Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag für sRGB bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Dies stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden für sRGB folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Standard |
Helligkeit: | 21 |
Kontrast: | 80 |
Gamma eingestellt: | Nicht vorhanden |
Gamma gemessen: | 2,19 |
Farbtemperatur: | User-Mode |
RGB: | 91/93/100 |
Schärfe: | Ausgegraut |
Reaktionszeit: | 60 |
Profilvalidierung

Die Abweichungen sind bei nahezu allen Werten sehr gering. Dies ist sehr positiv, da keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten beobachtet werden konnten. Ein leicht erhöhter Range-Wert und eine bildlich nicht dargestellte Maximalabweichung bei den Farbwerten von 1,54 Delta E94 verhindern in diesem Bereich eine sehr gute Gesamtnote.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Nach der Kalibrierung liegen die durchschnittlichen Abweichungen bei den Grauwerten bei 0,40 Delta C und bei den Farbwerten bei sogar nur 0,27 Delta E94. Bessere Werte sind kaum möglich. Die aber auch in diesem Bereich leicht erhöhte Range verhindert eine sehr gute Benotung.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Den ASUS BE27ACSBK haben wir in nativer Auflösung untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
In den Produktspezifikationen wird eine bestmögliche Reaktionszeit von 5 ms (GtG) genannt. Der ASUS BE27ACSBK besitzt sechs Reglerpositionen für seine variable Overdrive-Funktion („Trace Free“: 0, 20, 40, 60, 80, 100). In der Werkseinstellung ist die Stufe 60 aktiviert.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Trace Free 0“
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
Auf der kleinsten Overdrive-Stufe bzw. mit ausgeschaltetem Overdrive haben wir eine durchschnittliche Reaktionszeit von 16,1 ms gemessen. Die Abweichung bei den Farbwerten lag sogar bei über 19 ms. Erwartungsgemäß gab es dafür keine Überschwinger. Die reine Latenzzeit war mit unter 10 ms für einen Office-Monitor in einem guten Bereich. Wir erhoffen uns hier bei einer Ansteuerung mit 75 Hz aber einen noch etwas niedrigeren Wert.
60 Hz, Overdrive „Trace Free 60“
Bei der Werkseinstellung mit Trace Free 60 konnten deutlich verbesserte Reaktionszeiten gemessen werden. Überschwinger sind weiterhin kaum auszumachen. Die durchschnittliche Reaktionszeit beträgt nun 11,3 ms. Die Grauwerte liegen dagegen bereits unter 10 ms, und auch bei den Farbwerten verkürzt sich die Reaktionszeit auf gute 9,6 ms.
60 Hz, Overdrive „Trace Free 100“
Auf der höchsten Overdrive-Stufe liegt die durchschnittliche Reaktionszeit bei guten 6,6 ms. Für einen Grauwechsel werden nur 5,2 ms benötigt, und die Farbwerte schaffen den Wechsel sogar in lediglich 4 ms. Hier bemerkt man aber, dass die ASUS-Ingenieure das Limit des Monitors erreicht haben. Die Überschwinger sind deutlich erkennbar, obwohl sie noch nicht unsere Grafik sprengen.
Overdrive 75 Hz
75 Hz, Overdrive „Trace Free 0”
Die Reaktionszeiten fallen bei 75 Hz im Durchschnitt etwas schlechter als bei 60 Hz aus, dafür ist die Reaktionszeit der Farbwerte etwas besser. Wie gehofft, verringert sich zudem die reine Latenzzeit auf gute 7,3 ms. Überschwinger waren auch bei 75 Hz nicht messbar.
75 Hz, Overdrive „Trace Free 60“
Bei der Werkseinstellung zeigt sich ein sehr ausgeglichenes Bild. Die Reaktionszeiten bei 75 und 60 Hz sind nahezu identisch, auch die gemessene Kurve der Überschwinger sieht ähnlich aus. Als positive Nennung bleibt daher nur die leicht geringere Latenz.
75 Hz, Overdrive „Trace Free 100“
Auf der höchsten Overdrive-Stufe gibt es dagegen wieder Abweichungen zum 60-Hz-Betrieb. Die durchschnittliche Reaktionszeit beträgt 8,7 ms, was deutlich über den 6,6 ms bei 60 Hz liegt. Bei den Grau- und Farbwerten ergeben sich ähnliche Ergebnisse, alle Messungen bringen bei 60 Hz kürzere Reaktionszeiten. Die Überschwinger fallen dafür etwas geringer aus, sind aber immer noch hoch.
Wie sich der Modus in der Praxis schlägt, zeigen wir im Abschnitt „Subjektive Beurteilung“, in dem wir die optischen Effekte der höchsten Overdrive-Einstellung beschreiben.