Test AOC AG276QZD2: QD-OLED-Gaming für E-Sportler
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Messungen vor Kalibration und Profilierung

Farbmodus: „Panel Native“ (Werkseinstellung)

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Diagramm: Graubalance in der Werkseinstellung
Graubalance in der Werkseinstellung

Das Ergebnis ist optimal gelungen. Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,45; Delta-C-Range: 0,89) des AOC AG276QZD2 ist messtechnisch bereits ab Werk sehr gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „sRGB“
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „sRGB

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,23; Delta-C-Range: 0,53) sind die Ergebnisse sehr gut und bei den Farbwerten (Delta-E94-Average: 1,18) gut. Die Maximalabweichung liegt bei 3,36 Delta E94 (RGB: 0 0 191). Auffällig ist die höhere Abweichung bei Blau. Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,14 und verläuft nicht konform.

Die Helligkeit kann im sRGB- und DCI-P3-Modus angepasst werden, was vorbildlich ist. Um eine Leuchtdichte von 140 cd/m² zu erzielen, sollte bei der Helligkeit ein Wert von 59 % gewählt werden. Viele Hersteller sperren die Helligkeitsanpassung in den vordefinierten Farbmodi.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich DCI-P3-Modus mit dem DCI-P3-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „DCI-P3“
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „DCI-P3“

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,24; Delta-C-Range: 0,57) sind die Ergebnisse sehr gut und bei den Farbwerten (Delta-E94-Average: 1,0) ebenfalls. Die Maximalabweichung liegt bei 3,3 Delta E94 (RGB: 0 0 255). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,52.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus DisplayCAL heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Für die Kalibrierung wurden im OSD folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: Spielmodus „Aus“
Helligkeit: 59
Kontrast: 50
Gamma: Gamma1
Farbtemperatur: Anwender
Color-Gamut: Panel Native
RGB: 47/48/50
Schärfe: Nicht vorhanden

Profilvalidierung

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der AOC AG276QZD2 zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,53) und die Range (1,69 Delta C) sind gut. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E94-Average: 0,35; Delta-E94-Maximum: 0,90).

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert) nach der Software-Kalibrierung
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert) nach der Software-Kalibrierung

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.

Die Graubalance ist gerade noch sehr gut (Delta-C-Average: 0,54). Die Range liegt bei 1,43 Delta C, was ein guter Wert ist. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E94-Average: 0,47). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,23, und die Gammakurve verläuft korrekt. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta-C-Average 1,09 (RGB: 127 191 255).

Eine Kalibrierung kann das Ergebnis des sRGB-Modus weiter verbessern, auch wenn die Range leider steigt.

Die „Range“ bei Delta C (ΔC) bezieht sich auf den Bereich oder die Spanne der Farbunterschiede zwischen zwei Farben oder Farbwerten. Delta C ist eine Metrik, die in der Farbmessung und -analyse verwendet wird, um den Farbunterschied zwischen zwei Farbproben zu quantifizieren. Es misst, wie stark die Farben voneinander abweichen.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)
Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Die Graubalance ist sehr gut (Delta-C-Average: 0,45). Die Range liegt bei 1,44 Delta C, was eine gute Wertung ermöglicht. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E94-Average: 0,35). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,61. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta-C-Average 1,20 (RGB: 127 127 127).

Eine Kalibrierung kann das Ergebnis des DCI-P3-Modus bei den Farbwerten etwas verbessern, dafür verschlechtert sich die Range etwas.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Color-Calibration-Testing-Report

AOC verspricht beim AG276QZD2 ein durchschnittliches Delta E von unter 2, allerdings nur für den sRGB-Modus. Das Messprotokoll weist ein durchschnittliches Delta E von 0,61 aus, was deutlich unter dem versprochenen Wert liegt. Die Messungen wurden über HDMI durchgeführt, wir ermitteln die Daten per DisplayPort. Im sRGB-Modus beträgt das durchschnittliche Delta E 1,18 und nach der Kalibrierung 0,45. Wir kontrollieren in unserem Messprozedere allerdings deutlich mehr Farben als AOC. In jedem Fall liegt das durchschnittliche Delta E unter 2 – und das vom Hersteller gemachte Versprechen passt.

Warum sich AOC allerdings nur zum sRGB-Farbraum äußert, können wir nicht ganz nachvollziehen. Beim DCI-P3-Modus beträgt das durchschnittliche Delta E 0,24 und nach der Kalibrierung 0,45. Insbesondere der Wert im DCI-P3-Modus ist beeindruckend. Damit liegt auch dieser Farbmodus innerhalb der von AOC versprochenen Delta-E-Range von unter 2.

Flicker-Free

Die Helligkeitsreduzierung des AOC AG276QZD2 wird nicht durch Pulsweitenmodulation (PWM) gedimmt, sodass keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flicker) auftreten. Wir gehen davon aus, dass der Monitor DC-Dimming (Gleichstromdimmung) verwendet, bei dem die Spannung direkt angepasst wird, um die Helligkeit zu verändern.

Getestet wurde bei einer Helligkeit von 100 %, 59 % (140 cd/m²) und 0 %. Allerdings haben wir erst ab 3 % Helligkeit kein Flackern mehr messen können, darunter schon. Damit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Helligkeit für ein längeres, ermüdungsfreies Arbeiten davor geeignet.

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7 Gedanken zu „Test AOC AG276QZD2: QD-OLED-Gaming für E-Sportler“

  1. Kleine Ergänzung:
    Es hätte auch der Fakt, dass es sich um ein Glanz-Panel handelt, noch hervorgehoben werden können.
    Jedoch machen sich mMn. viel zu viele darüber Gedanken. Wenn ich meine Monitore so stelle, dass das Fenster im Großteil des Bildschirms reflektiert wird, sehe ich auf dem AOC mehr als auf meinen Glanz IPS Monitoren, die die Reflektion „breitschmieren“ und das eigentliche Problem verstärken. Kleine Lichtquellen sind allerdings bei einem Glanzmonitor nerviger und die werden bei matten Displays gut kaschiert.
    Auch ist bei sehr heller Umgebung nicht mehr viel vom OLED-Schwarz zu sehen, da das Panel dann eher hellgrau wird.
    Allerdings sind auch hier in der gleichen Situation die matten IPS-Displays mMn. nicht wirklich brauchbarer, das wird denke ich gerne überschätzt.
    Dunkle Inhalte wie ein mystisches Spiel oder einen Film schaue ich mir eh nicht an, während die Sonne ins Zimmer knallt, da ist der Vergleich mit anderen matten Displays mMn. überflüssig.
    Die Blickwinkel sind zudem stabiler als bei jedem anderen Display was ich je hatte und dadurch auch mit glänzenden Reflektionen immer noch angenehmer als andere Monitore!

    Antworten
  2. Ich habe mir den Monitor gekauft, besonders weil er hier in Sachen Homogenität und nat. allgemein der Bildqualität ziemlich gelobt wurde.
    Dazu muss ich sagen, dass ich etwas negativ von dem Text überrascht war, da es hier so klang, als wären die Textfransen nicht wirklich sichtbar. Mit meinen Augen, die vorher ein 4K Panel mit gleicher Größe gewöhnt waren, kann ich die Text-Fransen doch recht gut sehen. Allerdings muss ich sagen, ist es immer noch besser lesbar als ein UP2716D, welchen ich auch besessen habe und welcher immer unscharf schien, wenn es um Text ging. Außerdem habe ich mich erstaunlich schnell umgewöhnt und komme mit dem Text doch super zurecht. Im Dark Mode, welcher ohnehin überall läuft wo es geht, ist das auch weniger auffällig, als mit dunklem Text vor hellem Hintergrund.
    Ansonsten ist dieser Monitor wirklich Klasse in allen Punkten! Die 240 Hz fallen direkt im Vergleich auf, wenn man „nur“ 144 Hz einstellt. Die Bildklarheit bei Bewegung ist klasse, selbst wenn man die 240 Hz nicht erreicht. Auch wenn ein Spiel mal unter 60 Hz fühlt sich Dank Adaptive Sync dieses immer noch flüssiger an, als vorher mit einem IPS Panel. Der Monitor reagiert halt schneller und es ist keinerlei Ghosting erkennbar.
    Spätestens wenn man dann HDR richtig konfiguriert hat und dieses in Aktion sieht, möchte man nicht mehr zurück. Ich vermisse meinen 4K IPS keine Sekunde mehr seitdem.
    Ich empfehle, das Bildprofil von AOC (beim „Treiber“-Download dabei und somit auch unter Linux/MacOS einfach als .icm Datei installierbar) direkt zu holen, welches leider nur für den SDR Modus gilt. Sonst natürlich die Windows-HDR-Kalibrierung nutzen und wenn HDR aktiviert ist, das HDR-Peak Profil auswählen. Die automatisch erkannten Profile sind nicht ganz akkurat und dadurch verschieben sich Gamma und Farbraum, das muss nicht sein. Windows HDR scheint endlich nutzbar zu sein und mit RTX HDR (oder notfalls Auto-HDR seitens Windows) kann man auch älteren Spielen sehr viel Leben einhauchen.
    Übrigens hat der Monitor einen Auto-Brightness-Limiter, der sich scheinbar nicht ausschalten lässt, aber nur im HDR Modus. Weiß gar nicht, ob das im Review hier erwähnt wurde. Finde das etwas störend beim Browsen/im Alltag aber sogar recht angenehm, da es weiße Vollbildfenster weniger die Augen blenden lässt.
    Die LED Beleuchtung sowie der Kopfhörerständer sind ein super Bonus und der asymmetrische Ständer fällt nicht wirklich auf, da ich mehr auf den Monitor schaue als auf den Standfuß ;).
    War anfangs etwas skeptisch, ob es wirklich schlau ist, einen 4K Monitor mit diesem hier zu ersetzen. Habe jetzt seit über einer Woche den Monitor im Einsatz und profitiere von den offensichtlichen (OLED, Reaktionszeit, Input-Lag etc. etc.) Vorteilen. Endlich muss ich mir keine ungleichmäßig ausgeleuchteten dunkelgrauen Flächen mehr anschauen.

    Antworten
  3. Liebes Team von Prad.de,

    ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Monitor für mich geeignet ist.
    Bei aktuellen Spielen profitiert man sicherlich von der überragenden Bildqualität, die OLED gegenüber IPS und VA (TN ist ohnehin Mist) bestitzt. Aber viele aktuelle Spiele lassen sich mit „Mittelklasse“ Grafikkarten, wie RX 7700XT u. RX 6800XT selbst mit Upsclaing kaum üpber 70 FPS spielen. Sind Reaktionszeit und Input-Lag des Displays mit Kontrahenten (Samsung S60GG) halbwegs vergleichbar? 360 FPS sind eh kaum erreichbar, aber ~60-120 FPS bei aktuellen Spielen mit teils reduzierten Einstellungen kein Hexenwerk.
    Beste Grüße

    Antworten
  4. Also echt jetzt, der Testbericht geht sowas von runter wie Öl (!)… Es liest sich einfach so, als ob man sich mit diesem Monitor hier nicht weniger, als die eierlegende Wollmilchsau schlechthin ins Haus holt… Und dann is dat Ding da auch noch „glossy“!

    Antworten
  5. Hi, da ich kein Colorimeter habe, wäre es super wenn du das Farbprofil als Download bereitstellen könntest. Oder würdest du davon abraten, da die Unterschiede der Panels zu gravierend sein können?

    Antworten

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