Bildqualität
In puncto Schärfe kommt der LG 55EC930V definitiv nicht an einen Ultra-HD-Fernseher heran, doch bringt er aus normalem Sitzabstand die meisten Motive trotzdem sehr gut zur Geltung. Leider lässt sich der Overscan bei SDTV-Material nicht abschalten, weshalb das ohnehin schon niedriger aufgelöste Bild besonders in Detailbereichen zusätzlich an Feinzeichnung einbüßt.
So oder so werden TV-Enthusiasten mit einem OLED-Gerät nur bedingt glücklich, da das Display zum Einbrennen neigt – so bleiben nach stundenlanger Nutzung in hellen, monotonen Bildern zum Beispiel die Umrisse der Senderlogos erkennbar, die bei unserem Testexemplar erst nach einiger Zeit verschwanden.
Die organischen Leuchtdioden schaffen maximal 361 Candela pro Quadratmeter; das allerdings nur im zu kühlen Bildmodus „Kräftig“. Wechselt man in einen der isf-Presets sinkt zwar die Lichtausbeute deutlich, dafür kommen aber neutrale und vor allem brillante Farben zustande.
Einzig in vollflächig einfarbigen Testbildern tanzen einige Nuancen aus der Reihe. Zudem weisen Graustufen einen minimalen Gelbstich auf; in der Praxis beziehungsweise in Schwarz-Weiß-Filmen à la „Casablanca“ ist davon erfreulicherweise wenig bis nichts zu sehen.
Besonders überzeugend gelingt dem OLED-Fernseher die Schwarzreproduktion, da die Dioden in dunklen Bereichen komplett abgeschaltet werden und im Gegensatz zu LCD-TVs keinerlei Restlicht zeigen. Dadurch gewinnen nächtliche Filmszenen sichtbar an Plastizität. Ebenso profitiert davon der Kontrast, der mit 1.282:1 (EBU-Im-Bild) beziehungsweise 475:1 (ANSI) auf sehr hohem Niveau liegt.
Zum Testzeitpunkt zeigte der LG 55EC930V eine erstaunlich homogene Ausleuchtung von 94 Prozent. Leider wird das Bild mit zunehmender Betriebsdauer fleckiger, was auf eine nicht allzu lange Lebensdauer schließen lässt.
Das Gerät selbst wirkt dem entgegen, indem es die Helligkeit in unbewegten Bildern stufenweise herunterregelt. Dafür treten aus seitlicher Perspektive (zehn bis 60 Grad) keine nennenswerten Kontrast- und Helligkeitsverluste auf, wenn auch die Displaykrümmung zum Teil Spiegelungen und Verzerrungen begünstigt.
Großes Lob gibt es für die flüssige Bewegungsdarstellung: Laufschriften wie etwa Börsenticker gleiten praktisch ohne Verwischen oder Ruckeln über den Bildschirm und auch Sportübertragungen machen richtig Spaß. Gelegentlich – beispielsweise wenn Vordergrund und Hintergrund gegenläufige Bewegungen aufweisen – kann es jedoch zu Artefakten kommen.
Die 24p-Wiedergabe lässt keine Wünsche offen. Anders das De-Interlacing: Hier treten im Tuner-Betrieb gelegentlich Artefakte auf; bei Zuspielung via HDMI (beispielsweise über eine Settop-Box) sind keine Probleme festzustellen.
In der dritten Dimension behält LGs OLED-Fernseher seine Stärken weitgehend bei. Lediglich die abnehmende Brillanz zur linken und rechten Seite bei schrägem Betrachtungswinkel und die durch die Polfilter-Technik reduzierte Vertikalauflösung, die sich durch Zeilenraster bemerkbar macht, schränken das 3D-Erlebnis leicht ein.