlichen Kinobetrieb können wir Entwarnung geben: Wie bereits der PA1000, überrascht auch der PH300 mit einer durchaus brauchbaren Lichtleistung. Die wahrgenommene Helligkeit ist aufgrund der – dank LED-Technik – brillanten Farbdarstellung erheblich besser, als man aufgrund der technischen Daten vermuten möchte.
Eine zwei Meter breite Leinwand bei voll abgedunkeltem Raum stellt aus unserer Sicht zwar schon die Obergrenze dar, bei der man auch bereits gewisse Abstriche in der Bildqualität machen muss. In der Einstellung „Eco minimal“ lässt sich aber problemlos ein eineinhalb Meter breites Bild produzieren, das erhebliche teurere (und nicht transportable) Smart-TVs alt aussehen lässt. Das entspricht immerhin einer 70-Zoll-Diagonalen.
Da beim PH300 der mobile Einsatz im Vordergrund steht, haben wir zwar alle Messungen und Fotos an einer Leinwand mit GAIN-Faktor 1 vorgenommen, aber den PH300 auch einfach an eine weiße Wand projizieren lassen. Bei einer reinweiß gestrichenen Wand ist die Lichtreflektion sogar noch etwas höher. Der etwas gröbere Putz der Wand kostet zwar Bildqualität, aus normalem Betrachtungsabstand wird der Filmgenuss trotzdem nicht wesentlich getrübt.
Im Akkubetrieb wird die Lichtleistung allerdings erheblich beschnitten. Auch die Farbdarstellung wirkt deutlich blasser. Um im Flugzeug oder Zug die Rückenlehne des Vordermanns zu bespielen, sollte es aber reichen. Und zwei Stunden Akkulaufzeit reichen dann auch für die meisten Spielfilme aus.
Helligkeitsverteilung und Homogenität
Das weiße Testbild wirkt ziemlich gleichmäßig, wenn auch nicht vollständig homogen. Merkliche Schwächen sieht man beim Schwarzbild. Zum einen kommt noch einiges an Restlicht durch, so dass ein schwarzes Bild eher dunkelgrau wirkt. Die Verteilung ist aber auch nicht gleichmäßig, sondern in der Mitte sichtbar stärker und ins Rötliche gehend aufgehellt.
Der wahrgenommene Kontrast ist durchschnittlich für ein Gerät in dieser Preisklasse und durchaus akzeptabel. Sobald auch Farben ins Spiel kommen, würden wir die Kontrastwahrnehmung sogar als gut bezeichnen, da hier auch die kräftigen Farben und gut differenzierten Farbabstufungen ihren Beitrag leisten.
Graustufen
Der Grauverlauf ist gleichmäßig, Farbschimmer sind nicht auszumachen.
Die Differenzierung gelingt dem PH300 allerdings bei den hellsten Tonwerten deutlich besser als bei den dunkelsten. Die hellsten Stufen sind vollständig unterscheidbar, bei den dunkelsten Tonwerten ist ab dem Wert 8 ein Unterschied zu Schwarz nicht mehr auszumachen. Düstere Szenen werden subjektiv dennoch ausreichend differenziert dargestellt. Wünschenswert wäre nur ein „tieferes“ Schwarz.
Sehr gut gelingen dem PH300 Farbverläufe mit sehr gleichmäßiger Abstufung und ohne sichtbares Banding.
Irgendwie doof, dass LG bei uns den Antennenanschluss weggespart hat. In den USA kann man direkt per SAT drangehen.