Test ASUS VA24EHL: Günstig und extrem gut
4/5

Reaktionsverhalten

Den ASUS VA24EHL haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am HDMI-Port untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Der ASUS besitzt sechs Reglerpositionen für seine „TraceFree“ genannte Overdrive-Funktion (0, 20, 40, 60, 80, 100). In der Werkseinstellung ist die Option „60“ aktiviert. Damit werden die Reaktionszeiten effektiv gekürzt, und es entstehen nur dezente Überschwinger.

60 Hz, Overdrive „TF0“

Bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 16 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 15,6 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 23,4 ms, und der CtC-Wert wird mit 23,2 ms ermittelt.

Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral. Der CtC-Wert ist allerdings schon recht ausgedehnt, sodass wir das Abschalten des Overdrives nicht empfehlen möchten.

Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „TF0“): langsame Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „TF0“): langsame Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „TF0“): keine Überschwinger
60 Hz (Overdrive „TF0“): keine Überschwinger

60 Hz, Overdrive „TF60“

In der Werkseinstellung „TF60“ bei 60 Hz werden die Schaltzeiten schon effektiv verkürzt. Das kommt aber vor allem bei den Durchschnittswerten und beim CtC-Wert zum Tragen.

Beim Schwarz-Weiß-Wechsel sehen wir mit 15,2 ms und beim schnellsten Grauwechsel mit 12,8 ms dagegen noch keine bahnbrechende Beschleunigung. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt dagegen jetzt 17,1 ms, und der CtC-Wert hat sich auf 11,6 ms verkürzt.

Der vom Hersteller als Standard aktivierte Wert „TF60“ scheint daher gut gewählt, da die Abstimmung andererseits sehr neutral bleibt und praktisch keine Überschwinger zu beobachten sind.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „TF60“): flotte Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „TF60“): flotte Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „TF60“): kaum Überschwinger
60 Hz (Overdrive „TF60“): kaum Überschwinger

60 Hz, Overdrive „TF100“

In der höchsten Stellung „TF100“ kann der ASUS VA24EHL noch einmal gehörig zulegen. Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir mit 18 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt sehr schnelle 11 ms. Ein CtC-Wert von nur 4 ms ist ebenfalls sehr kurz.

Leider werden in der höchsten Overdrive-Stufe aber auch sehr deutliche Überschwinger sichtbar. Wir empfehlen daher die Stufe „TF60“ oder alternativ „TF80“. Letztere liefert nicht ganz so starke Überschwinger.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „TF100“): überwiegend schnelle Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „TF100“): überwiegend schnelle Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „TF100“): Qualitätsverluste durch teils sehr deutliche Überschwinger
60 Hz (Overdrive „TF100“): Qualitätsverluste durch teils sehr deutliche Überschwinger

Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Diagramm: 60 Hz, Overdrive "TF0"
60 Hz, Overdrive „TF0“
Diagramm: 60 Hz, Overdrive "TF60"
60 Hz, Overdrive „TF60“
Diagramm: 60 Hz, Overdrive "TF100"
60 Hz, Overdrive „TF100“

Latenzzeit und subjektive Beurteilung

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit.

Die Signalverzögerung fällt beim ASUS VA24EHL mit 7,1 ms bereits bei 60 Hz sehr gut aus. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 8,6 bzw. 5,5 ms (TF60/TF100) ebenfalls sehr kurz. Abhängig von der gewählten Overdrive-Stufe macht das 15,7 bzw. 12,6 ms.

Doch auch bei 60 Hz ist der ASUS VA24EHL bereits ein guter bis sehr guter Gaming-Monitor, der vor allem Gelegenheitsspieler voll zufriedenstellen dürfte.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des ASUS VA24EHL arbeitet mit W-LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Somit ist der Bildschirm auch bei reduzierter Helligkeit für längeres Arbeiten geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Sound

Zur Klangwiedergabe hat der ASUS VA24EHL zwei RMS-Stereo-Lautsprecher unauffällig in das Gehäuse integriert. Sie haben je 2 Watt Ausgangsleistung. Wenn man von oben durch die Lüftungsschlitze schaut, kann man sie rechts und links erkennen.

Der Lautstärkeregler steht ab Werk in Mittelstellung. Da ist von ihnen noch kaum etwas zu hören. Regelt man die Lautstärke hingegen nach oben, wirken sie schnell überfordert. Zumindest zur Wiedergabe von Systemklängen sind sie aber eine willkommene Beigabe.

Tonsignale können über HDMI oder den analogen Audio-Eingang entgegengenommen und über die integrierten Lautsprecher oder den Kopfhörerausgang wiedergegeben werden.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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1 Gedanke zu „Test ASUS VA24EHL: Günstig und extrem gut“

  1. Hallo!

    Ich habe mir den Bildschirm aufgrund des Tests hier gekauft und bin soweit auch zufrieden gewesen. Gestern jedoch habe ich mein SNES Mini angeschlossen und einige Runden in Super Mario Kart gedreht. Danach hatte ich das Problem, dass sich die Spielfigur irgendwie als schemenhaftes Flimmern „eingebrannt“ hatte und es bestimmt 5 Minuten gedauert hat, bis der Bildschirm wieder normal funktionierte.

    Meine Frage wäre nun, ob das quasi „normal“ ist, per Einstellung behoben werden kann oder ob es sich dabei um einen Defekt meines Exemplars handelt.

    Antworten

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