Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ViewSonic VG2440 besitzt eine dezent matte Oberfläche mit leichten mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Der ViewSonic VG2440 besitzt einen durchschnittlichen Kontrast von 5000:1. Daher war es zu erwarten, dass der Wert bei nicht frontalen Blickwinkeln abnimmt. Die Helligkeit wurde ebenfalls etwas geringer wiedergegeben, lag aber weiterhin auf einem recht hohen Niveau – bezogen auf die Wiedergabe bei mittiger Betrachtung. Farbverfälschungen treten zudem nicht auf.
Der ViewSonic VG2440 kann daher auch für die Betrachtung von Inhalten mit mehreren Personen genutzt werden. Die vergleichsweise geringe Größe finden wir für diesen Anwendungszweck störender als die leichten Einschränkungen bei nicht optimalen Blickwinkeln.
Interpolation
Der Monitor bietet für nicht native Auflösungen die Optionen „Full Screen“ und „4:3“ an. Unser Testrechner hat diese Einstellungen aber teilweise überschrieben. Im Modus „Full Screen“ wurden nur 16:9-Auflösungen bildschirmfüllend dargestellt und alle anderen seitengerecht vergrößert angezeigt. Dies ist in der Regel auch sinnvoller als eine Anzeige im Vollbild, weil ansonsten Verzerrungen auftreten würden.
Die 4:3-Einstellung hatte dagegen einen Einfluss auf die Anzeige – allerdings etwas anders als gewünscht. Für uns sah es so aus, als ob im ersten Schritt eine seitengerechte Darstellung berechnet und anschließend auf 4:3 zusammengestaucht wurde. Dies passierte auch bei 4:3-Auflösungen, die vorher korrekt und nachher verzerrt wiedergegeben wurden. Bei einem PC mit einem guten Grafikkartentreiber ist dies aber kein Nachteil, da über den Treiber jede gewünschte Darstellung erzwungen werden kann. Bei einem angeschlossenen Blu-ray-Player reagierte die Funktion des ViewSonic VG2440 wie angegeben. Dies erläutern wir im letzten Abschnitt des Tests.
Wie üblich haben wir der nativen Full-HD-Auflösung die kleinere 16:9-Auflösung mit 1280 x 720 Pixeln gegenübergestellt. Eine leichte Unschärfe war in diesem Betrieb zu beobachten. In Spielen war sie kaum auffällig, im Desktop-Betrieb wurde sie dagegen eine längere Zeit als störend wahrgenommen. Der Schärferegler des ViewSonic VG2440 konnte diesen Effekt nicht ausgleichen. Bei einem Monitor mit Full-HD-Auflösung dürfte die Interpolation bei den meisten Anwender allerdings keine Rolle spielen, da fast immer die native Auflösung zugespielt werden wird.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Farbraum | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 90 % |
Adobe RGB | 62 % |
ECI-RGB v2 | 54 % |
DCI-P3 RGB | 61 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | 86 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Bildmodus „Aus“ mit Farbtemperatur „Native“ (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
In der Werkseinstellung liegt der Weißpunkt bei idealen 6500 Kelvin. Der Kontrast ist sehr hoch, die Gammakurve gleichmäßig, und auch die Abweichungen bei den Grauwerten konnten überzeugen. Der Durchschnitt beträgt 1,27 Delta und der Range-Werte weniger als 2 Delta. Beides gute Werte, vor allem für einen Büromonitor.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Einen direkten sRGB-Modus gibt es nicht, daher haben wir den Modus der Werkseinstellung „Aus“ zusammen mit der Farbtemperatur „sRGB“ vermessen. Der Kontrast konnte nicht mehr angepasst werden. Die Helligkeit wurde auf relativ geringe 16 % geändert, dieser Wert konnte aber weiterhin eingestellt und damit auch wieder erhöht werden. Für die nachfolgenden Messungen haben wir ihn aber nicht verändert.
Weißpunkt, Gammakurve und Grauabweichungen bleiben nahezu identisch. Der Kontrast ist etwas geringer, liegt mit 4000:1 aber weiterhin auf einem sehr guten Niveau. Die Farbabweichungen bewegen sich ebenfalls in einem guten Bereich, die durchschnittliche Abweichung liegt bei einem Delta von nur 1,5. Der abgedeckte sRGB-Farbraum ist mit 91 % ebenfalls noch gut, aber für farbkritische Arbeiten nicht ideal.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.