Bedienung und OSD
Die Gaming-Bestimmung des ViewSonic LX700-4K ist schon in der Werkseinstellung erkennbar, da der Modus „Spiel“ nach dem ersten Einschalten aktiv ist. Dem Gerät liegt eine Fernbedienung bei. Die Tastatur ist bei Nutzung blau hintergrundbeleuchtet, sodass die Beschriftung darauf klar und deutlich zu lesen ist. Die einzelnen Knöpfe besitzen einen angenehmen Druckpunkt, sodass schnell und sicher durch das OSD navigiert werden kann.
Die Reiter sind logisch benannt und übersichtlich angeordnet. Für Spielfilme, Serien und Games mit 3D, HDR und SDR gibt es separate Einstellmöglichkeiten. Neben den klassischen Symbolen befinden sich die passenden Beschriftungen. Damit sollten Laien bestens zurechtkommen, weil Begrifflichkeiten wie „Anzeige“ und „Audio“ eindeutig definiert sind.
Zugriff auf das 6-Achsen-Farbmanagement zur Anpassung des Gamuts ermöglichen alle Bildmodi. Für HDR, SDR und 3D sind individuelle Anpassungen möglich. Der Projektor erinnert sich automatisch an das jeweilige Preset, wenn von HDR auf SDR gewechselt wird. Diesbezüglich müssen wir uns um nichts weiter kümmern, sobald alles einmal eingestellt ist.
Für die Laserlichtregelung gibt es unter dem Modus „Helligkeit“ drei Presets. Mit „Constant Power“ kann die Lichtausbeute von 50 % bis 100 % geregelt werden. Das ist praktisch, wenn die Leuchtdichte exakt festgelegt wird, weil die Anpassung punktgenau erfolgt. Wer zum Beispiel auf seiner Leinwand SDR-Inhalte mit 20 Footlambert und HDR-Filme mit 32 Footlambert darstellen möchte, kann die Leuchtdichte hier ganz leicht anpassen.
Das Gamma bietet leider nur rudimentäre Anpassungsmöglichkeiten. Neben „Film“ gibt es noch „Standard“. Letztgenanntes Preset weist einen Verlauf auf, der um 2,2 herum liegen soll, während Film 2,4 trifft.
Graustufenverlauf und Weißpunkt lassen sich ebenfalls nicht besonders exakt trimmen. Es gibt lediglich drei pauschale Einstellmöglichkeiten: „Standard“, „Warm“ und „Kühl“.
Für Gaming optimiert
Der ViewSonic LX700-4K unterstützt die Xbox-exklusive Kombination aus QHD-Auflösung und 120 Hz Bildwiederholungsrate für ein rasantes Spiel-Erlebnis. Mit 4,2 ms Reaktionszeit am „Ultra Fast Input“ bei 1080p-Zuspielung kann die Bildwiederholungsrate sogar auf 240 Hz gesteigert werden. Dafür ist ein eigener Spielemodus im Beamer implementiert.
Je nach Signalzuspielung variieren die Werte für den Input-Lag. Sobald der „Ultra Fast Input“ ausgeschaltet ist, verdoppeln sich die Verzögerungszeiten. Aus diesem Grund empfehlen wir, den „Ultra Fast Input“ zu aktivieren, sobald gezockt wird.
Auflösung
ViewSonic setzt auf den großen 0,65″-DLP-Chip von Texas Instruments, der eine native Full-HD-Auflösung besitzt und via XPR-Shift bis zu 3840 x 2160 Pixel entgegennehmen, verarbeiten und sequenziell darstellen kann.
Alle eingehenden Bildsignale bis 2160p skaliert der LX700-4K auf seine native Auflösung. Das XPR-Shift-Element ist dabei nicht zu hören.
Bildschärfe und Konvergenz
Ein großer Vorteil der 1-Chip-DLP-Technologie gegenüber 3-Chip-Lichtwerfern ist nach wie vor, dass 1-Chip-Beamer keine Konvergenzfehler erzeugen. Hintergrund: Es müssen nicht drei Chips deckungsgleich aufeinander abgestimmt werden. Selbst bei genauer Betrachtung sind daher keine farbigen Säume bei unserem Testgerät auszumachen.
Der Beamer liefert in der Mitte ein gestochen scharfes Bild und alle Details. Einzelne Zeilen in Pixelauflösung werden sehr gut reproduziert und bieten dabei einen fantastischen In-Bild-Kontrast. Sogar die ganz feinen Pixellinien kann der ViewSonic LX700-4K vollständig voneinander trennen.
Dieser positive Eindruck setzt sich über die gesamte Bildfläche fort. Oben links und rechts verzeichnen wir messerscharfe Details. Farbsäume sind mit bloßem Auge nicht zu sehen. Direkt vor der Leinwand sind einzelne schwarz-weiße Zeilen immer noch hervorragend differenziert, ohne allerdings ganz die Perfektion in der Bildmitte zu erzielen. Zu bekritteln gibt es daher nur einen leichten Helligkeitsabfall zu den Randbereichen.
Am unteren Bildrand bleibt die Schärfe auf vergleichbar hohem Niveau, sodass dort ebenfalls alle Linien in Pixelauflösung zu erkennen sind. Auch hier ist eine leichte Luminanz-Reduzierung auszumachen.
Farbwiedergabe
Als Lichtquelle hat ViewSonic eine Laser-Phosphor-Hybrid-Technologie verbaut. In der Werkseinstellung ist der Bildmodus „Spiel“ aktiv, der eine überaus präzise Farbdarstellung erzeugt. Die Farbtemperatur beträgt out of the box 7200 K, was für Wohnzimmeranwendungen durchaus brauchbar ist. Mit wenigen Anpassungen treffen wir die Zielvorgabe von 6500 K punktgenau. Primär- und Sekundärfarben sind ab Werk erweitert und sorgen für ein etwas bunteres Bild. Das dürfte vielen gefallen, ist aber nicht unser Bewertungskriterium. Wir wollen präzise Farben erhalten. Nach unseren Anpassungen wird der Rec.-709-Farbraum zu 99 Prozent abgedeckt, sodass HDTV-Inhalte tadellos reproduziert werden.
Der DCI-P3-Farbraum für HDR wird nur mit 85 Prozent imitiert. Wir empfehlen darüber hinaus, in der „Farbabstimmung“ die Sättigung von Blau auf 5 zu setzen, weil Blau in der Werkseinstellung recht blass und hell erscheint. Im Diagramm ist gut zu sehen, wie Blau in Richtung Cyan gedriftet ist. Mit dieser kleinen Änderung im CMS erhalten wir ein sattes, tiefes Blau. Rot ist etwas untersättigt und erscheint deshalb ein wenig oranger, als wir es von HDR-Filmen gewohnt sind.