Interpolation
Ein Bildschärferegler ist im OSD vorhanden, allerdings bei den für den Test verwendeten Bildmodi „Standard“ und „sRGB“ ausgegraut. Ein Nachschärfen über das OSD ist bei digitalen Eingangssignalen auch nicht notwendig und vor allem für die EBV ohnehin nicht sinnvoll.
Die Skalierungsoptionen des Gerätes verbergen sich hinter der irreführenden Bezeichnung „Kontrollen“. Das Seitenverhältnis kann auf „Vollbild“ oder „4:3“ eingestellt werden.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Zur Farbraumabdeckung macht ASUS keine genauen Angaben. Hinsichtlich der darstellbaren Farbabstufen nennt der Hersteller 16,7 Mio. mit dem Zusatz „real 8 bit“. Das Handbuch macht dann deutlich, dass es sich in Wahrheit um eine Darstellung mit 6 Bit + FRC handelt. Für den sRGB-Standard sind pro Farbkanal 256 Abstufungen vorgesehen. Dazu benötigt man eigentlich echte 8 Bit. Der FRC-Trick funktioniert beim ASUS VA24EHL allerdings so gut, dass es uns in Alltagsanwendungen nicht weiter aufgefallen ist.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 92 % | 94 % |
Adobe RGB | – | 69 % |
ECI-RGB v2 | – | 61 % |
DCI-P3 RGB | – | 70 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 88 % |
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Der ASUS VA24EHL liefert in der Werkseinstellung ein sehr gutes Ergebnis. Der Weißpunkt liegt mit 6600 K fast punktgenau beim Soll von 6500 K. Der Gammawert ist im Durchschnitt ebenfalls scheinbar perfekt bei 2,2. Im abknickenden Verlauf sind aber bereits Schwächen zu erkennen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diese Schwächen hat ASUS im sRGB-Modus allerdings fast perfekt ausgebügelt. Das Gamma liegt im Durchschnitt bei 2,26, und der Verlauf ist sehr gut an die Norm angepasst. Die Farbtemperatur ist mit 6700 K noch etwas kühler geworden, liegt aber immer noch nahe am Soll. Die Graubalance hat sich zwar etwas verschlechtert, liefert jedoch nach wie vor noch ein sehr gutes Ergebnis.
Weniger gut sieht es leider bei den Farbwerten aus. Die Farbraumabdeckung ist mit 92 % zwar noch gut, die Abweichungen reichen dagegen nur für eine zufriedenstellende Wertung.
Dazu muss man aber leider auch erwähnen, dass sich die Helligkeit im sRGB-Modus nicht ändern lässt. Wir messen mit 175 cd/m² einen recht hohen Wert. Unnötig hohe Helligkeitseinstellungen sind für die Augen anstrengend. Die hinsichtlich Arbeitsplatz-Ergonomie empfohlene Helligkeit beträgt 120 bis 140 cd/m².
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Standard |
Helligkeit: | 32 |
Kontrast: | 80 |
Gamma: | nicht möglich |
Farbtemperatur: | Anwendermodus |
RGB: | 100/98/97 |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | k. A. |
Schärfe: | k. A. |
Reaktionszeit: | 60 |
Profilvalidierung

Der ASUS VA24EHL zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, die Farbwerte sind sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Mittels Software-Kalibrierung lässt sich der ASUS VA24EHL auf ein gutes, teilweise schon sehr gutes Niveau heben.
Größere Auffälligkeiten bei den Farbwerten gibt es nicht. Auch die Ausreißer nach oben bleiben unterhalb eines Delta E94 von 2. Insgesamt ist das Ergebnis sowohl bei den Farbwerten als auch bei den Grauwerten gut. Das hilft natürlich nur Anwendern, die auch bereit sind, sich zusätzlich ein Kolorimeter anzuschaffen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Hallo!
Ich habe mir den Bildschirm aufgrund des Tests hier gekauft und bin soweit auch zufrieden gewesen. Gestern jedoch habe ich mein SNES Mini angeschlossen und einige Runden in Super Mario Kart gedreht. Danach hatte ich das Problem, dass sich die Spielfigur irgendwie als schemenhaftes Flimmern „eingebrannt“ hatte und es bestimmt 5 Minuten gedauert hat, bis der Bildschirm wieder normal funktionierte.
Meine Frage wäre nun, ob das quasi „normal“ ist, per Einstellung behoben werden kann oder ob es sich dabei um einen Defekt meines Exemplars handelt.