Test ASUS BE27ACSBK: Für optimale Videokonferenzen
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27 Zoll großer Office-Monitor, der für Videokonferenzen optimiert wurde und neben einem USB-C-Port mit PD (80 Watt) auch Daisy-Chain bietet

Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

60 Hz, Overdrive "Trace Free 0"
60 Hz, Overdrive „Trace Free 0“
75 Hz, Overdrive "Trace Free 0"
75 Hz, Overdrive „Trace Free 0“
60 Hz, Overdrive "Trace Free 60"
60 Hz, Overdrive „Trace Free 60“
75 Hz, Overdrive "Trace Free 60"
75 Hz, Overdrive „Trace Free 60“
60 Hz, Overdrive "Trace Free 100"
60 Hz, Overdrive „Trace Free 100“
75 Hz, Overdrive "Trace Free 100"
75 Hz, Overdrive „Trace Free 100“

Latenzzeit

Die Latenzzeit fällt bei 60 Hz mit 9,1 und bei 75 Hz mit 7,3 ms kurz aus (kürzester Messwert aus mehreren Versuchen). Hinzugerechnet werden muss die halbe mittlere Bildwechselzeit, wodurch eine Gesamtlatenz von 12,4 bzw. 11,7 ms entsteht. Für die Praxis spielt es für diesen Bereich daher keine Rolle, ob eine Ansteuerung mit 60 oder 75 Hz vorgenommen wird. Der Latenzwert ist für einen Office-Monitor ausgezeichnet, und auch Gelegenheitsspieler sollten davon profitieren.

Backlight

Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Tearing und Motion-Blur

Tearing beschreibt den Effekt, der durch Bildruckler oder Bildrisse entsteht. Dies resultiert aus Synchronisationsfehlern zwischen Bildschirm und Grafikkarte. Mit G-Sync oder FreeSync kann dem entgegengewirkt werden. Beide Technologien wurden beim ASUS BE27ACSBK aber nicht implementiert, sodass mit den beschriebenen Effekten gelebt werden muss.

Motion-Blur bei 75 Hz
Motion-Blur bei 75 Hz

Eine Bewegungsunschärfe (Motion-Blur) war bei 75 Hz erwartungsgemäß vorhanden. Sie führt in schnellen Spielen zu einer Darstellung von Schlieren. Im Office-Betrieb sind diese Effekte dagegen zu vernachlässigen.

Subjektive Beurteilung

Wie sich die Messwerte in der Praxis auswirken, wollen wir in diesem Bereich subjektiv aufgrund der Erlebnisse mit den menschlichen Augen und den Erfahrungen des Testers wiedergeben. Wir haben dafür verschiedene Spiele mit dem ASUS BE27ACSBK ausprobiert und auf mögliche optische Effekte des Monitors geachtet.

Die 16:9-Auflösung ist ideal für viele Games, die native Auflösung des Probanden für viele Einsteigergrafikkarten aber schon etwas hoch, was aufgrund der guten Interpolationsleistung allerdings kein großes Problem darstellt. Der vorhandene Gaming-Modus ließ die Farben etwas kräftiger erscheinen, was wir für Spiele passend fanden. Zudem waren die meisten Werte im OSD weiterhin anpassbar, sodass dieser Modus ausprobiert werden sollte.

Bei einer Zuspielung von 60 oder 75 Hz muss erwartungsgemäß mit leichten Schlieren gerechnet werden. Störender dürfte auch für Gelegenheitsspieler sein, dass der ASUS BE27ACSBK keine Techniken zur Verringerung von Tearing besitzt.

Sichtbare Effekte der Überschwinger bei "Trace Free 100"
Sichtbare Effekte der Überschwinger bei „Trace Free 100“

In der höchsten Overdrive-Stufe wurden starke Überschwinger gemessen, die in Spielen zu sichtbaren Effekten geführt haben. Wir haben eine Szene aus einem Rennspiel abgebildet, die den Effekt gut zeigt. Am realistischsten ist der Effekt bei dem Kaktus ablesbar, dessen Spitze dem oberen Bildrand am nächsten kommt. Dort ist ein leichtes Doppelbild erkennbar, das in vielen anderen Situationen auch nur als flimmernder, unruhiger Rand von Objekten wahrgenommen werden kann.

Beim schnellen Scrollen im Office-Betrieb konnte dieser Effekt ebenfalls beobachtet werden. Wir empfanden dies als störend und empfehlen daher, bei der Overdrive-Einstellung die Werkseinstellung mit dem Wert 60 zu verwenden. Damit sind die Reaktionszeiten zwar etwas langsamer, dafür wirkt die Bilddarstellung deutlich ruhiger und ansprechender.

Da es sich hier um einen klassischen Office-Monitor handelt, der nicht fürs Gaming konzipiert wurde, dienen diese Informationen nur zur Vervollständigung unserer Testergebnisse.

Sound

Der ASUS BE27ACSBK besitzt eine breite Leiste in der Front, hinter der die Lautsprecher verbaut sind. Auf den ersten Blick sieht dies nach einer potenten Soundlösung aus. Wird mit einem gewissen Blickwinkel auf die Front geblickt, können die beiden verbauten 2-Watt-Klanggeber aber hinter der Blende identifiziert werden. Der Vorteil ist, dass sie nach vorn abstrahlen, leistungstechnisch liegen sie dagegen auf einem Niveau mit vielen anderen Exemplaren in vergleichbaren Office-Monitoren.

Zwei Lautsprecher im Frontrahmen
Zwei Lautsprecher im Frontrahmen

Die Soundqualität war vor allem bei Stimmen gut, was bei Videokonferenzen nützlich war. Die Lautstärke ist ausreichend, wenn auch nicht sonderlich laut.

Für die Musikwiedergabe sind die Lautsprecher dagegen nur für Anwender mit sehr geringen Ansprüchen geeignet. Es konnten weder ein klangliches Volumen noch eine Basswiedergabe erzeugt werden. Für kurze Videoclips im Büro und vor allem für die Sprachwiedergabe sind die Klanggeber dagegen völlig ausreichend. Für andere Anwendungen empfehlen wir, den Kopfhöreranschluss des ASUS BE27ACSBK zu nutzen. Eigentlich schade, denn der Platz für eine hochwertigere Soundlösung wäre ja vorhanden gewesen. Hier wurde leider etwas Potenzial verschenkt.

Christian Kraft

... ist seit 2010 im Team und verfasst Testberichte für Monitore. Neben seinen Vorlieben für die Fotografie und der koreanischen Küche hatte er schon immer eine Leidenschaft für Computerspiele. Früher als reiner PC-Spieler und heute als Gamerscore-Jäger auf der Xbox.

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