Test ViewSonic VG3457CV: Business-Monitor mit Webcam
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Webcam mit Windows Hello

Ein wichtiges Feature des Videokonferenz-Docking-Monitors sind die integrierte 5-MP-Kamera und das eingebaute Mikrofon. In Verbindung mit den zusätzlich vorhandenen Lautsprechern ermöglicht dies Videokonferenzen ohne zusätzliches Equipment.

Die Kamera- und Mikrofonmodule sind diskret im oberen Rahmen des ViewSonic VG3457CV untergebracht und können per Druck ausgefahren und auch wieder versenkt werden. Beim Ausfahren werden Kamera und Mikrofon automatisch aktiviert und beim Einfahren wieder deaktiviert. Im ausgefahrenen Zustand ist eine minimale Neigung von 5° nach vorn und hinten möglich. Wenn die Kamera ein Bild überträgt, wird dies durch eine kleine, weiß leuchtende LED signalisiert. In Videokonferenzprogrammen stehen sie nach dem Versenken nicht mehr zur Verfügung – als wären sie tatsächlich vom Computer getrennt worden.

Ausgefahrene Kamera
Ausgefahrene Kamera

Eine Installation von Treibern für Webcam und Mikrofon ist unter Windows 10/11 nicht erforderlich, da sie von Windows automatisch eingerichtet werden und praktisch sofort einsatzbereit sind. Wichtig ist nur, dass der ViewSonic VG3457CV über USB mit dem PC oder Notebook verbunden ist.

Trotz der 5-MP-Kamera sollte man die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Bei wenig Umgebungslicht ist das Bild verrauscht, vor allem je größer es angezeigt wird. Bei guten Lichtverhältnissen ist das Bild solide, allerdings ist selbst dann ein minimales Bildrauschen zu erkennen, und das Gesicht wirkt weichgezeichnet, wie mit einem Filter.

Webcam im versenkten Zustand
Webcam im versenkten Zustand

Im OSD (On-Screen-Display) des Bildschirms und als Direkttaste gibt es unter der Rubrik „Konferenzmodus“ den Punkt „LED-Fülllicht“, bei dem die Farbtemperatur und die Helligkeit eingestellt werden können. Hierbei handelt es sich um LEDs links und rechts am Webcam-Block, die bei Dunkelheit etwas Licht spenden sollen. Eine signifikante Verbesserung des Bildrauschens bei schlechten Lichtverhältnissen konnten wir allerdings nicht feststellen, zumal uns das Licht bei voller Helligkeit störte, da es im direkten Blickfeld liegt. Andere Hersteller haben dies so gelöst, dass die LEDs in Form einer Lichtleiste seitlich und oben, sozusagen umlaufend, positioniert wurden. Hier blendet das Licht nicht.

Webcam betriebsbereit mit LEDs links und rechts
Webcam betriebsbereit mit LEDs links und rechts

Wer sich per Gesichtserkennung am Windows-Rechner anmelden möchte, kann dies tun, da die Webcam Windows Hello unterstützt – zumindest solange sie ausgefahren ist. Die Einrichtung unter Windows 11 funktionierte problemlos.

Man sollte bedenken, dass man für eine qualitativ hochwertige Webcam zwischen 150 und 200 Euro (oder mehr) bezahlt. Das kann diese Kamera natürlich nicht leisten, auch wenn 5 MP zunächst etwas anderes vermuten lassen.

Ethernet-LAN (RJ-45)

Der integrierte Ethernet-Anschluss (RJ-45) bietet die Möglichkeit, ein über USB-C angeschlossenes Notebook oder einen verbundenen PC mit einer Geschwindigkeit von 1 Gbit/s in das Netzwerk einzubinden und mit Internet zu versorgen. Wir haben ein LG gram (Windows 11) per USB-C-Kabel an den Monitor angeschlossen, und die Netzwerkverbindung war sofort hergestellt. Die Datenübertragung war in voller Leistung möglich. Eine gelb blinkende LED signalisiert die Datenübertragung mit 1 Gbit/s.

Software und Dockingstation

Die Dockingstation bietet keine KVM-Switch-Funktionalität, auch Daisy-Chaining wird nicht unterstützt. Zudem sind PbP und PiP nicht vorhanden. PbP steht für „Picture by Picture“ und bezieht sich auf eine Funktion, die es ermöglicht, zwei Quellen gleichzeitig auf einem Monitor anzuzeigen. Bei der Verwendung von PbP teilt das Gerät den verfügbaren Bildschirmplatz in separate Abschnitte auf und zeigt den Inhalt verschiedener Eingangsquellen gleichzeitig nebeneinander an.

Über den vDisplay Manager und die ViewSonic-Webcam-App haben wir bereits im Test des ViewSonic VG2757V-2K ausführlich berichtet.

Audiovisuelle Medienwiedergabe

Das Testgerät verfügt über eine HDMI-Schnittstelle für HD-Zuspieler. Der Ton wird über die Lautsprecher oder den Audio-Ausgang (Kopfhörer) ausgegeben, sofern er belegt ist. Für die folgenden Tests wurde ein Google Chromecast per HDMI-Kabel angeschlossen.

Skalierung und Bildraten

Für die Beurteilung spielten wir Bildsignale in 480p, 576p, 720p und 1080p zu. Wie bereits erwähnt, kann man im OSD für die Skalierung lediglich „Vollbild“ oder „4:3“ auswählen, was nur für 576p eine verzerrungsfreie Darstellung bietet. Somit ergibt das Anschließen externer Mediengeräte wenig Sinn. Die Wiedergabe war unter 1080p mit 24, 50 und 60 Hz möglich, unter 720p mit 50 und 60 Hz. HDR unterstützt der Monitor nicht.

Farbmodelle und Signallevel

Der ViewSonic VG3457CV verarbeitet digitale RGB- und YUV-Farbmodelle. Bei Anschluss über die HDMI-Schnittstelle wird automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt und somit der richtige Schwarzpegel angezeigt. So werden Weiß und Schwarz richtig dargestellt, und es entsteht kein flaues Bild.

Im Reiter „Farbeinstellungen“ kann unter dem Punkt „Farbbereich“ der HDMI-Schwarzpegel angepasst werden, um Einfluss zu nehmen, falls die Darstellung nicht passen sollte. Hier stehen die Optionen „Vollständiger Bereich“ und „Eingeschränkter Bereich“ zur Verfügung, was nach unserer Erfahrung nichts anderes als voller (PC-Level, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0–255) oder begrenzter Dynamikbereich (Videolevel, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) heißen soll.

Overscan

Overscan bedeutet, dass die Ränder des Bildes über die Bildschirmränder hinaus verborgen sind, und zwar so, als wäre das Bild vergrößert. Eine entsprechende Option ist im OSD vorhanden und kann an- oder ausgeschaltet werden.

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