Reaktionsverhalten
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Am Anfang des Tests existierte noch eine dedizierte Produkt-Website, die den Acer Predator X32FP stark beworben hat. Dort wurde von einer 0,7 ms schnellen Reaktionszeit gesprochen, die allerdings mit einer Fußnote belegt war, bei der auch direkt wieder der Wind aus den Segeln genommen wurde, dass dies nicht die native GtG-Reaktionszeit sei, sondern nur über Overdrive erreicht werden könne. Mittlerweile gibt es diese Seite allerdings nicht mehr.
Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Spiel -> Overdrive“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Normal“ und „Extrem“. Als Standardwert ist „Normal“ voreingestellt.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Aus“
Der Acer Predator X32FP kann bereits bei deaktiviertem Overdrive mit ordentlichen Schaltzeiten punkten. Mit 5,8 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 5,1 ms für den schnellsten Grauwechsel, 7,3 ms als Durchschnittswert an 15 Messpunkten und 6,8 ms für den CtC-Wert kann sich der Proband gegenüber anderen bereits getesteten Monitoren ganz weit vorn behaupten. Einzig die Verzögerung hängt mit 12,8 ms etwas nach und platziert sich im Mittelfeld. Der Helligkeitsverlauf zeigt eine unauffällige Grafik.
60 Hz, Overdrive „Normal“
Bei mittlerem Overdrive werden die Schaltzeiten effektiv gekürzt. Beim CtC-Wert werden sie regelrecht pulverisiert und auf 1,8 ms gedrückt. Das ist zwar sehr imposant und bei 60 Hz und dieser Overdrive-Stufe der schnellste CtC-Wert, den wir seit Langem gemessen haben. Schaut man sich aber analog dazu den Helligkeitsverlauf an, wird klar, dass starke Überschwinger die Bildqualität mindern. Im Teil „Subjektive Beurteilung“ erläutern wir, wie sich diese Peaks äußern.
60 Hz, Overdrive „Extrem“
Trotz der enormen Überschwinger bei mittlerem Overdrive wird bei maximalem Overdrive erneut an den Schaltzeiten gedreht – mit dem Ergebnis, dass der Helligkeitsverlauf vollkommen aus dem Ruder gerät und komplett gesprengt wird. Aus Erfahrung kann man in Anbetracht der Grafik ein normales Gameplay ausschließen. Hier wollten die Ingenieure einfach zu viel aus dem Panel herausquetschen.
Overdrive 120 Hz
120 Hz, Overdrive „Aus“
Bei 120 Hz und deaktiviertem Overdrive werden etwas langsamere Schaltzeiten als bei 60 Hz erreicht. Dennoch kann sich das Display Schaltzeiten-technisch auch gegen die Supersportler behaupten und findet sich auf den Spitzenplätzen wieder. Die Schaltzeiten bei 144 Hz dürften noch etwas schneller sein. Auch die Verzögerung wird etwas tiefer liegen als die hier genannte mit 2,8 ms. Der Helligkeitsverlauf zeigt sich komplett unaufgeregt.
120 Hz, Overdrive „Normal“
Bei mittlerem Overdrive geht die Post auch schon wieder ab. Mit 5,4 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 3,2 ms für den schnellsten Grauwechsel, einem Durchschnittswert von 4,5 ms an 15 Messpunkten und einem CtC-Wert von 2 ms ist letzterer bereits wieder ganz weit vorn anzutreffen. Doch hier wird die Schnelligkeit ebenfalls über die Bildqualität erkauft und ist daher nicht viel wert. Wir erläutern im Teil „Subjektive Beurteilung“ die Auswirkungen auf das Gameplay.
120 Hz, Overdrive „Extrem“
Bei maximalem Overdrive wird, wie bereits bei 60 Hz, richtig an der Reaktionszeit geschraubt, sodass der schnellste Grauwechsel auf 2 ms und der CtC-Wert auf 1 ms herunterbricht. Die Schaltzeiten werden nicht viel stärker als bei 60 Hz gekürzt, jedoch mit einem nicht ganz so chaotischen Helligkeitsverlauf. Dennoch wird auch hier die Helligkeitsverlaufsgrafik gesprengt, was ein Bild mit enormen Qualitätseinbußen zur Folge haben wird.
Netzdiagramme
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit einer Signalverzögerung von 2,8 ms und einer mittleren Bildwechselzeit von 1,8 ms errechnet sich eigentlich eine Gesamtlatenz von 4,6 ms. Da wir aber die höchste Overdrive-Stufe aus der Wertung herausnehmen, verlängert sich die mittlere Bildwechselzeit auf 2,3 ms. Schlussendlich ist allerdings selbst eine Gesamtlatenz von 5,1 ms noch sehr schnell.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des Acer Predator X32FP arbeitet mit RGB-LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre.
Ist das mitgelieferte HDMI Kabel auch für HDMI 2.1 ausgelegt oder sollte man sich eine besseres zulegen? LG
Das kann ich nicht beantworten, aber ich gehe davon aus, dass wenn ein Hersteller einen HDMI 2.1 Eingang anbietet, auch ein kompatibles Kabel beilegt. Eine gute Quelle, um sich darüber zu informieren, ist auch das Handbuch.
Ich hatte echt Probleme aussagekräftige Tests zu dem Monitor zu finden abseits diesem tollen test und rtings. Hatte jetzt den Gigabyte aorus, Samsung g8 qled und den Predator da. Es wurde letzteres trotz der nur „5xx“ dimming zones ist der Schwarzwert absolut genial, Farben sind lebendig und er ist wahnsinnig hell. Alle Monitore zwischen 600-800€. Wollte möglichst alle Panelle testen bis auf oled da auch Office und Photoshop eine Rolle spielen. Der G8 kann richtig eingestellt auch überzeugen direkt neben dem Predator wird der unterschied aber schnell klar.
Hallo!
Danke für den ausführlichen Bericht! Ein interessanter Monitor. Funktioniert VRR Sync mit Nvidia-Karten auch? Er ist nicht offiziell G-sync compatible und ich finde keine Info dazu.
Viele Grüße
Markus
Hallo Markus,
grundsätzlich funktioniert VRR auch immer an Nvidia-Gpu’s, selbst wenn der Monitor nicht als G-Sync Compatible ausgezeichnet ist. Voraussetzung ist eine halbwegs aktuelle Grafikkarte und ein aktueller Treiber. Hier gibt es höchstens marginale Einschränkugen.
Viele Grüße
Oliver
mahlzeit!
vorm richtigen lesen ist mir beim überfliegen folgendes aufgefallen:
das „Kaufempfehlungeeeeeeeeeee33 “ im letzten satz soll bestimmt „Kaufempfehlungung“ lauten, oder?
grüße
Das kommt davon, wenn die Katze auf der Tastatur ihr Unwesen treibt 🙂
„Kaufempfehlungung“
wenn man beim Verbessern eines anderen selbst noch falsch liegt 🙂
Ok danke
Andere Fragen:
das Netzteil ist extern? Wenn ja wie gross ist es?
Lassen sich Settings per HDMI Port definieren und speichern?
Hallo Fred,
sorry, mein Fehler, dass ich das Netzteil nicht in den Test aufgenommen habe. Das Netzteil muss ja schon ein wenig mehr leisten und ist daher etwas größer als üblicherweise. Es hat in etwa eine Seitenlänge von 18 cm, eine Breite von 8 cm und eine Tiefe von 3,5cm. Die Settings lassen sich nicht den Eingängen zuordnen.
Viele Grüße
Oliver
Dieses Modell ist auf der Acer Seite bereits ausverkauft.
Ist das evt ein Fehler?
Das Modell ist brandneu und noch nicht im Handel verfügbar.
Bei Alternate war er vor 2 Wochen schonmal kurz für 1700€ lieferbar, sieht man auch im Geizhals Verlauf. Hatte ich im Auge aber 576 Zones bei 32″ hat mir doch zu viel Blooming. Der 32er AOC wäre cool mit 1100 zones aber der hat leider PWM Flackern.