Bildqualität
Licht- und Schattenseiten der Bildqualität
Obwohl der UE55JU6850 im Gegensatz zu seinen großen beziehungsweise teureren Brüdern wie den Samsung UE55JU7590 auf die lichtverstärkende „Peak Illuminator“-Schaltung verzichtet, erzielt er nur unwesentlich niedrigere Helligkeitswerte: Statt 432 messen wir immer noch respektable 397 Candela pro Quadratmeter (im Bildmodus „Dynamisch“). Im farblich neutralen und deshalb von uns empfohlenen Preset geht die Ausbeute leider stark zurück; hier schafft das Edge-LED-Backlight maximal 280 Candela. Ungeachtet dessen setzt sich der 55-Zöller auch unter ungünstigen Lichtverhältnissen durch, was der von uns ermittelte Hellraumkontrast von 1.005:1 unterstreicht.
Weniger rosig sieht es leider mit den Kontrastwerten im abgedunkelten Wohnzimmer beziehungsweise Heimkino aus. Hier schwächelt der Fernseher deutlich und zeigt im zweiprozentigen Weißfeld auf schwarzem Grund ein Verhältnis von 262:1; im ANSI-Schachbrettmuster sogar nur noch 262:1. Dynamikreiche und finstere Filmszenen wie im Weltraum-Thriller „Gravity“ lassen demnach Plastizität und Tiefe vermissen. Darüber hinaus treten am oberen und unteren Bildrand gelegentlich Abschattungen auf.
Nichtsdestotrotz könnten die Schwarzwerte tiefer sein, zumal in dunklen Bildern ein sichtbares Restlicht zum Vorschein kommt. Ebenso fallen in homogenen Flächen wie etwa bei einem Schwenk übers Fußballfeld leichte Dirty-Screen-Effekte auf. Die ab Werk mittelmäßige Bewegungsschärfe lässt sich erhöhen, indem man die „LED Clear Motion“-Funktion im Bildmenü zuschaltet. Dadurch wird jedoch die Helligkeit um den Faktor 2,5 verringert. Kinostreifen erscheinen wahlweise geglättet oder mit originalem 24p-Ruckeln.
Brillante Farben dank Nano Crystal Color
Auch wenn Konkurrent Sony die Quantenpunkte beziehungsweise Nanokristalle schon länger unter dem Namen „Triluminos Display“ in seinen TV-Geräten einsetzt, genießt der UE55JU6850 eine Sonderstellung im Samsung-Portfolio. So hebt er sich bei der Farbwiedergabe deutlich von seinen Klassenkameraden ohne Quantum-Dot-Technik ab und lässt es bereits in der Werkseinstellung richtig krachen: Der Modus „Standard“ geht – ebenso wie „Dynamisch“ und „Natürlich“ – mit einem erweiterten Farbraum einher, der extrem satte Grün- und Rottöne hervorruft.
Leider lässt sich die Intensität nicht anpassen, so dass normale Filme dadurch schnell überzogen und unnatürlich wirken können. Ein Manko ist die deutlich zu hohe Farbtemperatur von über 10.000 Kelvin, weshalb alle drei Presets einen Blaustich zeigen. Doch auch der von uns empfohlene Bildmodus „Film“ liegt mit 5.860 Kelvin respektive 7.630 Kelvin in der Farbtemperatur-Einstellung „Warm1“ (statt „Warm2“) etwas daneben. Letztlich hilft hier nur ein manueller Weißabgleich.
Die Farbneutralität selbst lässt keine Wünsche offen: Weder bei den Mischfarben noch bei den Graustufen sind nennenswerte Ausreißer festzustellen – die Delta-E-Abweichungen bewegen sich mit 2,3 (Farben) und 2,6 (Graustufen) im sehr guten Bereich. Die Farben bleiben sogar aus seitlicher Perspektive weitgehend stabil; einzig Weiß driftet ab einem Blickwinkel von 20 Grad in Richtung Blau, was den Bildeindruck in Schwarz-Weiß-Klassikern ein wenig trübt. Außerdem wird das Bild sichtbar dunkler.
Wäre es möglich bei den TV-Tests zukünftig die Stromaufnahme mit zu testen? Ich denke das ist ein sehr wichtiger Aspekt der aktuell leider gar nicht betrachtet wird.