Einleitung
Im Test des LG 31MU97-B geht es natürlich auch um Ultra HD, eigentlich dem Kernthema im Jahre 2014. Kaum ein etablierter Hersteller wollte sich die Blöße geben, sein Produktportfolio nicht um mindestens ein hochauflösendes Modell zu ergänzen. Als einer der führenden Produzenten von LC-Panels hat natürlich auch LG die Zeichen der Zeit früh erkannt.
Das 31-Zoll große AH-IPS-Panel des neuen 31MU97-B übertrifft mit 4096 x 2160 Pixeln – das entspricht dem 4K-DCI-Format – sogar die Mindestanforderungen des Ultra-HD-Standards (3840 x 2160 Pixel). Text- und Grafikdarstellung profitieren von der feinen Pixelmatrix, die auf gleicher Fläche rund 50 Prozent mehr Elemente als bisher beherbergt.
Der Pixelriese im 17:9-Format bietet aber mehr als schiere Auflösung: Einer modernen GB-r-LED-Hintergrundbeleuchtung ist es zu verdanken, dass sein Farbumfang deutlich über sRGB hinausreicht. Damit spricht der südkoreanische Hersteller ambitionierte Benutzer mit hohen Ansprüchen an Flexibilität und Farbsicherheit an. Diese Zielsetzung wird durch den Einsatz einer programmierbaren 14bit LUT unterstrichen. Sie kann im Rahmen der Hardwarekalibration über die beiliegende Software True Color Pro optimiert werden.
Zwei vorkalibrierte Bildmodi sollen eine akkurate Reproduktion in nicht farbmanagementfähigen Anwendungen sicherstellen. Die Farbraumemulation ist zudem in den Ablauf der Hardwarekalibration eingebunden. Keinesfalls selbstverständlich: LG stattet sein neues Topmodell mit einer Flächenhomogenitätsverbesserung aus. Sie ist derzeit aber leider nicht in allen Betriebszuständen aktiv.
Wir sind gespannt, wie sich der LG 31MU97-B sich in unserem ausführlichen Test schlagen wird.
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Testumgebung
Farbmessgeräte: | X-Rite i1 Pro, X-Rite i1 Display Pro |
Grafikkarte: | EVGA GeForce GTX780 |
Software: | UDACT 2.3, CCalc 2.1 (Inhouse-Vermessungstool), True Color Pro 3.3.9 |
Externe Zuspieler: | Lumagen RadianceXD, iScan VP50, OPPO BDP-93 |
Lieferumfang
Der LG 31MU97-B wird mit DisplayPort-, HDMI-, USB- und Netzkabel ausgeliefert. Das vollständige Benutzerhandbuch sowie die Software True Color Pro zur Hardwarekalibration befinden sich auf den beigelegten CDs. Ein Informationsblatt belegt die akkurate Werkskalibration. Standbein und Standfuß wurden zugunsten eines schlanken Kartons demontiert. Ihre Befestigung gelingt problemlos und schnell.
Optik und Mechanik
Schnörkellos und schlicht: LG verzichtet auf ein polarisierende Gehäusedesign. Der 31MU97-B integriert sich unauffällig in jede Arbeitsumgebung. Sein schwarzer Rahmen wird von einer silbernen Rückwand eingefasst. Standbein und Standfuß sind farblich darauf abgestimmt. Trotz der filigran wirkenden Konstruktion ist der Monitor hinreichend stabil.
Die Rahmenbreite beträgt nur etwa 1,5 Zentimeter. Auf dem Schreibtisch beansprucht der 31MU97-B 24 Zentimeter in der Tiefe. Ohne Standfuß verbleiben rund 5 Zentimeter. Angesichts der Panelgröße sind das sehr zurückhaltende Abmessungen. Besitzer schmaler Schreibtische werden das erfreut zur Kenntnis nehmen.
Die Verarbeitungsqualität des LG 31MU97-B ist gut und entspricht damit dem Klassendurchschnitt. Nach dem Transport kommt es bei unserem Testgerät zwar immer wieder zu sichtbaren Spaltmaßen im Bereich des Rahmens, die durch beherztes Andrücken aber wieder verschwinden.
Der Regelungsbereich der Höhenverstellung beträgt 14 Zentimeter. In der niedrigsten Einstellung beträgt der Abstand von Rahmenunterkante zur Tischoberfläche 7,5 Zentimeter. In der höchsten Position ermitteln wir 21,5 Zentimeter.
Die maximale Neigung nach hinten wird bei 15 Grad erreicht. In Gegenrichtung sind knapp 5 Grad möglich. Alternative Befestigungssysteme werden über die VESA100-Verschraubung mit dem Monitor verbunden.
Der Standfuß fixiert den Monitor sicher auf allen Oberflächen. Er erlaubt konstruktionsbedingt allerdings keine seitliche Drehung. Dafür kann der LG 31MU97-B auch in Hochkantausrichtung betrieben werden.
Die im Betrieb entstehende Abwärme wird passiv über das nur mit kleinen Lüftungsschlitzen versehene Gehäuse abgeführt. Im Normalbetrieb können wir keine Störgeräusche ausmachen. Während der Anzeige von Testbildern mit harten Kontrasten ist ein leichtes Fiepen wahrnehmbar.
Stromverbrauch
In puncto Leistungsaufnahme schlägt sich der LG 31MU97-B wacker: Bei einer Leuchtdichte von 140 cd/m² ermitteln wir eine Effizienz von gut 0,65 Candela pro Watt. Das liegt nur wenig unter den Ergebnissen, die technisch vergleichbare Monitore mit deutlicher geringerer WQXGA-Auflösung (2560 x 1600 Pixel) erreichen. Signifikant niedrigere Verbrauchswerte lassen sich derzeit nur durch Einsatz einer W-LED-Hintergrundbeleuchtung erzielen – allerdings sehr zu Lasten des Farbumfangs.
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 85 W | 79,7 W |
140 cd/m² | k.A. | 52,6 W |
Betrieb minimal | k.A. | 42,6 W |
Energiesparmodus | < 1,2 W | 0,5 W |
Ausgeschaltet | < 0,5 W | 0 W |
Anschlüsse
LG stattet den 31MU97-B mit insgesamt vier digitalen Signaleingängen aus. Zur Verfügung stehen jeweils ein DisplayPort- und Mini-DisplayPort-Eingang sowie zwei HDMI-Eingänge. Die beiden DisplayPort-Schnittstellen unterstützen die Spezifikation 1.2. Im SST-Modus kann die volle Auflösung bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz verarbeitet werden. Via HDMI ist der Benutzer hier auf 30 Hz beschränkt.
Der integrierte USB-Hub stellt drei Downstream-Anschlüsse bereit. Sie wurden rückwärtig eingelassen und unterstützen die Version 3.0. Die Verbindung mit dem Rechner erfolgt über einen Upstream-Anschluss. Audiosignale können über eine 3,5 mm Klinkenbuchse abgegriffen werden.
Bedienung
In Sachen Bedienung beschreitet LG neue Wege und rüstet den 31MU97-B mit einem kleinen Joystick aus, der mittig unter dem Rahmen positioniert wurde. Er erlaubt eine intuitive und schnelle Navigation durch das OSD. Obwohl nicht notwendig, wird seine aktuelle Funktionsbelegung auf dem Bildschirm eingeblendet.
Sehr schön, endlich geht es mit der stockenden Monitorentwicklung, jenseits von WQHD/WQXGA, richtig voran :-).
Weiter so!