Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der ASUS PA348CGV aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Tonwertkurve, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung (Modus „Standard“)

Der ASUS PA348CGV zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Shaper-/Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

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Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

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Vergleich mit ECI-RGB v2 (farbtransformiert)

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Vergleich mit DCI-P3 RGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Monitorprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Das gelingt für den ASUS PA348CGV einwandfrei.
In sRGB treten keine Out-of-Gamut-Farben auf. Auch im deutlich größeren DCI-P3-Farbraum muss man mit keinen nennenswerten Einschränkungen rechnen. Einige gesättigte Tonwerte in Adobe RGB (vor allem im Grünbereich) können dagegen nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze dargestellt werden. Damit steigt auch die Gefahr von Tonwertabrissen in diesen Bereichen. Das Problem verstärkt sich noch einmal deutlich für ECI-RGB v2, das gern in medienneutralen Workflows Anwendung findet. Ein sinnvolles Arbeiten ist hier nicht möglich.
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UDACT („UGRA-Test“)
Vor dem Test haben wir den Bildschirm auf folgende Zielwerte kalibriert, die den Empfehlungen der UGRA für Softproofing-Aufgaben entsprechen (alternativ: L*-Gradation):
Helligkeit | Weißpunkt (CCT) | Weißpunkt (XYZ, norm.) | Gradation | |
Ziel | 160 cd/m² | 5800 K | 95.37 100.00 97.39 | Gamma 1.8 |
Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses wird unter anderem der UGRA/FOGRA-Medienkeil CMYK auf Basis der ausgewählten Druckbedingung vermessen. Wir definieren hier die durch die FOGRA39-Charakterisierungsdaten beschriebene Offset-Druckbedingung (glänzend bzw. matt gestrichenes Bilderdruckpapier). Trotz der Einschränkungen im Farbumfang absolviert der ASUS PA348CGV diesen Test erfolgreich.
Die ausführlichen Testergebnisse des UGRA-UDACT können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
HDR
Der ASUS PA348CGV verspricht eine Übereinstimmung mit der DisplayHDR-400-Spezifikation der VESA. Bestimmendes Merkmal ist die Anforderung, eine maximale Leuchtdichte von 400 cd/m² bei vertretbar geringem Schwarzwert (effektiver Kontrastumfang 1000:1) zu erreichen. Die VESA-Spezifikationen sehen zudem das HDR10-Format als Übertragungsstandard vor. Das zu verarbeitende Signal weist im Kern folgende Eigenschaften auf:
- 10 Bit pro Kanal
- Absolute Tonwertkurve gemäß SMPTE ST 2084
- Farbumfang gemäß ITU-R BT. 2020
- Verarbeitung von statischen Metadaten, definiert in SMPTE ST 2086
Anders als beim ASUS PA32UCG werden die HDR-Bildmodi im OSD des ASUS PA348CGV erst verfügbar, wenn ein entsprechendes Bildsignal anliegt. Der Benutzer kann dann zwischen den Modi „PQ Optimized“, „PQ Clip“ und „PQ Basic“ wählen.
Leider ist es in unseren Tests nicht gelungen, dem Monitor eine PQ-Transferfunktion zu entlocken. Überhaupt messen wir zwischen den drei Einstellungen keinen Unterschied. Die Charakteristik entspricht grob einer Gamma-Tonwertkurve. Das ist enttäuschend. Die Helligkeit erreicht im Maximum etwa 490 cd/m².
Farbmodus HDR_PQ – PQ Clip („Dynamic Dimming“: Aus)
In der Grafik ist die Sollcharakteristik als hellgraue Kurve hinterlegt. Sie basiert auf der gemessenen Maximalhelligkeit und folgt von dort der PQ-Transferfunktion (gemäß SMPTE ST 2084). Damit ergibt sich für alle realen Monitore ein mehr oder weniger großer Clipping-Bereich, da die maximalen 10 000 cd/m² nicht erreicht werden.
Auf dieser Basis ist es auch nicht sinnvoll, weitere Farbfelder zu vermessen. Dies setzt in unserem Testszenario eine hinreichend präzise PQ-Transferfunktion bis zu einem Flächenweiß von etwa 100 cd/m² voraus. Also exakt das, was die PQ-Clip-Einstellung eigentlich verspricht. Eine weitere Voraussetzung für ein gutes Resultat wäre die Emulation des in ITU-R BT. 2020 definierten Farbraums. Wir verwenden dabei ausschließlich Farbfelder, die innerhalb des Farbumfangs von DCI-P3 RGB liegen – den der ASUS PA348CGV völlig hinreichend abdeckt.
Unser Ergebnis haben wir an ASUS weitergeleitet und werden bei Eintreffen einer Antwort berichten. Aufgrund des vergleichsweise neuen Testverfahrens ist ein Ansteuerungsfehler auch auf unserer Seite nicht völlig auszuschließen.