Noch vor wenigen Jahren galt Full HD als Standard und WQHD als luxuriös. Inzwischen hat sich das Bild stark verändert: 4K-Monitore sind für viele Nutzer erschwinglich geworden und bieten selbst im Homeoffice oder beim Gaming eine atemberaubende Schärfe. Hierzu haben wir bereits eine ausführliche Reportage veröffentlicht: „Sind 4K-Monitore im Desktop-Bereich alternativlos?“
Darüber hinaus gibt es aber auch Geräte mit 5K-, 6K- oder sogar 8K-Auflösung, die neue Maßstäbe setzen. Doch was bringt diese enorm hohe Pixeldichte wirklich? Für wen ist sie sinnvoll? Und welche Geräte stehen aktuell überhaupt am Markt zur Verfügung? In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie sich die unterschiedlichen Auflösungen im Alltag schlagen, welche Vor- und Nachteile sie bieten und warum 4K längst alltagstauglich ist, während 6K und 8K eher in Spezialbereichen ihre Stärken ausspielen.
4K: Der Sweetspot für alle Nutzer
Ein 27-Zoll-Monitor mit 4K-Auflösung gilt mittlerweile als optimaler Begleiter für fast jeden Anwender. Mit 3840 × 2160 Pixeln bietet er die vierfache Schärfe eines Full-HD-Displays, was sich insbesondere bei Text und Symbolen bemerkbar macht. Schrift wirkt extrem klar, Bilder zeigen feinste Details, und auch in Videokonferenzen macht das Bild einen brillanteren Eindruck.
Windows skaliert 4K in der Regel problemlos, sodass Bedienelemente weder winzig noch übergroß erscheinen. Eine Skalierung von 150 bis 175 Prozent sorgt dafür, dass Programme angenehm zu bedienen bleiben und gleichzeitig die hohe Pixeldichte zur Geltung kommt. Für den Büroalltag, für Studium oder Freizeit ist das ein deutlicher Vorteil: Man arbeitet ermüdungsfreier, weil Augen und Gehirn weniger angestrengt werden, wenn sie keine unsauberen Kanten oder pixelige Schrift entziffern müssen.
Doch 4K ist nicht nur fürs Arbeiten sinnvoll. Auch Filme und Serien profitieren, denn Streaminganbieter wie Netflix, Disney+ oder Amazon Prime liefern zunehmend Inhalte in Ultra HD. Gamer wiederum genießen die detailreiche Darstellung moderner Titel – vorausgesetzt, die Grafikkarte spielt mit. Denn genau hier liegt einer der Nachteile von 4K: Wer aktuelle Spiele in nativer Auflösung und bei hohen Bildraten spielen möchte, braucht eine leistungsstarke GPU, die nicht selten mehr kostet als der Monitor selbst.
Am Markt ist die Auswahl an Bildschirmen inzwischen riesig. Von günstigen 27-Zoll-Modellen für rund 250 Euro bis hin zu Profigeräten mit HDR-Unterstützung, erweiterter Farbraumabdeckung und hoher Bildwiederholrate ist ein breites Spektrum erhältlich. Damit ist 4K im Jahr 2025 die universellste Lösung: geeignet für fast jeden Einsatzzweck und bezahlbar in vielen Varianten.
Aktuelle Modelle (4K) bei Amazon
- LG 27UQ750-W: 27 Zoll großes 4K-IPS-Display, HDR 10, AMD FreeSync, 144 Hz, DisplayHDR 400. Ein gutes Allrounder-Modell, das genug Leistung für Office, Video, Bildbearbeitung und Gaming bietet. (Anzeige)
- Dell S2721QSA: Ebenfalls 27 Zoll, 4K-UHD, dünner Rahmen („ultra-thin bezel“), mit FreeSync, IPS und Lautsprecher. Gute Allrounder-Wahl. (Anzeige)
- ASUS ProArt PA279CV: 27 Zoll, 4K, USB-C (65 W), IPS, HDR 10. Dieser Monitor zeigt, dass man auch 4K-Gaming ernst nehmen kann, wenn die Bildwiederholrate hoch genug ist. (Anzeige)
5K: Das Plus an Schärfe und Arbeitsfläche
Wer denkt, dass 4K bereits das Ende der Fahnenstange darstellt, irrt sich. Mit 5120 × 2880 Pixeln bietet ein 5K-Monitor noch mal deutlich mehr Schärfe und Platz. Auch die WUHD-Auflösung im 21:9-Format (5120 × 2160) wird als 5K2K vermarktet, es handelt sich sozusagen um einen breiten 4K-Bildschirm – statt 16:9 eben in 21:9. Besonders im kreativen Bereich – also bei Fotobearbeitung, Grafikdesign oder Videoschnitt – macht sich das bemerkbar. Bilder können in voller Auflösung angezeigt werden, während gleichzeitig Raum für Werkzeug- und Zeitleisten bleibt. Damit 5K bei 60 Hz dargestellt werden können, muss die Grafikkarte HDMI 2.1 oder DisplayPort 1.4 aufweisen.
Ein praktisches Beispiel: Ein Fotograf öffnet ein 45-MP-Rohbild. Auf einem 4K-Monitor wird er es verkleinern oder scrollen müssen, auf einem 5K-Display kann er es beinahe vollständig in Originalauflösung betrachten. Das spart Zeit und erhöht die Präzision, da Bearbeitungen direkt im Detail sichtbar sind.
Allerdings ist 5K kein Standard, den man an jeder Ecke findet. Vor allem Apple hat sich hier hervorgetan, etwa mit dem iMac und dem externen LG UltraFine 5K. Unter macOS funktioniert die Skalierung optimal, was die Arbeit angenehm macht. Unter Windows sieht es anders aus: Nicht alle Programme kommen mit der ungewöhnlichen Auflösung klar, und manchmal wirkt die Darstellung nicht so konsistent wie bei 4K.
Auch preislich liegen 5K-Monitore deutlich höher. Während gute 4K-Geräte schon im mittleren dreistelligen Bereich beginnen, sind 5K-Displays fast ausschließlich im oberen Segment zu finden. Gamer werden kaum fündig, denn Modelle mit hoher Bildwiederholrate gibt es praktisch nicht. Damit bleibt 5K ein Werkzeug für Kreative und weniger für Allrounder.
Aktuelle Modelle (5K) bei Amazon
- Apple Studio Display: 27 Zoll, 5K (5120 × 2880), USB-C/Thunderbolt 3-Anbindung, 600 cd/m². Von Mac-Nutzern geschätzt, da macOS mit der 5K-Skalierung sehr gut funktioniert. (Anzeige)
- BenQ PD2730S: Ebenfalls ein 27 Zoll großes 5K-Display mit IPS, 2000:1 Kontrast, Daisy Chain, KVM, USB-C/Thunderbolt 4. Ideal für kreative Anwendungen. (Anzeige)
- JapanNext JN-IPS275K-HSPC9: 27 Zoll, 5K, mit G-Sync/Free-Sync, Lautsprechern, USB-C (90 W), HDR und IPS. Etwas günstigere Alternative im 5K-Bereich. (Anzeige)
6K: High End für absoute Profis
Noch seltener als 5K ist 6K. Mit 6016 × 3384 Pixeln erreicht ein 32-Zoll-Monitor eine Pixeldichte, die Druckqualität nahekommt. Texte und Bilder wirken so gestochen scharf, dass selbst kleinste Details mühelos erkennbar sind. Für Profis in der Videoproduktion, in der 3D-Modellierung oder in der High-End-Fotografie ist das ein entscheidender Vorteil.
Das wohl bekannteste Beispiel ist das Apple Pro Display XDR (Preisvergleich bei Geizhals), das mit seiner 6K-Auflösung, der HDR-1000-Zertifizierung und einem breiten Farbraum neue Maßstäbe gesetzt hat. In Kombination mit den Workstations von Apple richtet es sich klar an Profis, die jeden Tag mit extrem hochauflösendem Material arbeiten. Aber auch ASUS hat mit dem ProArt PA32QCV (Preisvergleich bei Geizhals) eine Lösung im Sortiment.
Für den Durchschnittsnutzer sind solche Geräte kaum sinnvoll. Einerseits bewegen sich die Preise im Bereich von mehreren Tausend Euro, andererseits ist die Software-Unterstützung eingeschränkt. Auch die Hardware-Anforderungen sind nicht zu unterschätzen: Nur moderne Schnittstellen wie Thunderbolt 4 oder DisplayPort 2.1 können die immense Datenmenge überhaupt verarbeiten. Thunderbolt 3 und DisplayPort 1.4 schaffen 6K@60Hz nur per DSC (Display Stream Compression).
Kurz gesagt: 6K ist kein Format für den Schreibtisch im Homeoffice oder für Gelegenheitsspieler. Es ist eine Nische, die dort glänzt, wo absolute Präzision erforderlich ist – bei Bildbearbeitung in höchster Auflösung oder beim Schneiden von 6K- oder 8K-Rohmaterial.
8K: Die Speerspitze der Monitor-Technologie
Das Maximum, das aktuell am Markt zu haben ist, lautet 8K. Mit 7680 × 4320 Pixeln liefert ein solches Display über 33 Millionen Bildpunkte – viermal so viele wie ein 4K-Monitor. Auf einem 32-Zoll-Panel bedeutet das, dass das Auge selbst aus nächster Nähe keine einzelnen Pixel mehr erkennen kann.
Theoretisch klingt das nach der ultimativen Lösung. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass 8K heute nur für eine sehr kleine Zielgruppe relevant ist. Für den Alltag bringt es kaum Vorteile, da Schrift bereits bei 4K gestochen scharf ist. Für Gaming sind die Anforderungen an die Grafikkarte so hoch, dass selbst aktuelle High-End-Modelle kaum mehr als 30 Bilder pro Sekunde schaffen. Und Content in echter 8K-Auflösung ist rar: Streaminganbieter testen es zwar, aber die Masse an Filmen, Serien und Spielen liegt weiterhin bei 4K.
Interessant ist 8K vor allem in der professionellen Umgebung. Video-Editoren, die in 8K produzieren, können Material nativ auf einem Monitor beurteilen. Wissenschaftler und Ingenieure profitieren von der gewaltigen Arbeitsfläche, die parallele Darstellungen und Visualisierungen ermöglicht. Auch in der medizinischen Bildgebung kann 8K Vorteile bringen, da feinste Strukturen sichtbar werden.
Ein Beispiel aus dem Markt ist der Dell UltraSharp UP3218K (Preisvergleich bei Geizhals), der schon seit einigen Jahren erhältlich ist, aber preislich deutlich oberhalb von 3.500 Euro liegt. Weitere Hersteller wie Sharp oder Konvision bieten 8K-Lösungen für Broadcast und Forschung an. Für Privatanwender sind diese Geräte jedoch kaum praktikabel.
Für wen lohnt sich welche Auflösung?
Die Frage nach der richtigen Auflösung hängt stark vom Einsatzzweck ab. Für die allermeisten Anwender ist ein 27 Zoll großer 4K-Monitor die perfekte Lösung. Die Schärfe ist hervorragend, die Skalierung einfach und die Auswahl groß. Wer Videos schneidet oder Fotos bearbeitet, profitiert eventuell von 5K oder 6K – vorausgesetzt, das Budget gibt es her und die Software-Umgebung passt. 8K wiederum ist momentan nur für absolute Spezialisten interessant, die in Bereichen wie High-End-Videoproduktion, CAD oder Wissenschaft tätig sind.
Gleichzeitig sollte man bedenken, dass mit steigender Auflösung auch die Anforderungen an die Grafikkarte, an die Schnittstellen und an die Software steigen. Was heute als beeindruckende Technikdemo glänzt, kann im Alltag schnell überdimensioniert wirken.
Fazit
Die Entwicklung der Bildschirmauflösungen schreitet rasant voran. Während 4K inzwischen den Massenmarkt erobert hat und als idealer Standard gilt, bleiben 5K und 6K Speziallösungen für Kreative, die den zusätzlichen Platz tatsächlich benötigen. 8K wiederum markiert die technologische Spitze, ist aber noch weit davon entfernt, alltagstauglich zu sein.
Wer also heute einen Monitor kaufen möchte, trifft mit einem 27 Zoll großen 4K-Display fast immer die richtige Wahl. Es vereint Schärfe, Komfort und Preis-Leistung auf einem Niveau, das kaum zu schlagen ist. Alles darüber hinaus ist faszinierend, aber noch nicht für die breite Masse gedacht – und sollte gezielt nach dem Anwendungsfall ausgewählt werden.
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