Test AOC AG346UCD: Gaming-Monitor für Kreativprofis
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PbP und PiP

PbP steht für „Picture by Picture“ und bezieht sich auf eine Funktion, die es ermöglicht, zwei Quellen gleichzeitig auf einem Monitor anzuzeigen. Bei der Verwendung von PbP teilt das Gerät den verfügbaren Bildschirmplatz in separate Abschnitte auf und zeigt den Inhalt verschiedener Eingangsquellen gleichzeitig nebeneinander an.

Dies kann nützlich sein, wenn Sie mehrere Geräte – etwa einen zweiten Computer oder einen Laptop – mit dem AOC AG346UCD verbinden und den Inhalt jeder Quelle gleichzeitig im Blick behalten möchten. Drei Anschlüsse stellt der Proband dafür bereit. Es können die beiden HDMI-Eingänge und der DisplayPort genutzt und miteinander kombiniert werden. Jeder Abschnitt des Monitors zeigt dann den Inhalt einer Quelle an.

Im Fall des AOC AG346UCD wird der Bildschirm in der Mitte geteilt, sodass jeder Quelle ein Platz von 1720 x 1440 Pixeln zur Verfügung steht. Auf das Seitenverhältnis kann man keinen Einfluss nehmen, die Funktion steht im OSD nicht zur Verfügung. Im OSD können die Haupt- und die Subquelle direkt ausgewählt und die Quellen auf dem Bildschirm getauscht werden. Der Ton wird über die Hauptquelle geregelt. Steht Audio auf „Ein“, wird der Ton der Hauptquelle zugeordnet, bei „Aus“ der Subquelle.

Die sinnvollste Nutzung ist aus unserer Sicht, auf beiden Seiten eine Auflösung von 1720 x 1440 für einen PC oder ein Notebook einzustellen. Windows bietet diese Auflösung auch direkt an. Es steht genügend Platz zur Verfügung, und ein Arbeiten ist gut möglich.

PiP steht für „Picture in Picture“ und bezieht sich auf eine Funktion, die es ermöglicht, eine weitere Quelle gleichzeitig auf einem Monitor anzuzeigen. Bei der Verwendung von PiP wird ein kleines Fenster in einer der vier Ecken des Bildschirms angezeigt.

Dies kann hilfreich sein, wenn man während des Arbeitens ein Video simultan ansehen möchte. Zum Arbeiten eignet sich ein PiP-Modus nicht unbedingt, denn dafür ist die Darstellungsgröße des Fensters schlicht zu klein. Es gibt drei Größen für das Fenster (groß, mittel und klein), das in jeder Ecke dargestellt werden kann. Die Fenstergrößen sind sinnvoll gewählt, und die Auswahl „Groß“ nimmt fast ein Viertel des Bildschirms ein.

Die oben genannten Signaleingänge können auch im PiP-Modus als Signalquelle im OSD definiert werden. Das Fenster hat eine blaue Umrandung und ist immer im 21:9-Format. Das Bild wird stets vollflächig angezeigt, was bei einem 16:9- oder 4:3-Format natürlich zu Verzerrungen führt. In diesem Fall wählt man im PC-Betrieb, dass die Grafikkarte die Interpolation vornimmt – dann ist die Anzeige immer korrekt, und es werden seitlich schwarze Balken angezeigt. Leider funktioniert das nicht bei der Zuspielung externer Geräte über HDMI, etwa beim Chromecast. Hier ist die Darstellung nur verzerrt möglich.

Der Ton im PiP-Modus kann ein- oder ausgeschaltet werden. „Ein“ ordnet den Ton dem PiP-Inhalt zu und „Aus“ dem Hauptfenster. Hauptbild und eingeblendetes Fenster können im OSD getauscht werden. In diesem Fall wird die Audio-Quelle allerdings nicht automatisch mit getauscht.

Die Umsetzung ist insgesamt gelungen und praxistauglich.

Lautsprecher

Die beiden eingebauten Lautsprecher haben eine Ausgangsleistung von je 8 Watt, und aufgrund der reinen Wattzahl hätten wir noch etwas mehr erwartet. Die maximale Lautstärke geht völlig in Ordnung, aber der Sound klingt nicht sonderlich voluminös und ist etwas bassarm. Ein Fortschritt zu den 2-Watt-Quäkern, doch leider noch nicht optimal. Im Auslieferungszustand sind sie auf 50 % Lautstärke eingestellt, und unter Windows lässt sich die Lautstärke bequem regulieren. Für Sprache wie in Schulungsvideos, Webkonferenzen oder auch Filmen sind die Klanggeber hingegen nutzbar. Selbst Musik kann wiedergegeben werden, solange dies leise erfolgt. Nur sind das eher nicht die Einsatzzwecke eines Gaming-Monitors. Beim Spielen wird in der Regel der Kopfhörerausgang zum Einsatz kommen.

Wird ein Kopfhörer über den Audio-Ausgang verbunden, werden die Lautsprecher stummgeschaltet.

Insgesamt betrachtet ist die Klangqualität besser als bei den Standardlautsprechern mit 2 Watt. Dass selbst 8-Watt-Exemplare hier kein besseres Ergebnis liefern, ist umso verwunderlicher, wenn man die Klangqualität der Lautsprecher eines Smartphones betrachtet.

HDR

Der AOC AG346UCD bietet HDR10-Unterstützung und ist nach DisplayHDR 400 True Black zertifiziert. Erkennt der Monitor ein HDR-Signal, zum Beispiel vom Chromecast, schaltet der Bildschirm direkt in den HDR-Modus „Display HDR“ (398 cd/m²). Des Weiteren stehen die Modi „HDR Spiel“ (421 cd/m²), „HDR Film“ (423 cd/m²), „HDR Bild“ (435 cd/m²), „HDR Spitze“ (439 cd/m²) und „Aus“ bereit. Die Werte in Klammern stellen den gemessenen maximalen Helligkeitswert im jeweiligen Modus dar (APL 10 %).

Wer unter Windows in HDR spielen oder ein Video ansehen möchte, muss HDR unter Windows aktivieren und entsprechende Einstellungen vornehmen, die auch im Handbuch beschrieben werden.

Der HDR-Effekt ist durchaus ansprechend, was natürlich mit dem enormen Kontrast zusammenhängt, da die OLED-Technologie ein komplettes Schwarz darstellen kann. Uns hat der Standardmodus „DisplayHDR“ am besten gefallen, weil er das natürlichste Bild erzeugt. Letztendlich ist es eine Geschmacksfrage, die jeder Nutzer selbst für sich klären sollte.

Die HDR-Einstellungen müssen im OSD unter „Leuchtkraft“ vorgenommen werden. Leider wird die Einstellung nicht automatisch auf eine Direkttaste gelegt.

Audiovisuelle Medienwiedergabe

Das Testgerät verfügt über zwei HDMI-Schnittstellen für HD-Zuspieler. Der Ton wird über den Audio-Ausgang (Kopfhörer) oder die Lautsprecher ausgegeben. Für die folgenden Tests wurde ein Google Chromecast per HDMI-Kabel angeschlossen.

Skalierung und Bildraten

Für die Beurteilung werden Bildsignale in 480p, 576p, 720p und 1080p eingespeist. Auch 4K-Bildsignale (2160p) werden mit 50 und 60 Hz akzeptiert. Wählt man im OSD für die Skalierung „Seitenverhältnis“, werden auch alle Formate, die nicht 21:9 entsprechen, korrekt dargestellt – bis auf 2160p, das immer vollflächig und damit verzerrt ausgegeben wird. Die Wiedergabe war bei 1080p und 720p mit 50 und 60 Hz möglich, nicht aber bei 24 Hz.

Farbmodelle und Signallevel

Der AOC AG346UCD verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Farbmodelle. Bei Anschluss über die HDMI-Schnittstelle wird automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt und somit der richtige Schwarzpegel angezeigt. So werden Weiß und Schwarz korrekt dargestellt, und es entsteht kein flaues Bild. Sollte es einmal nicht passen, bietet das OSD allerdings keine Möglichkeit, manuell einzugreifen.

Overscan

Overscan bedeutet, dass die Ränder des Bildes über die Bildschirmränder hinaus verborgen sind, und zwar so, als wäre das Bild vergrößert. Der AOC AG346UCD bietet diese Funktionalität aber nicht an.

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3 Gedanken zu „Test AOC AG346UCD: Gaming-Monitor für Kreativprofis“

  1. welcher e-Sportler nutzt denn einen HDMI Anschluß?
    an den Grafikkarten sind doch nur Displayport (zumindest bei denen von Nvidia RTX 4080 usw.)

    Ich sehe das eher nicht als Problem oder Limitierung

    Gruß

    Antworten
  2. „Dass sich professionelle Gamer und E-Sportler dadurch angesprochen fühlen, wagen wir mal zu bezweifeln.“
    Wie ist das zu verstehen? Weil nur 175 Hz oder wo liegt das Problem für „professionelle Gamer und E-Sportler“?

    Antworten

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