Denon und Marantz: Gratis-Adapter gegen HDMI-2.1-Problem

Betroffene AV-Receiver können mit der Lösung 4K bei 120 Hz oder 8K bei 60 Hz stemmen (Update)

(Originalmeldung vom 27.04.2021, 11:24 Uhr) Ende letzten Jahres berichteten wir von einigen modernen AV-Receivern, deren HDMI-2.1-Schnittstellen fehlerhaft implementiert wurden (siehe „Weiterführende Links“ unten). Die Folge: Bei daran angeschlossenen Spielkonsolen oder Gaming-PCs mit GeForce RTX 3000 gibt es Tonausfälle oder Bildprobleme, wenn 4K bei 120 Hz oder 8K bei 60 Hz ausgespielt werden soll. Nun stellen zwei Hersteller eine Lösung in Aussicht.

HDMI-Adapter SPK618 (Bild: Denon)
So wird der HDMI-Adapter zwischengeschaltet (Bild: Denon)

Schon damals wurde gemutmaßt, dass die Problematik wahrscheinlich nicht über Firmware-Aktualisierungen gelöst werden könne. Dies scheint sich nun zu bestätigen. Die Unternehmen Denon und Marantz wollen betroffenen Kunden ab dem 15. Mai 2021 eine Adapterlösung anbieten, mit der die oben genannten Fehlersymptome nicht mehr auftreten sollen. Die Box hat die Bezeichnung SPK618, genehmigt sich in Betrieb 2,3 Watt und wird zwischen Spielkonsole/Gaming-PC und AV-Receiver geschaltet.

Die beiden Hersteller senden ihren Kunden die SPK618 kostenlos zu, wobei ab dem erwähnten Datum zunächst eine Online-Registrierung notwendig ist. Die entsprechenden Websites sind im obigen Absatz verlinkt. Eine genaue Anleitung zur Inbetriebnahme der Adapter-Box ist dort in Form eines PDF-Dokuments zu finden. (Quelle: Forbes)

Nachtrag (29.04.2021, 11:33 Uhr): Denon und Marantz stellen Berichten zufolge seit diesem Monat AV-Receiver mit fehlerbereinigtem HDMI-2.1-Chip her, sodass zumindest Neukunden nicht auf die oben genannte Adapter-Box angewiesen sein dürften. Derweil wollen die Hersteller Arcam und JBL für ihre betroffenen Modelle einen anderen Weg gehen und die fehlerhaften Chips in Geräten austauschen. Kunden werden ihre Receiver im 4. Quartal 2021 an entsprechende authorisierte Werkstätten senden können – und womöglich für den Austauschprozess zur Kasse gebeten, wobei Preisdetails noch ausstehen. (Quelle: AVForums)

Nachtrag (26.05.2021, 13:00 Uhr): Yamaha plant für seine betroffenen AV-Receiver ein Hardware-Update. In den USA soll es im Herbst 2021 über die Bühne gehen und für Kunden kostenlos erfolgen. Ob für Europa Ähnliches auf der Agenda steht, bleibt abzuwarten. (Quelle: Yamaha via AVForums)

Nachtrag (27.08.2021, 11:36 Uhr): Zwischenzeitlich haben erste AV-Receiver von Yamaha das versprochene Hardware-Update erhalten – und kranken nun teils an einer halbierten HDMI-2.1-Bandbreite. 24 statt 48 Gbit/s werden lediglich geboten, wodurch unkomprimiertes 4K bei 120 Hz und 10 Bit oder 8K bei 60 Hz nicht möglich ist. Der Hersteller wolle an der Situation jedoch nichts mehr ändern, da mit der eingeschränkten Bandbreite trotzdem alle Schlüsselfunktionen an modernen Gaming-Geräten möglich seien. Wer sich absehbar einen AV-Receiver des Unternehmens anschaffen möchte, sollte zu Modellen wie RX-A4A, RX-A6A oder RX-A8A greifen, da sie HDMI 2.1 mit 40 Gbit/s an Bord haben. (Quelle: FlatpanelsHD)

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Daniel Boll

… treibt den PRAD-Texten als Lektor die Fehler aus und kümmert sich außerdem um News sowie Top-10-Artikel. Seit 2015 gehört er zum Team und findet nach wie vor, dass ein flüssiger Schreibstil wichtig zum Verstehen komplexer Inhalte ist.

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2 Gedanken zu „Denon und Marantz: Gratis-Adapter gegen HDMI-2.1-Problem“

  1. @jsm Ja und der Stromverbrauch ist verschwindend gering. Liegt wohl im Toleranzbereich des AVRs.
    Dazu denke ich, das diese Adapter ab Herbst einen Mehrwert! bieten werden. Also alles bestens, zumal nur wenige das überhaupt jemals merken werden.

    Antworten
  2. Ein „Adapter“ der eine eigene Box ist und eine eigene Stromversorgung braucht.
    Na zum Glück bin ich nicht betroffen.
    Die Kunden werden sich darüber freuen einen Extra-Kasten im Wohnzimmer rumstehen zu haben und dafür eine weitere Steckdose zu brauchen.

    AV-Receiver sind heute Computer mit künstlicher Feature-Beschränkung die man nicht aufrüsten kann. So ähnlich wie Macs, nur noch schlimmer.

    Antworten

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