HDR
Der Acer Predator X45 verfügt über keine offizielle DisplayHDR-Zertifizierung. Laut Produkt-Website soll das Gerät einen Peak von 1000 cd/m² erreichen, wenn die Fläche nicht größer ist als 3 % des Panels. Dies können wir über den DisplayHDR-Compliance-Test leider nicht überprüfen. Es ist uns allerdings möglich, die maximale Leuchtdichte bei 10 % Bildfläche zu ermitteln. Hier erreicht der Proband eine Luminanz von 624 cd/m². Solch eine Leistung würde zunächst sogar die Voraussetzung für eine 600er-True-Black-Zertifizierung erfüllen. Leider schafft der Monitor beim Fullscreen-Test nur eine Helligkeit von 141 cd/m². Damit würde das Gerät dann aber bereits an einer 400er-True-Black-Zertifizierung scheitern.
Bei OLED-Panels ist die Leuchtdichte aber ohnehin weniger wichtig, als es bei LCD-Panels der Fall ist, die hier einen sehr hohen Wert benötigen, um die Helligkeit der Highlights zu erhöhen und den Kontrast zu verbessern. OLEDs verfügen über die Fähigkeit zur individuellen Pixelsteuerung, die es ermöglicht, sowohl dunkle als auch helle Bereiche des Bildes mit großer Präzision darzustellen. Dadurch kann ein OLED-Panel HDR-Inhalte mit einem hohen Dynamikumfang und lebendigen Farben darstellen, ohne dass eine besonders hohe Leuchtdichte erforderlich ist.
Sound
Der Acer Predator X45 verfügt über zwei Lautsprecher à 5 Watt. Sie befinden sich im oberen Bereich des rückseitigen Gehäuses und strahlen zur Seite ab. Der Klang ist wie erwartet bassarm, und auch die Höhen klingen wenig überzeugend. Daher wird man um ein externes Soundsystem nicht herumkommen.
DVD und Video
Der Acer Predator X45 weist zwei HDMI-2.0-Schnittstellen auf, an der HD-Zuspieler wie BD-Player, Spielkonsolen oder HD-Receiver angeschlossen werden können. Der Ton wird direkt an die integrierten Lautsprecher oder, sofern belegt, an den Kopfhörerausgang weitergeleitet.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Auch an den HDMI-Schnittstellen ist unter „System“ die Option „Bildformate“ ausgegraut und damit nicht wählbar. Leider werden sämtliche zugespielte Bildformate falsch interpretiert/angezeigt. Material in Full-HD oder 720p wird oben und unten mit einem Balken dargestellt und zusätzlich auf die volle Panel-Breite gezogen. SD-Material wird auf die volle Panel-Höhe skaliert, dann allerdings zu breit dargestellt. In allen drei Fällen erhalten wir eine horizontal gestreckte Anzeige, die zu Mondgesichtern führt. Trotz dieses merkwürdigen Verhaltens verfügt der Acer Predator X45 über einen 24-Hz-Support. DVDs werden bei 50 Hz wiedergegeben.
Im Handbuch ist keine Interlaced-Auflösung aufgeführt. Angeschlossen an einen HDTV-Receiver, wird Material in 1080i zwar richtig erkannt, aber mit starkem Zittern angezeigt. Daher sparen wir uns auch den Test, ob ein Deinterlacer verbaut wurde.
Farbmodell und Signallevel
Der Acer Predator X45 verarbeitet an den HDMI-Schnittstellen RGB- und YCbCr-Signale. Angeschlossen an einen BD-Player, wird automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt. Die Wahl des richtigen Signallevels wird oft unterschätzt, ist aber notwendig für die richtige Darstellung. Abstimmungsprobleme gehen entweder mit einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen Bild einher. Falls der Signallevel einmal nicht stimmen sollte, verfügt der Proband unter „System“ zwar über die Option „HDMI-Schwarzpegel“ und lässt sich bei Bedarf auch von „Normal“ auf „Gering“ schalten. Allerdings können wir beim Wechseln des Pegels absolut keinen Unterschied feststellen. Sollten also diesbezüglich Probleme auftreten, ist man auf das Zuspielgerät angewiesen.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch: | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB; DCI-P3): | |
Vor der Kalibration: | |
Vor der Kalibration (sRGB; DCI-P3): | |
Nach der Kalibration (sRGB; DCI-P3): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcore-Spieler: | |
Geeignet für DVD/Video (PC): | |
Geeignet für DVD/Video (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): |
ab 1.563,99 € *
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Gesamtwertung: |
4.3 (GUT) |
Fazit
Mit einem schönen schlichten Design und hochwertigen Texturen weiß der Acer Predator X45 durchaus Minimalisten in seinen Bann zu ziehen. Freunde des Player-Styles werden weniger beachtet, da an keiner Stelle Show-Elemente zum Einsatz kommen. Einzig das Gehäuse der Rückwand wurde interessant gestaltet. Designtechnisch könnte der Proband sogar in einem Wohnzimmer stehen. Die Verarbeitungsqualität befindet sich auf einem tollen Niveau, und die beweglichen Teile laufen sauber und ruhig, ohne zu knarzen.
Die Bildbearbeitung ist nicht wirklich das Steckenpferd des Acer Predator X45. Das merkt man besonders bei der Validierung der Kalibrierung. Sicherlich erreicht der Proband eine tolle Farbraumabdeckung in den verschiedenen Farbräumen, doch zeigt die Genauigkeit der Farbwerte nur Ergebnisse, die dem Hausgebrauch genügen. Wie bereits beim LG 45GR95QE steht dem Panel anscheinend die WRGB-Pixelkonfiguration im Weg, um bessere Resultate zu erzielen. Die Helligkeitsverteilung erreicht ein befriedigendes und die Farbreinheit sogar ein sehr gutes Ergebnis.
OLED-Panel können durch die selbstleuchtenden Pixel natürlich besonders beim Schwarzwert und Kontrast punkten, da hier keine Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz kommt, die oftmals unschön durchscheint. Das ist ein Traum für Freunde von Filmen der düsteren Sorte. Aufgrund der tollen Blickwinkelstabilität, der enormen Größe des Monitors und eben des tollen Schwarzwertes, der direkt ein enormes Kontrastverhältnis produziert, wäre der Acer Predator X45 eigentlich der ideale Bildschirm für einen Filmabend in größerer Runde. Leider ist auch an HDMI die Option „Bildformat“ ausgegraut. So werden Filme vollkommen verzerrt angezeigt, und es lässt sich überhaupt nicht eingreifen. So ist der 24-Hz-Support ebenfalls nur ein kleiner Trost. Filme schaut man mit dem Gerät besser in Verbindung mit einem Computer, da hier das Bildseitenformat direkt passt oder sich besser eingreifen lässt, als es die meisten BD-Player können.
Der Acer Predator X45 wird als Gaming-Display beworben. Daher legen wir natürlich den Hauptfokus auf die Spiel-Eigenschaften. Bereits die Toolbox kann hier ordentlich punkten und bietet jede Menge Optionen. Selbstverständlich muss sich der Proband auch Schaltzeiten-technisch nicht verstecken und bildet mit einer Reaktionszeit von 0,03 ms (GtG) die Speerspitze der Reaktionsfähigkeit von OLED-Monitoren. Dass aber schnelle Schaltzeiten nicht alles sind, bemerkt man bereits bei einer Aktualisierungsrate von 60 Hz. Hier wird starker Blur produziert, der sich einzig mit steigender Bildwiederholungsrate beheben lässt. Wohl dem, der über eine leistungsfähige Grafikkarte verfügt, denn 3440 x 1440 Pixel benötigen jede Menge Grafikpower. Ziel ist im Grunde, 144 Hz zu erreichen, da in diesem Bereich bereits so wenig Blur produziert wird, dass man von einer klaren Anzeige sprechen kann. GPUs aus der Mittelklasse sind bei solch einer hohen Auflösung letztendlich nicht ausreichend – außer man reduziert Grafikdetails oder setzt auf Upsampling-Verfahren. Hilfreich wäre deswegen ein Anti-Blur-Tool, das aber nicht als Option bereitsteht. Damit steht der Acer Predator X45 allerdings nicht allein da, denn wir hatten noch kein OLED-Display in der Redaktion, bei dem diese Option Teil der Ausstattung gewesen ist. Steht allerdings genügend Rechenpower zur Verfügung, ist auch der aktuelle Proband das ultimative Gerät für schnelle Shooter. Besonders die immersive Erfahrung, die durch das gekrümmte, riesige Display entsteht, macht den Testkandidaten zu einem tollen Anzeigegerät.
Mit einem Straßenpreis von rund 1.799 Euro ist der Acer Predator X45 derzeit das kostspieligste Display mit vergleichbaren Specs. Da der Proband aber erst seit Kurzem verfügbar ist, wird auch hier der Preis bald fallen. Dann jedoch kann man getrost zugreifen, sofern eine leistungsfähige Grafikkarte zur Verfügung steht.
Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den X45 leihweise von Acer zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.
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240 Hertz aber HDMI 2.0???
Wtf…was denken sich Hersteller dabei?
240 Hz können über USB-C und DisplayPort genutzt werden. Über HDMI 100 Hz.