Einleitung
Die einen schwören auf Curved-Fernseher, die anderen bevorzugen das klassische Flat-Design. Bei Samsungs neuer 7er-Serie kann man zwischen beiden Varianten wählen, ohne auf Technologien oder Funktionen verzichten zu müssen. Wir haben uns den gebogenen UE55JU7590 im beliebten 140-Zentimeter-Format angesehen.
Insgesamt stehen zehn Modelle zur Auswahl, wobei die schnurgerade JU7090-Reihe gegenüber der 200 bis 300 Euro teureren Curved-Fraktion zusätzlich einen 40-Zöller sowie einen 85-Zoll-Boliden beherbergt. Die Preisdifferenz erklärt sich dadurch, dass die gekrümmten Geräte eine etwas höhere Bildwiederholfrequenz sowie ein Woofer-Paar zur akustischen Unterstützung der verbauten Lautsprecher besitzen; ansonsten ist die Ausstattung identisch. Unser Testgerät kostet übrigens 2.100 Euro, was wir als fair erachten.
Wem das Curved-Design der JU7590-Serie nicht gefällt, der kann auch auf die bis zu 300 Euro günstigeren, flachen JU7090er-Modelle zurückgreifen – sofern man bereit ist, kleine Abstriche bei der Ausstattung hinzunehmen.
Ausstattung
Auch wenn die Quantum-Dot- beziehungsweise Nano-Crystal-Color-Technik oder die HDR-Kompatibilität den nochmals teureren SUHD-Brüdern vorbehalten bleibt, sehen die technischen Daten des UE55JU7590 sehr vielversprechend aus. So kommt zwar nur die einfache „Peak Illuminator“-Schaltung statt der Pro- oder gar Ultimate-Version zum Einsatz, nichtsdestotrotz entlockt sie dem (Edge-)LED-Backlight im Vergleich zu den untergeordneten Modellen größere Lichtreserven (siehe „Bildqualität“).
Darüber hinaus spendiert Samsung seinen Curved-TVs den „Auto Depth Enhancer“, welcher durch gezielte Kontrastanpassung eine bessere Tiefenwirkung verspricht. Natürlich beherrscht das Gerät auch die 3D-Wiedergabe, wobei die dazugehörigen Shutter-Brillen separat gekauft werden müssen – immerhin ist das batteriebetriebene Modell SSG-5100GB schon für rund 19 Euro zu haben.
Nicht unerwähnt bleiben sollten die farboptimierende „PurColor“-Technologie, die Local-Dimming-Schaltung namens „Precision Black“ sowie der „Picture Mastering Index“ von 1.400 Hertz. Sehr praktisch finden wir die neue One-Connect-Box Mini: Da sie nicht einmal halb so groß ist wie die normale Variante, kann man sie zum Beispiel im TV-Schrank hinter dem Blu-ray-Player oder sogar in einer Schublade verstecken.
Die Signalverarbeitung übernimmt der Quader aber nicht selbst; vielmehr lagert er nur die digitalen Schnittstellen aus – darunter vier HDMI-2.0-Eingänge mit HDCP-2.2-Unterstützung. Der USB-3.0-Anschluss, die analogen AV-Buchsen sowie der Doppel-Tuner samt Adapterslot für ein CI+ Modul befinden sich hingegen direkt im Fernseher. Die Bildschirmkrümmung hat übrigens einen Radius von 4,2 Metern, während die kleineren Modelle unter 50 Zoll stärker gewölbt sind.
Bedienung
Die Verbesserungen im Hinblick auf die Bedienung liegen buchstäblich auf der Hand. Samsung hat die bisherige, ovale Smart Control nämlich komplett überarbeitet: Das neue Modell ist schlanker, komfortabler und einfacher bedienbar.
Im Zusammenspiel mit dem Tizen-Betriebssystem gelingt die Navigation nun absolut intuitiv, wenn auch der Quad-Core-Prozessor gelegentlich überfordert zu sein scheint und sich die eine oder andere Sekunde Zeit lässt, um auf einen Befehl zu reagieren. Das fällt jedoch nur in anspruchsvollen Anwendungen beziehungsweise bildlastigen Menüs auf.
Die Benutzeroberfläche selbst präsentiert sich im Vergleich zu Panasonics Firefox OS oder webOS aus dem Hause LG eher nüchtern und sachlich, was nicht jedermanns Geschmack trifft. Durchdacht ist die am unteren Bildrand eingeblendete Taskleiste trotzdem, sie erlaubt einen schnellen und einfachen Wechsel zwischen mehreren Anwendungen.
Mit „Multi-Link Screen“ steht außerdem eine Art Bild-in-Bild-Funktion zur Verfügung; die Größe der Fenster lässt sich dabei individuell anpassen. Die Gerätemenüs erscheinen aufgeräumt und eröffnen den Zugang zu detaillierten Einstellmöglichkeiten beziehungsweise Bildreglern.
Multimedia
An Samsungs Smart-TV-Angebot hat sich mit Einführung des Tizen-Betriebssystems nichts großartig verändert: Ein Druck auf die „Smart Hub“-Taste der Fernbedienung genügt und der Nutzer gelangt über das entsprechende Symbol in der Taskleiste zu „Meine TV-Apps“. Hier offeriert der UE55JU7590 alle wichtigen Internet-Dienste wie zum Beispiel YouTube, Vimeo, Deezer, Facebook sowie die fünf Online-Videotheken Amazon Instant Video, Maxdome, Netflix, Videoload und Watchever.
Natürlich gibt es auch einen Web-Browser, über den man nahezu jede beliebige Internetseite aufrufen kann. Der via USB sowie DLNA-Netzwerk-Stream fütterbare Mediaplayer rundet die Ausstattung ab – er kommt sogar mit zahlreichen Ultra-HD-Formaten zurecht.