Einleitung
Obwohl der LG 65UB980V bereits stattliche 164 Zentimeter in der Diagonale misst, ist er der kleinste Vertreter seiner Familie. Das hebt die Modellreihe nicht nur von der Konkurrenz ab, zumal die Kombination aus schierer Größe und 4K-Auflösung richtig Spaß macht, sondern prädestiniert sie auch fürs Heimkino.
Natürlich hat LG im 4K-Segment und großer Bilddiagonale mit einigen Konkurrenten zu kämpfen, die mit nicht minder interessanten Fernsehern aufwarten. Wohl auch aus diesem Grund wurde die ursprüngliche Preisempfehlung von 5.000 vor kurzem auf 4.500 Euro nach unten korrigiert.
Das ist ohne Frage immer noch eine stolze Summe, doch bekommt man für das Geld auch einiges geboten. Andererseits brilliert der 65-Zöller aus der untergeordneten UB950V-Serie mit einer ähnlichen Ausstattung, kostet aber ganze 700 Euro weniger. Lohnt sich die Mehrinvestition wirklich?
Ausstattung
Am Verpackungskonzept sollte LG unbedingt noch feilen. Wegen des frontseitigen Schwerpunkts kann der 65-Zöller beim Auspacken nämlich leicht das Gleichgewicht verlieren und umfallen – wir sprechen aus eigener Erfahrung. Darüber hinaus muss man den Fernseher zur Montage des anderthalb Meter breiten Standbügels flach auf das Panel legen; eine zu kleine oder unebene Auflagefläche kann demnach schnell zu Beschädigungen führen.
Die Komfortausstattung des 65UB980V fällt für ein Modell der Spitzenklasse etwas mager aus. So verbaut LG nach wie vor einen einfachen Single-Tuner, während die Konkurrenten inzwischen durchgehend mit doppelten Empfangseinheiten (Twin-Tuner) aufwarten. Dafür lässt sich der USB-Recorder flexibel über ein Jahr im Voraus programmieren; insgesamt stehen drei USB-Schnittstellen bereit.
Bei den HDMI-Ausgängen haben die Südkoreaner nachgelegt, so dass nun bis zu vier statt drei Quellen anschließbar sind. Dank des HDMI-2.0-Standards beherrscht der 65UB980V auch die Wiedergabe von 4K-Signalen mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde, natürlich inklusive HDCP 2.2.
Die Bildwiederholrate des LG 65UB980V selbst wird mit 1.300 Hertz (Ultra Clarity Index) angegeben. Eine entsprechend flotte Signalverarbeitung garantiert die „Tru Ultra HD Engine Pro“.
Bedienung
Seit Einführung des webOS-Betriebssystems im Frühjahr hat sich der Bedienkomfort entsprechender LG-Fernseher grundlegend verbessert: Die Benutzeroberfläche wirkt aufgeräumt und intuitiv, so dass sich auch Laien schnell zurechtfinden.
Dank Multitasking-Fähigkeit kann der LG 65UB980V sogar problemlos zwischen mehreren Anwendungen wechseln, ohne die aktuell geöffnete schließen zu müssen; zum Beispiel wird beim Umschalten von der YouTube-App zum TV-Programm das Video automatisch pausiert. Auf eine Bild-in-Bild-Funktion zur simultanen Darstellung wurde allerdings verzichtet.
Die Steuerung des 65UB980V erfolgt entweder über eine herkömmlichen Signalgeber mit praktischen Direkttasten oder über die Magic Remote mit eingebautem Mikrofon sowie Beschleunigungssensor, der durch Schütteln der Fernbedienung aktiviert wird. Eingefleischte Cineasten und Profis können unter dem Menüpunkt „Bildanpassung“ auf die „Expertensteuerung“ zugreifen, die neben dem manuellen Weißabgleich ein sehr tiefreichendes Farbmanagement beinhaltet.
Dort lassen sich Sättigung, Farbton und Leuchtdichte für sämtliche Primär- und Sekundärfarben separat einstellen. Wer keine passenden Testbilder besitzt, der hat im Menü die Wahl zwischen Farbfiltern sowie zwei „Expertenmustern“. Allerdings wäre eine Anleitung wünschenswert.
Multimedia
Der LG 65UB980V kommt ab Werk mit gerade einmal sechs vorinstallierten Apps daher; zum Testzeitpunkt waren das Maxdome, Amazon Instant Video, Tagesschau, Zattoo, Watchever und das bereits erwähnte Videoportal YouTube, die allesamt direkt aus der horizontal verlaufenden Menüleiste („webOS Launcher“) abrufbar sind.
Wem die Auswahl zu mager ist, der kann nach Registrierung beziehungsweise Anmeldung im „LG Store“ viele weitere Internet-Dienste sowie Minispiele herunterladen. Die darin beworbenen Spielfilme verweisen lediglich auf die Online-Videothek Maxdome.
Eigene Multimedia-Dateien vom internen Speicher (Fotos und Videos der integrierten TV-Kamera), USB-Medium oder DLNA-Server erscheinen gesammelt unter „Smart Share“. Dabei zeichnet sich der Mediaplayer durch eine große Formatunterstützung aus, jedoch schwächelt er bei einigen UHD-Videos.