Einleitung
Nicht zwei, nicht drei, sondern gleich vier neue OLED-Fernseher stellte LG Ende letzten Jahres vor, darunter erstmals zwei Flat-Modelle mit 55- und 65- Zoll- Diagonale. Wir haben den größten Vertreter der neuen, flachen EF9509-Serie unter die Lupe genommen und verraten, ob er seine Curved-Brüder im wahrsten Sinne des Wortes platt macht.
Freunde des geschwungenen Designs müssen sich natürlich keine Sorgen machen, haben die Südkoreaner doch auch weiterhin zahlreiche Curved-TVs im Programm. Der 65EF9509 ist also in jedem Fall eine willkommene Abwechslung, obgleich seine Ausstattung identisch mit der des 65EG9609 zu sein scheint. Nichtsdestoweniger setzt LG die unverbindliche Preisempfehlung für das flache Modell ganze 500 Euro niedriger an, wobei 5.999 Euro immer noch kein Schnäppchen sind.
Ausstattung
Ultraflaches OLED-Display mit vierfacher Full-HD-Auflösung
Während der 65EG9609 erst durch ein Firmware-Update (nach unserem Test) fit für HDR gemacht wurde, kommt der flache Bruder bereits ab Werk mit entsprechenden Inhalten zurecht. Neben dem internen Mediaplayer sowie Streaming-Portalen (Netflix und Amazon Instant Video) akzeptiert er allerdings zusätzlich HDMI als Quelle – ein entscheidender Vorteil gegenüber dem Curved-Modell. Leider spendiert LG lediglich drei HDMI-Eingänge, die aber immerhin alle 4K-60p- sowie HDCP-2.2-fähig sind. Einer mehr hätte angesichts der heutigen Gerätevielfalt dennoch nicht geschadet, zumal der 65EF9509 nur mit einem einfachen Universal-Tuner, statt einer doppelten Empfangseinheit aufwartet. Auf diese Weise lässt sich während der Aufnahme eines TV-Programms kein anderes ansehen, weshalb TV-Enthusiasten wohl zur externen Set-Top-Box greifen. 3D-Fans dürfen sich übrigens über zwei mitgelieferte Polfilter-Brillen freuen.
Abgesehen von dem Design und der HDR-Wiedergabe gibt es offenbar keine weiteren Unterschiede zwischen den beiden Modellen. So setzt der flache 65-Zöller ebenso wie das Curved-Modell auf die „4-Color-Pixel“-Technologie, beherbergt neben roten, grünen sowie blauen Bildpunkten also auch weiße und somit insgesamt 33 Millionen Subpixel. Dies sorgt vor allem für eine bessere Farbreproduktion und satte Kontraste, worauf wir später näher eingehen.
Das Display kommt dank selbstleuchtender Pixel ohne Hintergrundbeleuchtung aus, so dass es gerade einmal sechs Millimeter in der Tiefe misst. In der unteren Hälfte hingegen ist das Gehäuse rund fünf Zentimeter dick, da dort die gesamte Technik sowie das Harman-Kardon-Soundsystem stecken. Wie beim 65EG9609 zeichnet sich der Standfuß durch eine extravagante Optik mit durchsichtiger Acrylglas-Leiste aus.
Bedienung
Erstklassiger Bedienkomfort und großes Smart-TV-Angebot
Bedientechnisch gibt es nichts Neues, was keinesfalls ein Manko darstellt. So besticht das webOS-Betriebssystem des 65EF9509 durch die gleichen praktischen Multitasking-Fähigkeiten und die Übersichtlichkeit wie bei den zuletzt getesteten LG-Fernsehern: Die Taskleiste am unteren Bildrand lässt sich aus jedem Menü heraus öffnen und gestattet den direkten Zugriff auf Lieblingssender sowie Smart-TV-Apps.
Wem die vorinstallierten Anwendungen – Maxdome, Sky Online, Netflix, Amazon Instant Video, Google Play, Wuaki.tv und YouTube – nicht genügen, der kann über LGs Content Store viele weitere Internet-Dienste sowie Minispiele herunterladen. Leider reagieren letztere ausschließlich auf Tastenbefehle; der Beschleunigungs- beziehungsweise Gyrosensor der Magic-Remote-Fernbedienung wird nicht genutzt. Im Gegensatz dazu gelingt das Navigieren über die Benutzeroberfläche problemlos mittels Handbewegungen.
Ambitionierten Cineasten und Bildtüftlern, die sich mit der werksseitigen Bildqualität nicht zufrieden geben, spendiert LG ein detailliertes Farbmanagement zur separaten Anpassung der Sättigung, des Farbtons und der Leuchtdichte. Passend dazu stehen unter den Menüpunkten „Expertenmuster“ sowie „Farbfilter“ praktische Testbilder zur Verfügung.
Hobbyfilmer profitieren von der umfangreichen Formatunterstützung des via USB und Netzwerk fütterbaren Mediaplayers. Von Democlips über Testbildsequenzen bis hin zu Aufnahmen verschiedener 4K-Kameras spielte er im Praxistest alle wichtigen Dateien korrekt ab, obgleich Videos mit unter einer Minute Wiedergabedauer stark ruckeln. Bei unseren JPEG-Fotos zeigte sich der 65EF9509 recht wählerisch, konnte er doch einige Bilder nicht öffnen. Für Abhilfe sorgt hier die Neukonvertierung am Computer.