Interpolation
Im OSD des AOC U27G4R gibt es zwar die Option „Seitenverhältnis“, allerdings ist sie im PC-Betrieb deaktiviert. Auch ein Laptop und Anschluss des Monitors per HDMI statt DisplayPort wie am PC brachte keine Abhilfe. Diese Option scheint nur bei Zuspielgeräten verfügbar zu sein, die keine eigene Einstellungsmöglichkeit hinsichtlich Skalierung und Interpolation bieten – in unserem Fall waren das ein Sony-Blu-ray-Player und eine Nintendo Switch.
Da im PC-Betrieb die Skalierung/Interpolation über das Betriebssystem oder den Grafikkartentreiber erfolgen kann, ist die Deaktivierung dieser Option verschmerzbar. Immerhin steht der Schärferegler zur Verfügung, den der AOC U27G4R zusätzlich anbietet. Dieser ist werkseitig auf 50 eingestellt und kann in Zehner-Schritten von 0 bis 100 eingestellt werden – auch bei nativer Auflösung. Allerdings hat eine Erhöhung kaum sichtbare Auswirkungen auf die Bildschärfe, womit sich auch erklären lässt, warum selbst bei nativer Auflösung keine Überschärfungen auftreten.
Reaktionsverhalten
Als Besonderheit bietet der AOC U27G4R den Dual-Hz-Modus. Er ermöglicht den flexiblen Wechsel zwischen einer hohen Bildwiederholungsrate von bis zu 320 Hz bei einer Full-HD-Auflösung (1920 × 1080) oder bis zu 160 Hz bei einer 4K-Auflösung (3840 × 2160). Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „Normal“, „Schnell“, „Schneller“ und „Am schnellsten“. In den Spezifikationen wird eine typische Reaktionszeit von 1 ms (GtG) genannt.
Die Messergebnisse in den Overdrive-Stufen „Normal“ und „Schnell“ sind im Vergleich sehr ähnlich. Die Überschwinger unter „Normal“ sind am neutralsten.
Messverfahren: Anfängliche Reaktionszeit („initial response time“), Gamma-Korrektur (RGB-5-Toleranz) und RGB-Überschwinger.
Overdrive
Overdrive, 160 Hz „Schnell“ (3840 × 2160)
In der Overdrive-Stufe „Schnell“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 7,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 1,5 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 3,9 ms. Insgesamt sind die Messwerte als schnell zu bezeichnen.
Überschwinger sind teilweise zu beobachten. Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren und wie schnell der AOC U27G4R in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert.
Overdrive, 160 Hz „Schneller“ (3840 × 2160)
In der Overdrive-Stufe „Schneller“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) leicht verbessert mit 5,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 1,5 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 3,9 ms. Die Messwerte verbessern sich und sind als gut bis sehr gut einzustufen.
Überschwinger treten jetzt deutlich auf. Auf die Auswirkungen gehen wir unter „Gaming“ ein.
Overdrive, 160 Hz „Am schnellsten“ (3840 × 2160)
In der höchsten Overdrive-Stufe „Am schnellsten“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) verkürzt mit 3,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 0,8 ms. Damit erreichen wir sogar einen schnelleren Wert als vom Hersteller versprochen (1 ms). Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 2,8 ms. Insgesamt können die Messwerte als schnell bewertet werden.
Überschwinger treten jetzt extrem auf. Inwiefern sie Einbußen bei der Bildqualität hervorrufen, klären wir im Abschnitt „Gaming“.
Overdrive, 320 Hz „Schnell“ (1920 × 1080)
In der Overdrive-Stufe „Schnell“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 6,5 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 1,9 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 5,4 ms. Insgesamt sind die Messwerte als gut zu bezeichnen.
Überschwinger sind nur minimal zu beobachten, die Abstimmung ist weitgehend neutral. Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren und wie schnell der AOC U27G4R in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert.
Overdrive, 320 Hz „Schneller“ (1920 × 1080)
In der Overdrive-Stufe „Schneller“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) minimal verbessert mit 6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 1,4 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 4,6 ms. Die Messwerte verbessern sich nur unwesentlich.
Überschwinger treten nur geringfügig auf, die Abstimmung ist nach wie vor weitgehend neutral.
Overdrive, 320 Hz „Am schnellsten“ (1920 × 1080)
In der höchsten Overdrive-Stufe „Am schnellsten“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) deutlich verkürzt mit 3,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 0,8 ms. Damit wird der vom Hersteller versprochene Wert von 1 ms auch in diesem Fall erreicht. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 3,6 ms. Insgesamt können die Messwerte als schnell bewertet werden, obwohl einige Werte nur befriedigend ausfallen.
Überschwinger treten jetzt deutlich auf. Inwiefern sie Einbußen bei der Bildqualität hervorrufen, klären wir im Abschnitt „Gaming“.
Latenzzeit
Die Latenzzeit (auch Input-Lag genannt) eines Monitors ist insbesondere beim Spielen ein wichtiger Faktor, da sie beeinflusst, wie schnell Eingaben (z. B. Mausbewegungen oder Tastenklicks) auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ein Wert von unter 5 ms kann als sehr gut angesehen werden und ist ideal für professionelle Gamer und E-Sportler, da sie schnelle Reaktionen erfordern. 5 bis 10 ms eignen sich noch für ambitionierte Spieler und Videobearbeiter. Als durchschnittlich sind 10 bis 25 ms anzusehen, was für die meisten Nutzer ausreichend für alltägliche Aufgaben ist. Werte über 25 ms können bei schnellen Bewegungen zu Verzögerungen führen und sind für anspruchsvolle Anwendungen nicht mehr empfehlenswert.
Wir haben die Latenzzeit in der nativen Auflösung (3840 x 2160) bei 60, 100, 120, 144 und 160 Hz sowie in Full HD (1920 x 1080) bei 240 und 320 Hz am DisplayPort-Eingang gemessen. Die Lag-Zeit verkürzt sich deutlich, je höher die Bildwiederholfrequenz wird, und reduziert sich bei 320 Hz um fast drei Viertel im Vergleich zu 100 Hz.































