Geräuschentwicklung
Dass sich der Monitor in Betrieb befindet, sieht man nur am Bild, denn die optional abschaltbare Betriebs-LED befindet sich auf der Rückseite und der Monitor arbeitet komplett geräuschlos.
Bildqualität
Beim ersten Einschalten sehe ich nach einem sehr merkwürdigen „Klong“ (Anschaltton zum Glück deaktivierbar) den Sperrbildschirm meines Windows 10, und oho – so muss sich ein Kurzsichtiger fühlen, der nach langer Zeit die richtige Brille bekommt. All die Sachen, die mich an meinem in die Jahre gekommenen Monitor gestört haben, sind mit einem Mal behoben: Noch bevor ich irgendwelche Einstellungen zur Bildoptimierung vorgenommen habe, sehe ich extrem scharfe Konturen und knackige, echte Farben, die mir hell entgegenleuchten! Das Bild ist wirklich toll, wenn ich die Helligkeit auf höchste Stufe stelle. Dann kann der Monitor sogar gegen die Sonne anstrahlen, die durch das Fenster auf ihn fällt. Auch das Kontrastverhältnis ist wirklich beeindruckend.
Auflösung und HDR
Die Auflösung ist viermal höher als Full HD („4K“), und diesen Unterschied sieht man deutlich. Ich musste erst mal ein Bild finden, welches als Desktop-Hintergrund nicht verpixelt wirkt. Das Betriebssystem muss man dementsprechend skalieren, damit nicht alles winzig ist. Wo Apple schon seit Jahren kompatibel ist, tut sich Windows leider in einigen Bereichen noch schwer. Einige Apps sind inkompatibel und somit unscharf, andere sind nur teilweise skalierbar und haben Komponenten, die nicht mitskaliert werden und winzig sind. Hier muss Microsoft noch nachbessern! Dafür kann der Monitor aber ja nichts, und alles in allem ist die Nutzer-Erfahrung sehr gut. Denn das, was in 4K dargestellt wird, beeindruckt wirklich.
Viele fragen sich, ob dieser Standard sinnvoll ist, sich für den Privatanwender lohnt und langfristig durchsetzen kann. Meine Antworten: ja, ja und ja! Der Schärfeunterschied ist erkennbar, gerade bei Games und Videos/Streaming. Dienste wie YouTube und Netflix bieten auch schon lange 4K-Content an – dieser ist wirklich schön anzusehen, ein Genuss fürs Auge. Ein Spiel in 4K bringt meine Grafikkarte zwar an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit, aber auch hier sieht man den Unterschied deutlich. Zudem: „Große“ Bilder einer Spiegelreflexkamera passen endlich ganz auf den Bildschirm, dadurch kommt die Qualität noch viel besser zum Vorschein. Langfristig werden immer mehr Inhalte auf 4K umgestellt werden (sogar mein Handy filmt schon in 4K …), und das ist auch gut so.
Der Monitor kommt mit dem Farbstandard HDR10. Dies bedeutet vereinfacht gesagt, dass er eine höhere Farbtiefe besitzt, also mehr Farben darstellbar sind. Dies zu aktivieren, ist unter Windows leider wieder mal nicht so einfach, denn bis Windows, Grafikkarte und Monitor sich dann endlich einig waren, HDR-Streaming zu aktivieren, verging einige Zeit. Erneut ist dies aber sicherlich nicht dem Monitor anzulasten, sondern Schwierigkeiten von Windows und alten Grafikkartentreibern, zumal HDR-Inhalte auch noch nicht so weit verbreitet sind. Was ich schön finde, ist, dass der Bildmodus „HDR-Effekt“ dafür sorgt, dass auch SDR (also konventionelle Videoinhalte) subjektiv farbenfroher und leuchtender ist, denn es wird quasi HDR nachgeahmt.
Ich habe mir ein Konzert meiner Lieblingsband Coldplay, welches es auf YouTube nur in Full HD und ohne HDR gibt, im Bildmodus „HDR-Effekt“ angeschaut, und die Farben der Lichter, des Feuerwerks sowie die Kontrastwerte wurden deutlich schöner. Wenn man dann doch „echte“ HDR-Inhalte findet (sei es auf YouTube oder das LG-HDR-Beispielvideo), dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus, denn die Farben wirken hier wirklich kräftiger, detailreicher, natürlicher – einfach gut. Der Monitor gibt dies gut wieder. Ich hoffe, dass bald mehr Inhalte hierfür angeboten werden.
Der Bildmodus „HDR-Effekt“ imitiert HDR auch für SDR-Inhalte. Hier der Vergleich von Bildmodus „Anwender“ (links) und „HDR-Effekt“ (rechts) anhand eines Konzertvideos. Tolle Farben auch für ältere Inhalte – ich staune!
Blickwinkel
Wie von IPS-Panels gewohnt, ist die Blickwinkelstabilität extrem hoch. Selbst wenn ich fast von der Seite auf den Monitor gucke, erkenne ich noch klare Konturen, zumal das Display auch im Betrieb nicht spiegelt. Die hohe Helligkeit trägt zusätzlich zur guten Blickwinkelstabilität bei.
Anwendung: Office
Wenn ich an dem Monitor arbeite, nehme ich fast immer den Lesemodus. Dieser ist wie beschrieben am angenehmsten für die Augen. Der Bildschirm ist toll und hell, aber bei längerem Arbeiten muss er etwas „gebremst“ werden. In diesem Modus ist es aber echt angenehm, an ihm zu arbeiten. Für Word dann auch gern via Pivot-Funktion um 90 Grad gedreht. Wie erwähnt, bietet die mitgelieferte Software praktische Splitscreen-Features, die helfen, den digitalen Arbeitsplatz aufgeräumt zu halten, und man verliert nicht den Überblick. Wenn ich länger sitze und arbeite, kann ich dank des Standfußes die Ausrichtung des Monitors variieren. Das ist sehr angenehm, damit man länger durchhält und keine Rückenschmerzen bekommt.